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0943 - Das Vampir-Phantom

0943 - Das Vampir-Phantom

Titel: 0943 - Das Vampir-Phantom
Autoren: Jason Dark
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ein. Was ist los mit euch, verflucht? Wer seid ihr?«
    Bill wollte schon eine Antwort geben, aber ich war schneller. Es war mir gelungen, die rechte Hand in die Tasche zu stecken, ohne daß sich Lucy deswegen aufgeregt hätte. Und ich hatte sie dann langsam herausgezogen. Meine Hand hatte das Kreuz umschlossen.
    »Wir sind diejenigen, die es uns zu Aufgabe gemacht haben, Wesen wie dich zu jagen und letztendlich zu vernichten. Wir sind die Befreier, denn wir befreien die Menschheit von euch.«
    Ich hatte eigentlich ihr höhnisches Lachen erwartet, denn eine wie sie fühlte sich gern als Gewinnerin. Besonders dann, wenn sie Menschen gegenüberstand. Aber Lucy reagierte anders. Sie schwieg, und nur ihre Augen bewegten sich, als wollte sie in meinem Gesicht nachforschen, ob ich ihr auch keine Lügen erzählt hatte. Seltsamerweise sprach sie nicht dagegen. Ich erntete sogar ihre indirekte Zustimmung.
    »Ja, ich habe es gespürt. Ich habe euch irgendwie erwartet, aber ich habe eine Geisel und…«
    »Das wird dir nichts nutzen«, erklärte ich. »Es gibt eben Mächte, die viel stärker sind.« Ich hatte mich etwas gedreht, so daß sie mehr meine linke Seite sehen mußte, und mir gelang es, die Hand noch höher zu ziehen, die plötzlich frei lag.
    Auch wenn Lucy noch so wachsam war, bei dieser Aktion zog sie den kürzeren! Das Kreuz hatte sich erwärmt, die Wärme floß über meine Handfläche hinweg, aber sie verschwand plötzlich, als ich es freilegte und der Blutsaugerin präsentierte.
    Jetzt starrte sie nicht nur mich an, sondern auch das Kreuz. Und dieser Anblick traf sie wie der berühmte Blitzstrahl, denn vergessen war ihre Geisel.
    Aus ihrem Mund drang ein irrer Schrei. Sie warf sich zurück, während Bill nach vorn sprang. Er versuchte, den Kopf der Untoten mit einem Tritt zu erwischen.
    Das schaffte er nicht, aber er konnte den schreckensstarren Doring zur Seite reißen, während ich mich um die Blutsaugerin kümmerte, die völlig überrascht worden war und nur noch an Flucht dachte, denn der Anblick des Kreuzes mußte ihr starke körperliche und auch innerliche Schmerzen bereiten, sofern man überhaupt davon sprechen konnte.
    Sie rannte weg. Ein Sessel flog um, sie räumte eine Bodenvase zur Seite. Der Raum war ziemlich groß, sie hatte Platz genug, um zu fliehen, und sie hetzte dabei auf eines der Fenster zu, dessen Scheibe hinter dem zugezogenen Vorhang verborgen war.
    Wahrscheinlich wollte sie sich nach draußen stürzen, wie auch immer, aber ich mußte schneller sein. Sie durfte mir nicht entwischen, denn Lucy war der Schlüssel. Nur durch sie konnte ich erfahren, was hier überhaupt gespielt wurde.
    Ich war mir sicher, daß ich sie packen würde. Ein leichtes Spiel, ich konnte schneller laufen, sprang über die Vase hinweg, die sich auf dem Boden noch immer drehte, hetzte dann um den Tisch herum und schaute auf den Rücken der Untoten, in den ich hätte eine Silberkugel schießen können, um den Spuk zu beenden.
    Ich tat es nicht.
    Ich wollte sie verhören, auf meine Weise, und ich…
    Alles wurde anders.
    Das Zimmer verwandelte sich.
    Ich hörte ein Brausen, dann bekam ich einen Schlag aus dem Unsichtbaren heraus, und einen Moment später fand ich mich auf dem Boden liegend wieder.
    Was da genau geschehen war, ließ sich im Moment nicht nachvollziehen, aber es ging weiter, und ich war in diesen Sekunden ebenso zum Zuschauen verdammt wie Bill und Hal Doring…
    ***
    Die Flüchtende hob vom Boden ab, als hätte man sie an Bändern in die Höhe gezerrt. Sie flog dem Fenster entgegen, sie würde den Vorhang durchbrechen, dann die Scheibe, um in die Tiefe zu fallen.
    Es wäre normal gewesen. Leider war in diesem Fall die Normalität aufgehoben worden, denn das alles trat nicht ein.
    Vor dem Fenster hatte sich eine Gestalt aufgebaut, umhüllt von einer grauen Wolke. Eine Gestalt mit festen Umrissen, aber trotzdem auf eine gewisse Art und Weise feinstofflich.
    Ein blasses Gesicht, dunkle Haare, Umrisse, die zitterten, verschwammen, als wollten sie davoneilen, sich dann wieder zusammenfügen und mich erwischte ein Kältestoß, der mir den Atem raubte.
    Zugleich hatte ich den Eindruck, als wäre mein Kreuz manipuliert worden, denn auch dieser Talisman war kälter geworden und schien sich von mir abwenden zu wollen.
    Die andere Gestalt schwebte wie ein böses Omen über mir, und sie griff einfach zu.
    Nicht ich wurde gepackt. Sie hatte es auf Lucy Tarlington abgesehen, die in seinem Griff hing wie eine Puppe, wobei
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