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094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

Titel: 094 - Die Droge aus der Jenseitswelt
Autoren: A.F.Morland
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Angst heraus. In schrägem Winkel schoß das Höllenschwert auf ihn zu.
    Ich sah es, und der trübe Schleier vor meinen Augen zerriß. Ich packte zu und riß Joyce nieder. Der Mann fiel, und das Schwert hackte knapp über seinem Kopf in das Holz der Kellertür.
    Ich hechtete vier Stufen hinauf und holte mir meinen Dämonendiskus wieder. In seiner panischen Angst schien John Joyce nicht mehr zu wissen, was er tat. Der Mann schien verrückt geworden zu sein. Eine andere Erklärung gab es nicht für sein Tun: Er griff das Höllenschwert mit dem Bronzekreuz an.
    Bestimmt war es geweiht, aber die böse Kraft des Schwerts war stärker, das mußte John Joyce doch inzwischen begriffen haben. Dennoch sprang er auf und stürzte sich auf das immer noch in der Kellertür steckende Schwert.
    Er preßte das Kruzifix auf die Klinge. Er berührte damit auch die kleine Metallkrone. Ich hörte ein aggressives Zischen. Gleichzeitig schrie John Joyce schrill auf und riß die Hand zurück.
    Ich sah Brandblasen auf seiner Hand, und ich sah, wie das Bronzekreuz schmolz. Das Schwert löste sich vom Holz und wollte Joyces Kehle treffen, aber da war ich wieder zur Stelle und zwang die Waffe zu einem überhasteten Ausweichmanöver.
    Während das Schwert sich einige Meter von uns entfernte, öffnete ich die Kellertür, packte John Joyce und riß ihn mit mir in die Dunkelheit.
    Uns gegenüber befand sich ein fensterloser Raum.
    »Da hinein«, keuchte Joyce. »Wenn wir uns einschließen…«
    Er kam nicht dazu, weiterzusprechen, denn die nächste Attacke unseres erbitterten Feinds erfolgte in diesem Augenblick. Das Schwert drehte sich jetzt wie ein Ventilator.
    Mit einem Irrsinnstempo kam es auf uns zu. Ich wartete, obwohl mir das bei Gott nicht leichtfiel. Ich durfte nicht zu früh handeln, sonst durchschaute das schwarze Schwert meinen Trick.
    Erst als es uns fast erreicht hatte, stieß ich John Joyce von mir. Gleichzeitig warf ich mich zur anderen Seite, und das Höllenschwert fegte durch den entstehenden Zwischenraum - hinein in die fensterlose Kellerabteilung.
    Mein Herz machte einen Freudensprung! Sollten wir es wirklich geschafft haben? War es mir tatsächlich gegluckt, das Höllenschwert auszutricksen?
    Ich rammte die Tür zu, bevor das Schwert umkehren konnte, stieß den Riegel in die Verankerung und schlang die Kette, an der mein Diskus hing, mehrmals darum herum.
    Geschafft!
    Jetzt saß das Höllenschwert in der Falle!
    ***
    Alastair Genn staunte nicht schlecht, als Pater Severin wiederkam. Er dachte zuerst, sein ehemaliger Schüler habe etwas vergessen, aber dann machte ihn der Priester mit Mr. Silver bekannt und brachte ihm so schonend wie möglich bei, was geschehen war.
    Genn, der schon im Bett gelegen und deshalb auch nicht das Klingeln des Telefons gehört hatte, zog sich rasch an, und er begrüßte es, daß alle seine früheren Schüler zu ihm gebracht werden sollten.
    Er glaubte an die Existenz des Bösen. Man brauchte ihn nicht erst zu überzeugen, und obwohl er bereits achtzig Lenze auf dem Rücken hatte, fragte er sofort, was er tun könne.
    Er war in seinem langen Leben weit herumgekommen und hatte von einigen Reisen Dämonenbanner mitgebracht, die er in einer alten Truhe im Keller aufbewahrte.
    Er zeigte sie Mr. Silver, und dieser prüfte sie auf ihre Eignung. Einige Dämonenbanner waren zu schwach, um eine Tür oder ein Fenster zu sichern, es gab aber auch welche, die dem Höllenschwert den ›Zutritt‹ in dieses Haus verwehren konnten.
    Mr. Silver machte sich sofort an die Arbeit. Pater Severin blieb inzwischen bei dem betagten Theologieprofessor, denn es war nicht auszuschließen, daß das Höllenschwert als nächstes hier aufkreuzte.
    Der Ex-Dämon sicherte die restlichen Türen und Fenster mit seiner Abwehrkraft.
    Lance Selby brachte Henry Jenkins. Er hatte keine besonderen Vorkommnisse zu melden.
    »Hier ist vorläufig auch noch alles in Ordnung«, sagte Mr. Silver.
    Jenkins war um Fassung bemüht, aber es fiel ihm nicht leicht, all das zu glauben, was ihm der Parapsychologe Lance Selby erzählt hatte. Ihm kam das alles übertrieben vor.
    Ein Schwert, das lebte… Und selbst Selby war für ihn das totale Rätsel, denn der Mann hatte allen Ernstes behauptet, schon einmal gestorben zu sein. Und nun lebte angeblich der Geist einer Hexe namens Oda in ihm…
    Sie hielten sich im Salon auf, und Mr. Silver schärfte jedem ein, sich nicht von den anderen zu entfernen.
    »Wenn jemand einen Drink braucht«, sagte Alastair
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