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0947 - Das Voodoo-Weib

0947 - Das Voodoo-Weib

Titel: 0947 - Das Voodoo-Weib
Autoren: Jason Dark
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Stürm, das war die Zeit vor dem Ende - bis alles zusammenbrach.
    Samson Succ wußte nicht mehr, in welcher Etage er sich befand. Er hielt sich noch in dem Haus auf, in dem alles anders geworden war. Es hatte sich in eine ungewöhnliche und grelle Welt verwandelt. Er sah Farbspiralen vor seinen Augen aufblitzen. Sie jagten auf ihn zu, sie umkrallten sie, sie zerrten an seinen Gliedern, und er spürte auch, daß er sich nicht mehr lange auf den Beinen halten konnte. Er mußte sich setzen. Die Beine wollten sein Gewicht nicht mehr tragen. Die Dämonen in seinem Kopf brannten das Gehirn aus.
    Er wunderte sich darüber, daß er überhaupt noch stand. Er wurde immer schwächer, das merkte er deutlich.
    Succ hielt sich am Geländer fest. Er schwankte trotzdem. Seine Knie wurden weich und er sank schließlich in sich zusammen und berührte mit seinem Hinterteil die Treppenstufe.
    Sitzen, ausruhen! Nicht mehr die verfluchte Schwäche spüren. Sich nicht mehr nur auf seine Beine verlassen müssen. Er zog die Knie an und schlug die Hände vor das Gesicht.
    Sie quälten ihn noch immer. Sie steckten in seinem Kopf fest. Er wollte sie nicht, aber er benötigte Kraft, um sie zu vertreiben.
    Aufhören! Aufhören! Aufhören!
    Er schrie sich diesen stummen Befehl selbst zu, der durch seinen Kopf wie ein scharfes Sägeblatt fuhr. Sie hatten ihn wieder erwischt. Diesmal war es schlimm wie nie.
    Zeit war für Samson Succ bedeutungslos geworden. In sich versunken hockte er auf der Treppe, zitterte und betete darum, daß die Dämonen aus seinem Kopf endlich verschwanden.
    Dieser verfluchte Zauber, dieses Voodoo-Grauen, das ihn so brutal erwischt hatte. Er war regelrecht niedergemacht worden, aber auch dieser Anfall ging vorbei.
    Die Dämonen entschwanden aus seinem Kopf. Allmählich kam er wieder zu sich. Die Welt um ihn herum kristallisierte sich hervor. Der düstere Flur, das Fenster an der rechten Seite, das nicht mehr dicht schloß. Schon immer hatte er sich darüber gewundert, daß es noch nicht zerstört war. Durch den viereckigen Ausschnitt fand das kalte Mondlicht seinen Weg, so daß Succ seine nächste Umgebung einigermaßen erkennen konnte.
    Wenn er nach vorn schaute, sah er zwar die Querwand des Treppenhauses, aber auch die Holztür auf dieser Etage. Toiletten gab es in den Wohnungen nicht. Wer sein Geschäft verrichten wollte, der mußte ins Treppenhaus gehen und die Toilette dort benutzen.
    Er starrte den Ausschnitt an. Grau war er. Die Farbe der Tür war nicht mehr zu erkennen.
    Sie war blaß geworden und teilweise abgeblättert wie die Haut einer tief in der Erde liegenden Leiche.
    Succ starrte auf das fast blanke Holz. Seine Augen brannten. Die Schmerzen in seinem Kopf hatten sich verflüchtigt. Eine Tür knallte. Jemand polterte die Treppe hinunter, kam näher.
    Die Tür, nur die Tür!
    Sie zog seine Blicke an. Sie war anders, sie war das Tor zu einer anderen Welt. Magisch aufgeladen, ein gefährliches Kleinod, hinter der das Grauen verborgen lag.
    Die Tür war böse. Sie war…
    Succ stand auf. Er wunderte sich, daß er es konnte. Es war der Wille, am Leben zu bleiben, der ihn handeln ließ. Schwankend stand er auf der drittletzten Stufe der Treppe. Sein Gesicht war naß vom Wasser der Tränen. Er fühlte sich nicht mehr als Mensch, sondern als Ding. In seinem Magen brannte ein See aus Säure.
    Was lag hinter der Tür?
    Er wußte es, und trotzdem überkam ihn die wilde Angst. In seiner Umgebung war alles anders geworden. Er spürte die mörderische Kraft dicht bei sich.
    Er wollte weg - und da geschah es!
    Plötzlich stand die Tür in Flammen! Ein gewaltiges, zuckendes Feuer hatte die Tür gefressen, es gab sie nicht mehr, und der Raum dahinter war eine einzige Flammenhölle, deren Sog er nicht entwischen konnte.
    Sie zerrten ihn näher. Sie war nicht mehr zu kontrollieren.
    Er torkelte auf sie zu. Die Dämonen in seinem Hirn fingen wieder an zu toben, als er sich der Flammenhölle näherte.
    Und dann sah er den Körper der Frau inmitten des Feuers. Sie war so schön, sie war die Versuchung schlechthin. Sie war der schöne Tod im Feuer.
    Die Dämonen trieben ihn. Sie schleuderten ihn vor. Sie drückten gegen seinen Rücken, obwohl sie in Wirklichkeit nicht vorhanden waren. Das Feuer war wie ein Magnet, und er war das Eisen.
    Und dann war er da.
    Die Frau hatte ihn. Er wollte sie umarmen. Er sah wieder ihr Gesicht. Es lächelte, es verwandelte sich, und für einen Moment sah er den Schädel eines Monsters.
    Im nächsten
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