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0941 - Pakt der Paratender

Titel: 0941 - Pakt der Paratender
Autoren: Unbekannt
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des Gleiters gebohrt und ihn übel zugerichtet. „Glaubst du, daß du ihn flugtauglich machen kannst, Tek?" fragte Jennifer an seiner Seite. „Wir würden einen fliegenden Untersatz dringend benötigen."
    Tekener zuckte die Schultern. Viel würden sie mit dem Gleiter nicht anfangen können, selbst wenn er ihn reparieren konnte. Er war zu klein für ihre Zwecke, denn zu ihnen gehörten noch dreißig Zwotter. Davon war etwa ein Drittel weiblichen Geschlechts, ein Drittel waren sogenannte Morphlinge, Zwotter in der Phase der Geschlechterumwandlung, und das restliche Drittel waren männliche Zwotter. Wenn sie alle beisammen waren, dann herrschten Zustände, daß man fürchten mußte, den Verstand zu verlieren.
    Was den Gleiter betraf, so konnte er damit nach Tekheron fliegen und dort einen größeren Transporter zu kapern versuchen - oder gar ein Raumschiff. Aber immer vorausgesetzt, daß er ihn flottbekam. Er hatte nur wenig Hoffnung, aber die Sache war einen Versuch wert. „Tezohr!" rief Tekener hinter sich. Es raschelte im Gebüsch, und ein Zwotter erschien. Er war nach eigener Aussage kein Wesen aus Fleisch und Blut, sondern die „paraplasmatische Verwirklichung" eines Prä-Zwotters, der vor Hunderttausenden von Jahren seinen Artgenossen zur Körperlosigkeit verholfen hatte. Aber nicht allen, sondern nur einem relativ kleinen Prozentsatz von ihnen. Und diesem Umstand hatten sie die gegenwärtige Misere zu verdanken. Boyt Margor, die zerstörerische Ausstrahlung der Psychode und der mörderische Mahlstrom des Staubmantels um die Provcon-Faust selbst waren auf das Versagen der Prä-Zwotter zurückzuführen.
    Tekener und Jennifer hatten die Wahrheit aus Tezohrs Psychod erfahren. Er durfte gar nicht darüber nachdenken. Er würde noch viel Zeit brauchen, um alle gewonnenen Erkenntnisse und Einsichten zu verarbeiten.
    Es war besser, aktiv zu sein und sich durch Taten abzulenken. „Ja, Tek?" Tezohr sprach Interkosmo, und nicht das schlechteste. Er hatte es durch den geistigen Kontakt mit den Zwotterfrauen erlernt, die ihm durch ihre Experimente dazu verholfen hatten, paraplasmatische Gestalt anzunehmen. Deshalb bezeichnete ihn Tekener auch vereinfachend als „Syntho", was keineswegs diskriminierend gemeint war. „Hast du noch die Kraft, die Steinplatte fortzuschaffen?" erkundigte sich Tekener bei dem 1,30 Meter großen Humanoiden mit dem überdimensionalen Kopf und dem derben, aber ausdrucksstarken Gesicht. „Die Rückschau in die ferne Vergangenheit und eure anschließende Para-Präparierung hat mich sehr viel Substanz gekostet", gab der Paraplasmat zu bedenken. „Aber wenn es sein muß, kann ich es zusammen mit Ahrzaba schaffen. Mein Psychod wird uns die Kraft geben."
    Ahrzaba war die Anführerin der zwotterischen Frauenkolonie in Lakikrath, die zusammen mit ihren gleichgeschlechtlichen Probanden Tezohrs Verwirklichung durch sein Psychod erreicht hatte.
    Tezohr rief ihren Namen, und sie erschien mit dem eiförmigen Gebilde auf der Lichtung. Im Hintergrund wurde für einen Moment das melodiöse Schnattern der Morphlinge laut. Der herrische Befehl einer Zwotterfrau brachte sie jedoch sofort wieder zum Verstummen.
    Ahrzaba hielt Tezohr das eiförmige Psychod hin, und er umschloß es mitsamt ihrer Hand. Tekener beobachtete die beiden gebannt, als sie sich konzentrierten.
    Eine Weile sah es gar nicht danach aus, als würde sich irgend etwas tun. Aber nach einer Minute ruckte die tonnenschwere Steinplatte hoch, löste sich aus dem Dach des 'Gleiters und schwebte in die Höhe. Dann entfernte sie sich von ihnen und fiel einige Meter weiter ins Unterholz. „Das habt ihr prima hingekriegt", lobte Tekener und kletterte ins Gewölbe hinunter. „Jetzt braucht ihr mir nur noch die Daumen zu halten, damit ich ebenfalls Erfolg habe."
    „Wie sieht es aus?" fragte Jennifer ins Gewölbe hinunter, wo ihr Mann im Innern des Gleiterwracks hantierte.
    Tekener beschrieb den Zustand des Gefährts und die Hoffnung auf seine weitere Verwendbarkeit mit einem einzigen Kraftausdruck. „Also Fehlanzeige", konstatierte Jennifer. „Da es sich um technische Belange handelt, kann auch ich nichts tun", sagte Tezohr bedauernd. „Da wäre schon das Geschick eines Petroniers nötig."
    Die Petronier waren jene „kosmischen Ingenieure" gewesen, die den Staubmantel erschaffen hatten, in den später die eine Million von Prä-Zwottern aufging. „An dem Wrack würde selbst die Kunst der kosmischen Ingenieure versagen", behauptete Tekener, während
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