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0941 - Pakt der Paratender

Titel: 0941 - Pakt der Paratender
Autoren: Unbekannt
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zeigte Bestürzung und hob wie zur Beschwörung Tezohrs Psychod. Aber Tekener wartete ihre Rechtfertigung nicht erst ab, sondern setzte sich in Bewegung. Jennifer blieb an seiner Seite.
    Sie schlugen einen Bogen um das Lager der Paratender und strebten der Steilküste am Beginn der Wasserfälle zu. Dort gab es eine Reihe von Wohnhöhlen, in denen einst Tekheter gelebt hatten. In einer von ihnen hatten sie Doomvar zurückgelassen, den munarquonsüchtigen Tekheter, der Tekeners Informant war. Sie erreichten das Ende des Dschungels ohne weitere Zwischenfälle. Das Rauschen des Wassers war zu einem ohrenbetäubenden Getöse angeschwollen. Eine Wand zerstäubten Wassers versperrte die Sicht auf die Wasserfälle. Die Steilküste war durch die Nebelschleier nur undeutlich zu sehen.
    Tekener gab Jennifer durch Handzeichen zu verstehen, daß er zur Höhle hochsteigen wollte und sich von ihr Rückendeckung erwartete. Sie nickte zum Zeichen, daß sie verstanden hatte, und zog ihren Paralysator. Vorsicht, signalisierte sie ihm.
    Als er im Rücken eine sanfte Berührung verspürte, wirbelte er herum und hätte durch die Heftigkeit seiner Bewegung beinahe Tezohr umgestoßen. In seiner Begleitung befanden sich Ahrzaba und zwei weitere Zwotterfrauen. Tekener hatte schon eine scharfe Zurechtweisung auf der Zunge, aber er verkniff sie sich, weil er ohnehin nicht verstanden worden wäre.
    Tezohr deutete auf das eiförmige Psychod, das Ahrzaba in beiden Händen hielt. Der Syntho wollte offenbar auf die Möglichkeit hinweisen, daß man bei Bedarf auf die Kräfte seines Psychods zurückgreifen könnte. Aber Tekener winkte ab. Dies war kein Notfall.
    Mit einem Handzeichen an Jennifer verließ er das Versteck. Geduckt lief er über den aufgeweichten Boden und erreichte felsigen Untergrund. Im Schutz eines Felsbrockens hielt er an und ließ die Blicke über die Felswand gleiten. Nichts Verdächtiges war zu sehen. Entschlossen setzte er seinen Weg fort und erreichte die in die Felswand eingelassene Treppe, die zu den verlassenen Wohnhöhlen hinaufführte. Ein paarmal wäre er auf den glitschigen Stufen fast ausgeglitten, fing sich aber jedesmal wieder ab.
    Tekener erreichte die Höhle, von feinem Gischt völlig durchnäßt. Aus der Höhle drang kein Geräusch. Er schloß die Augen und wartete einige Sekunden, um sich an das zu erwartende Dunkel zu gewöhnen. Dann sprang er unvermittelt in die Felsöffnung, rollte sich ab, sprang wieder auf die Beine und rannte ein Stück, bis er einen Felsvorsprung erreichte, der ihm Deckung bot. Trotz seiner Schnelligkeit war er darauf bedacht gewesen, so leise wie nur möglich zu sein. Und es lohnte sich.
    Als er hinter dem Felsvorsprung hervor einen Blick in die Höhle riskierte, sah er sie. Zwei Paratender, die an der linken Höhlenwand hockten. Vor ihnen lag Doomvar, sein Körper wurde von Fieber geschüttelt.
    Entzugserscheinung! erkannte Tekener. „Bist du immer noch sicher, daß deine Freunde dich nicht im Stich lassen, Doomvar?" sagte der eine Paratender spöttisch und spielte mit einem Sprechfunkgerät. Offenbar stand er mit einem Außenposten in Verbindung, der ihm die Annäherung von Fremden melden sollte. Bei diesem Gedanken bekam Tekener ein ungutes Gefühl. Warum war er eigentlich nicht entdeckt und sein Kommen gemeldet worden? Er war doch weithin sichtbar gewesen, die Falle hätte zuschnappen müssen. „Der Tekheter sieht Gespenster", behauptete der zweite Paratender. „Ich glaube ihm kein Wort. Die Beschreibung, die er uns von seinen Freunden gegeben hat, paßt auf die toten LFT-Spione. Sie haben nur in seiner Phantasie eine wunderbare Wiedergeburt erlebt."
    „Bitte ...", stammelte Doomvar. „Ich brauche ... bitte, gebt mir etwas Stoff... ich halte es nicht mehr aus..."
    „Du mußt warten, bis wir in Tekheron sind - oder bis deine Freunde kommen", sagte der erste Paratender. „Wenn du die Wahrheit gesagt hast, wirst du in jedem Fall genug Munarquon bekommen."
    Während Tekener den Paralysator schußbereit in der Rechten hielt, schnallte er mit der anderen Hand den Plastikschlauch ab. Dann rollte er ihn zusammen, nahm kurz Ziel und warf ihn in Doomvars Richtung. Er hoffte, daß die Paratender durch diesen Zwischenfall so überrascht waren, daß es für ihn ein leichtes sein würde, sie zu überrumpeln.
    Aber es kam anders. Noch bevor er aus seinem Versteck stürzen konnte, verspürte er den Druck von etwas Metallenem in seinem Rücken, und eine Stimme sagte: „Keine falsche Bewegung,
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