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094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

Titel: 094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker
Autoren: Dämonenkiller
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bedeckten ihre Gestalten. Furchtbare Schreie lösten sich aus ihren Kehlen. Verblüfft verfolgten die Freunde, wie sich die Ungeheuer ein Stück zurückzogen und verzweifelt wehrten. Es wirkte grotesk und lächerlich. Einige Gestalten sanken jammernd in sich zusammen.
    Coco dachte: Die Wolke ist mit dem Blut der vielen Opfer von Tingvoll gesättigt; Blut, das Luguri nicht getrunken hat; vielleicht absichtlich nicht. Die Wolke kann die Menge nicht halten, und so fällt roter, vernichtender Schnee zur Erde.
    Der Sturm fegte über sie hinweg. Sie blieben liegen, bis der Wind etwas schwächer wurde.
    Abi Flindt richtete sich als erster auf.
    „Sie sind erledigt", stieß er lachend hervor. „Alle!"
    Nun standen auch die Japaner und die beiden Frauen auf und konstatierten, daß die Blutleeren keine Bedrohung mehr darstellen konnten. Die Schnee-Blut-Kristalle hatten sie zu winzigen, unbedeutenden, harmlosen Teilchen zersetzt.
    Die Freunde blickten der Todeswolke nach. Sie stieg empor, wanderte weiter, gab mit einem Mal den Mond und die Sterne frei. Das weiße Licht des Trabanten schien auf ihren Weg. Die Wolke schwebte geradezu beängstigend schnell in südwestlicher Richtung davon.
    Laeibe trat neben Coco, und diese befreite ihren linken Arm. „Wir benötigen den Gegenzauber nicht mehr."
    Laeibe umarmte sie mit einer spontanen freundschaftlichen Geste. „Ach Coco, ich bin ja so froh!
    Mir ist, als hätte ich nur einen bösen Traum gehabt."
    „Keine Sehnsucht mehr nach Ole?" erkundigte sich Abi Flindt.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe endlich begriffen, was für ein Monster er doch geworden war. Es ist besser für alle, wenn er und die anderen Blutleeren nun erlöst worden sind. Ich werde mir einen anderen Freund suchen. Abi, hoffentlich vergibst du mir."
    „Schon vergessen", gab der Däne zurück.
    Hideyoshi Hojo schaute versonnen der davoneilenden Todeswolke nach. „Haben wir nun einen Teilsieg erfochten oder nicht? Wer weiß, welche Schrecken die Wolke noch in sich birgt."
    „Es ist denkbar, daß sie die weiteren angekündigten Plagen über die Menschheit bringt", sagte Coco. „Hier auf Mageröya ist nur eine geringe Zahl von Opfern zu beklagen. Doch wie geht es weiter?"
    „Gehen wir zur Höhle", schlug Yoshi vor. „Es ist unsere Pflicht, sie zu durchsuchen und nach Hinweisen auf Luguris Treiben zu forschen. Vielleicht haben wir Erfolg."
    Sie schritten langsam zwischen den Untoten dahin. Die Schaurigen würden weiter zerfallen, bis nichts mehr von ihnen übrig war.
    Abi, der den Pfad ja bereits erkundet hatte, führte die kleine Gruppe an. Laeibe Vestre hatte zunächst Angst, ihnen den schmalen Felsweg hinab zu folgen. Coco überzeugte sie aber, daß es besser war, wenn sie bei ihnen blieb. Vorsichtig schritten sie voran.
    Die Todeswolke war in der Ferne verschwunden. Nichts hinderte den Mond nun mehr daran, sein schales Licht zu verbreiten. Im Vergleich mit der vorherigen Dunkelheit erschien die Umgebung den Freunden beinahe hell. Sie vermochten sich ausgezeichnet zu orientieren.
    Unter ihren rauschten die Wogen des Nordmeeres. Laeibe warf einen Blick in die Tiefe und erschrak. Fast hätte sie die Balance verloren, doch zum Glück schritt Coco hinter ihr und hielt sie fest. Als Laeibe an Abis Sturz dachte, spürte sie wieder heftig ihr schlechtes Gewissen.
    Die Höhle, die sie nun betraten, lag im Dunkeln. Abi tastete sich bis zu dem Rest des magischen Feuers vor.
    „Vielleicht läßt es sich wieder entzünden", sagte er. Er nahm die Signalpistole zur Hand, trat etwas zur Seite und zielte auf die Stelle, an der die von ihm ausgelöschte Brandstelle gewesen sein mußte. Er drückte ab. Das Geschoß fuhr auf den Platz zu und entzündete sich an der Luft. Licht breitete sich aus. Etwas stob hoch, zischte, dann wurde das Lagerfeuer zu neuem Leben erweckt. Die zur Verfügung stehenden Scheite waren klein und kurz, so daß abzusehen war, wie wenig Zeit ihnen blieb.
    Bevor das Licht wieder erlosch, durchsuchten sie die Grotte. Zu Anfang waren sie mit verbissenem Eifer bei der Sache, aber nach und nach kamen sie zu der Erkenntnis, daß dieser Platz keine Spuren, nicht einmal den geringsten Hinweis auf Luguris Verbleib oder auf den Dämonenkiller, Magnus Gunnarsson und Unga bot.
    Sie kehrten in die Nähe des ungeweihten Friedhofes zurück, und Coco sagte: „Ich habe euch erzählt, was Unga mir nach der Begegnung mit Dorian gesagt hat. Ich komme mir wirklich dumm vor. Die Ungewißheit hält an."
    Sie senkte den
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