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094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

Titel: 094 - Die Droge aus der Jenseitswelt
Autoren: A.F.Morland
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tippte er sich auf die Stirn. Ich kümmerte mich nicht um ihn. Wie hätte er verstehen sollen? Er hatte keine Ahnung, daß meinem Schützling und mir das Höllenschwert im Nacken saß.
    Das war ein verdammt unangenehmes Gefühl.
    Der Taxifahrer bremste. Ich zog den Rover hinter dem anhaltenden Fahrzeug vorbei. Ich gefährdete niemanden. Etwa einen halben Meter vom Taxiheck entfernt flitzte ich über die Kreuzung.
    Der geschockte Mann sprang aus dem Wagen. Er hätte sitzen bleiben und weiterfahren sollen. Als er das Höllenschwert sah, das uns verfolgte, mußte er an seinem Verstand zweifeln.
    Er schüttelte den Kopf und wischte sich mehrmals über die Augen. Er würde von nun an ein Problem haben, aber ich konnte ihm nicht helfen.
    Das Höllenschwert holte auf, die Distanz verringerte sich von Sekunde zu Sekunde. Einen Wagen hatte mir diese toll gewordene Waffe bereits demoliert.
    Ich wollte nicht, daß das Schwert meinen neuen Rover ebenfalls in einen unansehnlichen Schrotthaufen verwandelte. Dazu würde es aber kommen, wenn wir im Wagen blieben.
    Wir mußten raus, mußten uns irgendwo verstecken, Schutz suchen. Aber wo? Ich hielt nach einer Möglichkeit Ausschau. Gleichzeitig schlug ich wie ein Hase auf der Flucht mit dem Rover einen Haken nach dem andern.
    Immer wieder änderte ich die Richtung. Ich fuhr riskant, mußte so fahren, um wenigstens eine kleine Chance zu haben. John Joyce saß neben mir und schien immer kleiner zu werden.
    Kreidebleich war sein Gesicht. Vielleicht hätte ich ihm nicht soviel über das Höllenschwert erzählen sollen. Jetzt wußte er zu genau, wo er dran war.
    Ich holte aus dem Rover, was in ihm steckte. Das war eine ganze Menge, aber dachte ich im Ernst, das Höllenschwert auf diese Weise abhängen zu können?
    Es war schneller und wendiger als mein Wagen.
    Mehrmals glaubte ich schon, es würde zuschlagen, und ich reagierte immer sofort darauf. Allmählich wurde mir klar, daß mich mein listiger Gegner auf diese Weise in eine bestimmte Richtung zu dirigieren versuchte.
    Das Höllenschwert spielte mit mir Katz und Maus, aber ich wollte da nicht länger mitspielen. Ich wich der Waffe zwar weiterhin aus, aber wenn ich merkte, in welche Richtung es mich zwingen wollte, schlug ich trotzig eine andere ein.
    Doch in dieser Nacht schien ich nicht allzuviel Glück zu haben, denn ich manövrierte mich in eine Sackgasse. Vor uns ragte plötzlich eine hohe graue Mauer auf.
    Sie kam verdammt schnell auf uns zu.
    John Joyce schrie und riß die Arme hoch. Ich bremste und brachte den Rover rechtzeitig zum Stehen. Gehetzt drehte ich mich um. Rückwärtsgang! Ich wollte sofort wieder Gas geben und den Wagen verkehrt aus der Sackgasse schießen lassen, doch hinter uns hing das Höllenschwert in der Luft.
    Wir saßen in der Falle!
    ***
    Mortimer Kull vernahm ein aggressives Kreischen, und als er nach oben blickte, sah er einen riesigen Adler über die Spitzen der Stahlstacheln hinweggleiten.
    In den Augen des Tiers brannte das Feuer der Hölle. Es starrte Kull durchdringend an. Er brüllte dem Vogel eine Verwünschung nach, dann war der Adler nicht mehr zu sehen.
    Der Wissenschaftler stolperte weiter.
    Der Adler war möglicherweise ein Kundschafter gewesen. Kull nahm an, daß das Tier nun die Anwesenheit eines Fremden im Stachelwald melden würde.
    Wem melden? Dem Anführer der Meskyren?
    Eine neue Zornwelle durchraste den Professor. Wenn Yul schneller reagiert hätte, wäre er ihm hier eine große Hilfe gewesen.
    Mortimer Kull schlug die Richtung ein, in die der Adler geflogen war. Erfreut stellte er schon nach kurzer Zeit fest, daß diese Entscheidung richtig gewesen war.
    Der endlos scheinende Stachelwald ging nun doch zu Ende. Aufatmend trat Mortimer Kull zwischen den letzten Stacheln hervor. Vor ihm erstreckte sich jetzt eine Landschaft, die jener glich, die er in seiner Vision gesehen hatte.
    Hatte er sein Ziel erreicht?
    Rosafarbene Felsen, geformt wie die Stalagmiten in einer Tropfsteinhöhle, ragten ringsherum auf. Woher das Licht kam, das sie bestrahlte, konnte Mortimer Kull nicht erkennen.
    Der Wissenschaftler blickte sich mißtrauisch um. Er hatte das ungute Gefühl, beobachtet zu werden. War es der Adler, der ihn nicht aus den Augen ließ?
    Nirgendwo war ein Lebewesen zu sehen.
    Aber auch keine einzige schwebende blaue Kugel. Vielleicht war dies doch nicht das richtige Gebiet. Oder mußte man irgend etwas Bestimmtes tun, um die Kugeln, in denen sich das Teufelselixier befand,
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