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0945 - Die Energiejäger

Titel: 0945 - Die Energiejäger
Autoren: Unbekannt
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verdunkelten sich vorübergehend. „Nimm dich in acht!" sagte er bittend.
    Ongelsken horchte auf. „Warum sagst du das?"
    „Weil ich es meine. Vor zwei Stunden noch hielt ich dich für übertrieben vorsichtig. Inzwischen habe ich Zeit zum Nachdenken gehabt. Ich kann deinen Gedanken zwar noch immer nicht folgen, und die Logik sagt mir, daß Marbonnaj anderes zu tun haben wird, als uns anzugreifen. Aber dann fiel mir eines ein."
    „Was ist das?"
    „Dein Urteilsvermögen mag nicht immer das beste sein. Es gibt Fälle, wenn auch nicht viele, in denen du dich getäuscht oder den falschen Schluß gezogen hast."
    „Aber...?"
    „Dein Instinkt hat dich, solange ich dich kenne, noch nie im Stich gelassen. Hier aber handelt es sich um eine Sache, die eher der Instinkt als der logische Gedanke entscheiden kann. Ich fürchte, daß du recht hast. Daher bitte ich dich: Nimm dich in acht!"
     
    *
     
    Anderthalb Stunden später war die Jagd nach den Noranen in vollem Gang Ongelsken hatte anhand der Daten, die" ihm von der NORANMUTTER geliefert wurden, drei Salven abgefeuert. Der NoranSchwarm, der aus mehr als fünfzig Energieträgern bestand, war gebremst worden und befand sich derzeit im Zustand der Auflösung. Die Fangeinheiten der NORANMUTTER und der FÄNGERGLUCK waren unablässig am Werk. Es sah so aus, als werde dieser Fang den vorhergegangenen noch um etliches übertreffen.
    Ongelsken hielt nach Noranen Ausschau, die in Richtung des Irrläufers abtrieben. Es gab einige, die dem Planeten nahe zu kommen drohten. Aber keiner von ihnen war angeschossen, und solange die Hülle des Energieträgers unverletzt war, drohte der Umgebung keine Gefahr, da die Antimaterie nicht ausströmen konnte.
    Was Ongelsken in diesen Minuten empfand, ließ sich am ehesten als zurückhaltende Erleichterung beschreiben. Er begann zu glauben, daß Zwadivar recht hatte, aber ganz waren seine Zweifel noch nicht geschwunden. Er beobachtete alle Vorgänge in der Fangzone mit größter Aufmerksamkeit. Er verfolgte auch den Flug der abtreibenden Norane, die sich auf den Irrläufer zubewegten und berechnete, daß keiner von ihnen den unteren Atmosphäreschichten, geschweige denn der Oberfläche des Planeten nahe kommen würde. Und mit jeder verstreichenden Minute wurde seine Erleichterung ein bißchen weniger zurückhaltend, glaubte er ein wenig mehr daran, daß Marbonnaj seine Rache wirklich aufgeschoben hatte.
    Als er das Alarmsignal hörte, dachte er sich zuerst nichts Besonderes dabei. Es gab in dieser energetisch turbulenten Umgebung vielerlei, was eine Störung in dem empfindlichen elektronischen Gerät hervorrufen mochte. Er drückte die Prüftaste und wartete zwei Sekunden, bis auf dem Bildschirm die Daten erschienen, die die alarmverursachende Fehlfunktion beschrieben. STEUERUNG KANONEN lBIS 5 NICHT MEHR ANSPRECHBAR.
    Ongelsken fuhr aus seiner Sitzschale in die Höhe. In diesem Augenblick meldete sich der Empfänger. In dem kleinen Ausschnitt am oberen rechten Rand der Bildfläche erschien Onglosnakar. Er wirkte aufgeregt.
    „Nichts von den beiden Beobachtern", sagte er hastig. „Aber bei euch dort unten geht etwas vor. Ich sehe Reflexe, die sich über die Oberfläche bewegen als wären es Fahrzeuge. Weißt du etwas davon?"
    „Nein. In welcher Gegend bewegen sie sich?"
    „In unmittelbarer Nähe eurer Station. Sie kommen aus nördlicher Richtung."
    „Siehst du die Reflexe jetzt noch?"
    „Ja. Aber sie bewegen sich nicht mehr."
    Ongelsken gönnte sich eine Sekunde zum Nachdenken.
    „Das ist Marbonnajs Angriff", sagte er. „Die fünf Kanonen sind ausgefallen. Sag' Zwadivar, daß er sich geirrt hat!"
     
    17.
     
    „Was du vorhast, ist gefährlich und nicht besonders sinnvoll", sagte Narmaluk.
    Es war das erste Mal, daß er einen Rat anbot, ohne darum gefragt worden zu sein. ,„Ich kann nur beobachten", gab Ongelsken zu. „Aber das ist wichtig. Wir müssen wissen, was Marbonnaj vorhat, wenn wir ihm das Handwerk legen wollen."
    „Es ist finster, und der Luftkissengleiter macht eine Menge Lärm. Wie willst du nahe genug herankommen, ohne bemerkt zu werden?"
    „Das ergibt sich aus dem Augenblick", antwortete Ongelsken. Sein Mangel an Zuversicht war unüberhörbar. „In der Zwischenzeit weckt ihr den Piloten und macht ihm klar, daß wir nötigenfalls binnen weniger Sekunden starten müssen. Außerdem behaltet ihr die Norane im Auge, die auf Irrläufer zutreiben. Sollte auch nur einer von ihnen ein Leck entwickeln..."
    Er sprach den Satz
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