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094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

Titel: 094 - Die Droge aus der Jenseitswelt
Autoren: A.F.Morland
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herbeizuzitieren?
    Mortimer Kull bediente sich seines neuen Wortschatzes. Er redete in der Dämonensprache. Dumpfe, kehlige Laute kamen über seine Lippen. Dann verstummte er, sah sich gespannt um und wartete auf die Wirkung, doch nichts geschah.
    Das falsche Gebiet, sagte sich der Wissenschaftler. Ich muß weitersuchen. Hier bin ich nicht richtig. Der graue Mond fiel ihm ein, den ihm die Vision gezeigt hatte.
    Erst wenn er ihn sah, würde er den richtigen Ort erreicht haben, aber wo sollte er ihn suchen?
    Es wunderte ihn, daß sich die Meskyren immer noch nicht blicken ließen. Ihnen war doch bestimmt nicht verborgen geblieben, daß sich ein Fremder in ihr Reservat gewagt hatte.
    Wieso zeigten sie sich noch nicht? Worauf warteten sie?
    Kull ging weiter, und plötzlich passierte etwas. Um ihn herum glühte ein magisches Quadrat auf, und im nächsten Moment schossen vier glühende Wände hoch. Kull konnte weder vor noch zurück. Auch nach links und nach rechts war ihm der Weg versperrt. Und auch die Sicht. Aber das blieb nicht so.
    Die Glutwände bekamen Risse, doch die Zwischenräume waren so schmal, daß Mortimer Kull nicht hindurchschlüpfen konnte. Das Ganze wurde innerhalb weniger Sekunden zu einem Käfig.
    Kull schützte seine Hände mit magischem Eis, um die glühenden Stangen anfassen zu können. Er verletzte sich nicht, aber er bekam einen magischen Schlag, der einen entsetzlichen Schmerz in seinem Kopf auslöste.
    Aufbrüllend ließ er die Stangen los und fiel zu Boden.
    Er war schwer benommen. Ein trüber Schleier senkte sich über seine Augen. Ihm kam vor, als würde der Käfig hochgehoben und forttransportiert.
    Und er lag auf dem Boden und konnte nichts dagegen tun.
    ***
    Vor uns ragte die Mauer auf, ein hohes, unüberwindbares Hindernis. Hinter uns befand sich das Höllenschwert. Links und rechts waren uralte Häuser mit zerbrochenen Fensterscheiben. Unbewohnt!
    Abbruchhäuser!
    »Raus aus dem Wagen!« rief ich meinem Schützling zu und löste meinen Gurt mit einem blitzschnellen Griff.
    Dann rammte ich die Tür auf und sprang aus dem Rover. Ich war mit einem Revolver, einem magischen Flammenwerfer und drei geweihten Silbersternen bewaffnet. Außerdem trug ich an einer Kette meinen Dämonendiskus um den Hals.
    Er war meine stärkste Waffe, deshalb wollte ich ihn gegen das Höllenschwert einsetzen. Ich streifte die Kette hastig über meinen Kopf. Wie das Pendel einer Standuhr schwang die glatte Diskusscheibe hin und her.
    Ich wußte nicht, welche Waffe stärker war, der Diskus oder das Höllenschwert.
    In wenigen Augenblicken würde ich es erfahren. Wahrscheinlich hielten sich die Kräfte die Waage, aber ich hoffte auf einen leichten Vorteil des Dämonendiskus.
    »Mr. Joyce!« schrie ich.
    Der Mann saß immer noch im Wagen. Wollte er nicht aussteigen? Hatte er Angst vor dem schwarzen Schwert?
    Nein, er konnte nicht aussteigen. Der Gurt hielt ihn immer noch fest. Er hatte sich schon beim Anlegen tolpatschig angestellt. Jetzt kam noch die Aufregung dazu.
    Er drückte auf alle möglichen und unmöglichen Stellen, nur nicht auf die richtige, obwohl ihm diese orangerot entgegenleuchtete. Seine Glücklosigkeit versetzte ihn in Panik.
    »Mr. Ballard!« schrie er. »Helfen Sie mir, bitte helfen Sie. Ich kriege das Ding nicht auf!«
    Ich rannte um den Rover herum. Das Höllenschwert kam!
    Ich ließ es nicht aus den Augen, riß die Tür auf der Beifahrerseite auf, und John Joyce kippte mir entgegen. Irgendwie hatte er es doch geschafft, die Verbindung zu lösen. Der Automatikgurt rollte sich auf und kroch ihm dabei über die Brust wie eine flachgedrückte schwarze Schlange.
    Das Höllenschwert flog auf uns zu.
    »Raus aus dem Wagen!« schrie ich wieder, aber auch dabei stellte sich John Joyce nicht sonderlich geschickt an.
    Er behinderte mich, hielt sich an mir fest, umklammerte meine Arme. Meine Kopfhaut spannte sich. Wenn Joyce mich nicht losließ, konnte ich den Dämonendiskus nicht einsetzen.
    Ich riß mich von ihm los. Ich konnte nicht anders, denn das schwarze Schwert holte soeben zum Schlag aus.
    John Joyce wäre beinahe auf die Straße gefallen.
    Ich sprang vor ihn und drehte die Kette, an der die milchig-silbrige Scheibe hing. Metall klirrte gegen Metall. Es handelte sich um Metalle, die nicht von dieser Welt waren und in denen Kräfte wohnten, die kein Mensch begreifen konnte.
    Das Höllenschwert zuckte mit einem singenden Ton zurück. Damit hatte es wohl nicht gerechnet. Ich brachte dieses
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