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0943 - Das Vampir-Phantom

0943 - Das Vampir-Phantom

Titel: 0943 - Das Vampir-Phantom
Autoren: Jason Dark
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ab.«
    Als er sich zurücklehnte, schaute er in mein skeptisches Gesicht. »Warum nicht?«
    »Sie haben sich hier mit Lucy Tarlington getroffen?«
    »Stimmt.«
    »Bestimmt nicht ohne Grund.«
    »Nein.«
    Es ärgerte mich, daß er nicht mehr sagte und statt dessen einen Schluck Whisky trank.
    »Sie sollten ihn nennen, Mr. Doring.«
    »Es war geschäftlich.«
    »Dann kannten sie Lucy also?«
    Doring hob die Schultern. »Wie man's nimmt. Ja und nein. Wir haben uns eigentlich erst heute abend richtig kennengelernt. Zuvor telefonierten wir nur.«
    »Welche Geschäfte waren das denn?« erkundigte sich Bill.
    Hal drehte ihm das Gesicht zu. Dabei schüttelte er den Kopf. »Ich denke nicht, daß ich Sie darin einweihen muß. Ich brauche Ihnen keine Rechenschaft abzugeben, wobei ich nicht verhehlen will, daß ich Ihnen dankbar bin, denn ohne Sie hätte ich es wohl nicht geschafft und wäre gebissen worden.« Er strich über seine linke Halsseite hinweg. »Ich weiß selbst nicht, wie es kommt, daß ich hier so ruhig sitze. Eigentlich müßte ich durchdrehen. Was ich hier gesehen habe, das ist nicht normal. Das kann nicht stimmen.«
    »Leider stimmt es aber«, widersprach ich. Ich hob die Arme und ließ sie wieder fallen. »Natürlich können wir Sie nicht zwingen, uns etwas über Ihre Geschäfte mit dieser Lucy Tarlington zu sagen. Sie sollten aber bedenken, daß dieses, was Sie hier erlebt haben, nicht unbedingt einmalig gewesen sein muß. Lucy Tarlington ist verschwunden, das wissen wir beide. Aber sie wird auch zurückkehren, denke ich mir. Oder hatten Sie Ihre Verhandlungen schon beendet?«
    »Nein.«
    »Dann haben wir gestört.«
    »So ähnlich.«
    »Und Lucy hat gewußt, daß Sie Besuch bekommen?« fragte Bill. »Die Lage, in der wir Sie beide angetroffen haben, als wir das Zimmer betraten, war ja nicht normal.«
    »Nein, das war sie nicht.«
    »Wie ist es dazu gekommen?«
    Hal Doring gab uns eine Antwort, und wir glaubten ihm. Demnach mußte diese Lucy genau gespürt haben, daß sich ihr jemand näherte, der für sich gefährlich werden konnte.
    »Sie wird dein Kreuz gespürt haben, John!« sagte der Reporter. »Oder weißt du eine andere Lösung?«
    »Auf keinen Fall.«
    Doring nickte. »Se hat es zwar nicht direkt gesagt, aber Vampire haben ja Angst vor Kreuzen, wie ich weiß.« Er hob die Schultern. »Das sind alte Regeln, an denen wohl niemand vorbeikommen kann. - Und sie ist dann auch verschwunden.«
    »Ebenfalls ein Problem«, sagte ich. »Sie hat einen Helfer bekommen. Wir alle haben diese phantomhafte Gestalt gesehen, und wenn mich nicht alles täuscht, ist sie sogar ein Vampir gewesen. Lucy hat also einen Helfer gehabt.«
    »Das ist anzunehmen.«
    »Hat sie mit Ihnen darüber gesprochen?«
    Doring schüttelte den Kopf, wobei sich sein Gesicht in eine zerknirscht wirkende Grimasse verwandelte. »Nein, wir haben darüber nicht geredet, Mr. Sinclair.«
    »Nur über berufliche Dinge.«
    Er starrte mich aus schmalen Augen an. »Jetzt wollen Sie doch etwas hören, nicht wahr?«
    »Ja, die Wahrheit.«
    »Warum? Das eine hat mit dem anderen nichts…«
    »Mr. Doring«, unterbrach ich ihn. »Wahrscheinlich haben die Dinge sehr wohl miteinander zu tun. Wir müssen diese Person stellen. Wir müssen mehr über ihren Background herausfinden. Da Sie beide zusammenarbeiten wollten, muß sie einen Beruf ausgeübt haben, und über den hätte ich gern mehr gewußt. Auch Sie verdienen Ihr Geld und…«
    »Das Geschäft ist noch nicht zustande gekommen, verdammt!«
    »Um was ist es denn gegangen?« fragte Bill, der von seinem Stuhl aufgestanden war und sich neben mich stellte.
    Doring holte tief Luft. »Na ja, es ging um - um Arbeiter, wenn Sie verstehen.«
    »Nein«, sagte ich.
    »Leiharbeiter.«
    »Bitte?«
    »Ich verleihe Arbeiter an Firmen. Das ist nicht immer ganz legal.«
    »Vor allen Dingen dann nicht, wenn die Menschen aus Drittländern kommen«, sagte Bill.
    »Richtig.«
    »Und was hatte Lucy Tarlington damit zu tun?«
    Doring lachte leise. »Verstehen Sie denn nicht, Mr. Conolly? Sie wollte mir die Leute besorgen. Sie kennt sie, sie hat sie - wie auch immer. Ich hätte sie ihr abgekauft - oder ausgeliehen. Zu einem Verhandlungsergebnis sind wir allerdings nicht gekommen.«
    »Ein mieses Geschäft«, stellte ich fest.
    »Ansichtssache, Sinclair. Sagen Sie mir, was heutzutage nicht mies ist. In einer Welt, in der die Kosten explodieren, muß man sehen, wie man überlebt. - Ich befürchte, das Geschäft ist
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