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0945 - Die Energiejäger

Titel: 0945 - Die Energiejäger
Autoren: Unbekannt
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nicht zu Ende. Die Erinnerung an die fürchterliche Explosion war noch frisch. Von den Noranen, die in diesem Augenblick Kurs auf den Planeten hatten, würden etliche ein paar Dutzend Kilometer tiefer in die Atmosphäre eindringen als der zu neun Zehnteln ausgebrannte Energieträger, der die Explosion verursacht hatte.
    Während er das kleine Luftkissenfahrzeug über das felsige Gelände steuerte, kamen ihm die Gedanken in den Sinn, mit denen er sich beschäftigt hatte, als er von der Inspektion der Korpuskularkanonen zurückkehrte. Mit aller Kraft der Logik hatte er sich einzureden versucht, daß seine Befürchtungen wahrscheinlich unbegründet seien, daß Zwadivar recht hätte und Marbonnaj viel zu sehr mit der Jagd auf Norane beschäftigt war, als daß er sich um die Befriedigung seiner Rachegelüste hätte kümmern können. Im Hintergrund seines Bewußtseins war aber trotz allem ein nagender Zweifel zurückgeblieben, ein Gefühl der Ungewißheit, als hätte er etwas übersehen.
    Das Gefühl hatte ihn nicht getrogen. Jedermann, der einen Anschlag Marbonnajs in Erwägung zog, ging von der Überlegung aus, daß der Attentäter von außen her angreifen müsse. Es fiel leicht, die Gefahr für gering zu halten, wenn man bedachte, daß Marbonnajs Annäherung wahrscheinlich schon aus beträchtlicher Entfernung bemerkt werden würde. Selbst Marbonnaj mußte einsehen, daß er unter solchen Umständen so gut wie keine Erfolgsaussichten hatte.
    Da lag der Denkfehler! Marbonnaj war längst an Ort und Stelle. Er mußte sich auf dem Irrläufer eingenistet haben, als sich der NoranTransport unterwegs nach Ursprung der Vollkommenheit befand. Vermutlich hatte er sich dem Planeten von der sonnennahen Seite her genähert und hatte dabei den Irrläufer zwischen sich und der NORANMUTTER, so daß er von dorther nicht bemerkt werden konnte. Marbonnajs Absicht war klar. Er wollte Zwadivar Schaden zufügen. Das ließ sich am einfachsten erreichen, indem er die Station auf dem Irrläufer, insbesondere die fünf Korpuskularkanonen, vernichtete. Warum aber hatte er das nicht schon längst getan? Warum wartete er, bis Zwadivar den größten Fang mder Geschichte der NoranJagd bewerkstelligt hatte, um seinen Anschlag auszuführen? • Das Gefühl drohender Gefahr beherrschte Ongelskens Bewußtsein. Hier ging etwas vor, dem er dringend auf die Spur kommen mußte.
     
    *
     
    Er steuerte den Gleiter in eine weit ausholende Kurve und näherte sich den fünf Türmen aus einer Richtung, aus der niemand ihn erwarten konnte. Er flog mit gedrosseltem Triebwerk. Als er sich den Korpuskularkanonen näherte, sah er, daß er weniger Schwierigkeiten haben würde, als Narmaluk vorausgesagt hatte. In der Umgebung der Türme herrschte bedeutende Helligkeit. Marbonnaj lag offenbar nichts daran, sein Attentat im Finstern auszuführen. Er hatte seine eigenen Lampen mitgebracht.
    Der kleine Radioempfänger des Gleiters erwachte wispernd zum Leben.
    „Marnalok hier. Ich habe eine Meldung von Onglosnakar."
    „Gib sie durch!" verlangte Ongelsken.
    „Etwa fünfzehn Kilometer nördlich der fünf Türme befindet sich ein starker Orterreflex, der wahrscheinlich von einem großen Fahrzeug ausgeht. Es könnte sich um das amphibische Raumschiff handeln, mit dem Marbonnaj auf dem Irrläufer gelandet ist."
    Ongelsken bestätigte den Empfang der Durchsage und schaltete ab. Inzwischen hatte er den Gleiter hinter einer Aufhäufung von Felsgestein zum Halten gebracht. Die fünf Türme lagen etwas mehr als einen Kilometer entfernt. Im Schein der Lampen, die an Masten rings um die Gruppe der Metallkonstruktionen aufgestellt waren, sah er Gestalten sich zwischen den Korpuskularkanonen bewegen. Aber es gelang ihm nicht zu erkennen, welcher Beschäftigung sie nachgingen. Er gewann den Eindruck, daß hier letzte Hand an etwas gelegt wurde, von dem er nicht wußte, was es war. Der Boden in der Umgebung der Türme war unebener, als er ihn in Erinnerung hatte. Dort war gegraben worden, um an die unterirdisch angebrachten Kontrollmechanismen der Kanonen heranzukommen.
    An der Grenze des Lichtkreises standen vier Gleitfahrzeuge von derselben Art, deren auch Ongelsken sich bediente.
    Die Gleiter waren jedoch größer als der seine und boten jeder mindestens fünf Passagieren Platz. Er versuchte, die Gestalten, die in seinem Blickfeld auftauchten, zu zählen, und kam auf insgesamt achtzehn. Es sah so aus, als seien die Fahrzeuge mit voller Besatzung angerückt.
    Er dachte an das.
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