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094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

Titel: 094 - Die Droge aus der Jenseitswelt
Autoren: A.F.Morland
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musterte mich mit seinen eng beisammenstehenden Augen. Er wollte wissen, wie groß die Gefahr für seine Person wirklich war.
    Er dachte anscheinend, Pater Severin und ich hätten etwas zu dick aufgetragen. Ich schenkte ihm reinen Wein ein. Nicht, um seine Furcht zu steigern, sondern um ihm ein klares Bild von der herrschenden Situation zu vermitteln.
    Je besser er den Ernst der Lage erfaßte, desto mehr würde er auf der Hut sein und alles tun, was ich ihm sagte.
    »Was versprechen Sie sich davon, wenn wir alle bei Alastair Genn sind?« wollte Joyce wissen.
    »Wenn wir Sie alle gewissermaßen unter einem Hut haben, können wir besser auf Sie aufpassen«, sagte ich.
    »Und wie lange sollen wir dort bleiben?«
    »Kann ich noch nicht sagen«, antwortete ich. »Das hängt von unserem Gegner ab und davon, wie schnell es uns gelingt, ihn unschädlich zu machen. Wenn Sie alle bei Genn sind, wird das Höllenschwert dort angreifen. Das erleichtert meinen Freunden und mir die Arbeit ungemein.«
    John Joyce öffnete eine Lade und entnahm ihr ein Bronzekruzifix. Er sah es nachdenklich an, küßte es und steckte es in die Innentasche seines Jacketts.
    »Können wir gehen?« fragte ich.
    »Ja«, sagte Joyce. »Ich habe bei mir, was ich brauche. Das Kreuz ist das Sinnbild des Glaubens, und wer glaubt, bei dem ist der Herr und hält schützend seine Hand über ihn.«
    »Wenn Sie erlauben, werde ich das zur Sicherheit auch tun«, sagte ich und wies auf die Tür.
    Mitternacht war vorüber, und im Haus herrschte völlige Stille. Um sie nicht zu stören, schloß John Joyce die Apartmenttür sehr vorsichtig.
    Dann begaben wir uns zum Fahrstuhl. Joyce versuchte seine Nervosität und die Angst vor mir zu verbergen, aber es gelang ihm nicht. Jede seiner Bewegungen zeigte nur allzu deutlich, was mit ihm los war. Ich konnte das verstehen.
    Obwohl ich Auseinandersetzungen mit schwarzen Wesen aller Art gewöhnt war, fühlte auch ich mich nicht so ganz wohl in meiner Haut.
    Ich kannte das Höllenschwert Ich wußte, wie gnadenlos diese schwarze Waffe war, und es wäre mir niemals in den Sinn gekommen, sie anzufassen. Ich war schließlich nicht lebensmüde.
    Sollte das Schwert mich zwingen, um Joyces Leben zu kämpfen, würde ich es tun, aber ich wußte nicht, welchen Ausgang dieser Kampf nehmen würde.
    Das Summen des Fahrstuhls störte die Stille, aber das ließ sich nicht vermeiden. Die Kabine kam. Wir stiegen ein, und John Joyce drückte auf den Erdgeschoßknopf.
    Ehrlich gestanden, ich hätte den Mann schon gern bei Genn gehabt. Ich fragte mich, wie es zur Zeit an den anderen Fronten aussah. Gab es Probleme bei Lance Selby? Oder bei Roxane? Wie sah's bei Alastair Genn aus? War dort alles in Ordnung?
    Ich mußte meinem Schützling genau erzählen, was sich in Leo Sims Haus zugetragen hatte. Ich berichtete es, soweit es mir bekannt war, schmückte nichts aus, sondern hielt mich an die Tatsachen.
    Wir erreichten das Erdgeschoß. Ich machte die Tür auf und verließ den Fahrstuhl als erster. Wenn ich das Höllenschwert gesehen hätte, hätte ich Joyce sofort zurückgedrängt, doch zum Glück ließ sich die schwarze Waffe nicht blicken.
    Dann erreichten wir meinen Wagen. Ich verlangte von John Joyce, daß er sich angurtete. Nicht nur deshalb, weil ich mit einer heißen Fahrt rechnete. Es war einfach sicherer.
    Der Mann gehorchte, stellte sich dabei aber nicht sonderlich geschickt an. Er stocherte mit der Metallzunge eine Weile herum, bis sie sich endlich in die Öffnung senkte und einrastete.
    Ich fuhr los.
    »Wieso hat sich das Höllenschwert nicht schon früher selbständig gemacht?« wollte Joyce wissen.
    Ich nickte. »Das würde ich auch gern wissen. Ich kann nur Mutmaßungen anstellen. Vielleicht ließ das Mr. Silvers Nähe nicht zu, wenn er das Schwert bei sich trug. Manchmal begünstigt auch eine besondere Konstellation der Höllengestirne schwarze Aktivitäten.«
    »Sie spielen doch hoffentlich nicht auf den Halleyschen Kometen an«, sagte John Joyce und musterte mich neugierig.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Was weiß man? Niemand kann sagen, ob er einen Einfluß auf dämonische Wesen hat, und das Höllenschwert ist ein dämonisches Wesen, das beweist es uns zur Zeit sehr deutlich. Er denkt und handelt. Es nimmt Männer aufs Korn, die sich für das Gute einsetzen.«
    Ich stoppte an einer Ampel, die Rot zeigte.
    Plötzlich schien ich den Verstand verloren zu haben. John Joyce mußte es so vorkommen, denn auf einmal gab ich Gas.
    Obwohl
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