Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0945 - Verdammte Totenbrut

0945 - Verdammte Totenbrut

Titel: 0945 - Verdammte Totenbrut
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
doch die Schritte waren jetzt lauter geworden.
    Meiner Berechnung nach mußten sie sich nahe der Tür aufhalten und würden in Sekunden diesen Kellerraum betreten. Das merkte auch der Götze.
    Hatte sich das rote Leuchten bisher nur auf seine Augen beschränkt, so dehnte es sich nun aus und fing an zu wandern. Erst fand es seinen Weg durch den Kopf, der dadurch immer deutlicher zum Vorschein kam, dann glitt das Licht auch durch die Hörner.
    Es dauerte nur kurze Zeit, dann glühte dieser obszöne Tierkörper wie Kohle. Er war jetzt genau zu erkennen. Kein Detail von ihm lag im Dunkeln, aber zum Glück strahlte sein Licht nicht so weit aus, daß es den gesamten Keller und damit auch mich erreicht hätte. So stand ich noch im Dunkeln und war einigermaßen geschützt.
    An der Tür entstand eine Bewegung. Ich schielte hin, konnte aber noch nichts erkennen, nur Schatten, die sich über den Boden schoben. Aber auch die Frauenstimme drang an mein Ohr.
    »Er glüht!«
    »Er will uns warnen!«
    »Da ist jemand.«
    Sie betraten den Raum. Und sie überraschten mich, denn sie waren nicht zu zweit, sondern zu dritt.
    Wendy Starr hing als Gefangene zwischen ihnen…
    ***
    In diesem Augenblick mußte ich meine Pläne über den Haufen werfen. Ich hatte sie mit dem Kreuz attackieren wollen, aber das mußte ich zurückstellen, denn Wendy befand sich in Lebensgefahr. Es hatte auch keinen Sinn für mich, noch länger in diesem Versteck zu bleiben, deshalb trat ich vor und geriet in den Dunstkreis des roten Lichts hinein, als düstere Gestalt.
    »Ja, hier ist jemand«, bestätigte ich.
    »John…« Wendy hatte meinen Namen nicht gerufen, nur geröchelt, denn um ihren Hals spannten sich die verdammten Bänder, die leicht entflammt werden konnten.
    »Keine Sorge, es wird sich alles wieder richten«, sagte ich. Für mich waren im Moment die beiden lebenden Totenfrauen wichtig, die so aussahen wie immer. Zwischen Mütze und Kleidung schimmerten die Gestalten im selben Rot wie die Farbe des Stiers.
    Sie drehten sich mir zu, und ich nahm die Gelegenheit wahr, um mit diesen unheimlichen Personen zu sprechen. Ich wußte noch nicht, wie sie zu dem hatten werden können, was ich jetzt vor mir sah, denn William Cox hatte von drei Toten gesprochen, und im Baggerloch, wo sie hätten liegen müssen, waren sie nicht gefunden worden.
    Warum nicht?
    »Tot, ihr hättet tot sein müssen. Ich weiß es. Aber ihr lebt, und ich frage mich, wie das geschehen konnte.«
    »Es ist das Feuer, das in ihm lodert. Es ist sein Leben. Es ist aus der Hölle gekommen, und der Satan persönlich hat es mitgebracht. Schon zu allen Zeiten suchten Frauen den Kontakt mit dem Dämon. Sie wollten sich ihm hingeben, und viele liebten Götzen, Götter und Halbgötter. Immer wieder haben sich diese Wesen mit den Menschen eingelassen. So ist es auch hier. Für uns gibt es den Höllenstier, den Feuerstier. Er hat dafür Sorge getragen, daß wir mit seiner Macht bestückt wurden, denn sie ist von ihm auf uns übergegangen, als wir den Kontakt mit ihm aufnahmen. Sein Feuer strahlt in uns, wir haben durch ihn den Tod überwunden. Wir sind seine Bräute, und wir gehören letztendlich der Hölle. Wir haben einen Mann gesucht und ihn eingefangen. Wir wollten ihn opfern, aber er kam uns auf die Schliche. Er wehrte sich zudem, er brachte uns um, wenn auch nicht direkt, aber er war an unserem Tod nicht schuldlos. Doch wir waren nicht tot. Das Feuer in uns erwachte, es gab uns das Leben zurück, und so konnten wir uns auf eine Rachetour machen. Wir hätten ihn geholt, nur hatte er etwas gespürt, und so brachten wir ihn nicht um, wie wir es gern getan hätten. Wir konnten diesen Mann nicht unserem Götzen opfern, aber er wird schon seine Opfer kriegen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Er wird sie nicht bekommen«, sagte ich.
    »Wieso?« schrillte sie mir entgegen. »Bist du stärker?«
    »Ich nicht, aber meine Waffe. Schon einmal habe ich eine von euch vernichten können. Es darf kein untotes, seelenloses Leben auf dieser Erde geben, auch wenn Götzen und Götter sowie Teufel es so wollen. Im Keim muß es erstickt werden.«
    »Das willst du tun?«
    »Ja.«
    »Dann kannst du zuschauen, wie deine Freundin stirbt. Wir holen uns eine andere. Es gibt genügend Frauen, die Sharon ersetzen kann. Du hast keine Chance.«
    »Ich werde gegen euren Feuerstier kämpfen!«
    Mit dieser Antwort hatten sie nicht gerechnet, denn sie schwiegen. Meine linke Körperhälfte war von ihnen weggedreht, deshalb
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher