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094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

Titel: 094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker
Autoren: Dämonenkiller
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gefunden hatte und sich ihm sehr zugetan fühlte.
    Während die anderen mit der Mahlzeit begannen, stand Fenton auf und begab sich gleichfalls zu dem Zyklopenjungen hinüber. Mit leiser Stimme redete er auf ihn ein, konnte ihn jedoch auch nicht aufmuntern. Coco setzte sich über die subtileren Methoden der Psychologie und Pädagogik hinweg, holte einen Teller und begann, Tirso mit unendlicher Geduld zu füttern. Zuerst wollte er sich sträuben, dann ließ er sich aber doch überzeugen, wenigstens ein paar Löffel der kalten Gemüsesuppe zu sich zu nehmen.
    Virgil Fenton kehrte zu den anderen an den Tisch zurück.
    Ira Marginter hatte sich inzwischen auch gesetzt. In Phillips Gesicht kam erneut ein träumerischer Ausdruck. Es herrschte bedrückendes Schweigen.
    Burian Wagner nahm einen ordentlichen Schluck Rotwein, dann schlug er mit der Faust auf den Tisch. „Ich halt's einfach nicht mehr aus. Diese Ungewißheit! Dieses Warten! Der Karren sitzt fest. Meiner Ansicht nach müssen wir mal kräftig in die Speichen greifen, damit er wieder ins Rollen kommt."
    Hideyoshi Hojo setzte eine leicht ironische Miene auf. „Gut gebrüllt, Löwe. Dann sag uns mal, wie du das praktisch anstellen willst."
    „Weiß ich nicht. Ich finde aber, Dorian ist total auf dem falschen Weg."
    „Wir sollten nicht nachtragend sein, was die jüngsten Ereignisse betrifft", warf Colonel Bixby ein. „Ich finde, das steht uns nicht zu, weil wir nicht die Kompetenz haben, über Dinge zu urteilen, an denen wir nicht persönlich teilgenommen haben."
    „Moment mal!" sagte Abi Flindt. „Auf mich trifft das nicht zu, Bixby. Ansonsten bin ich mit dir einer Meinung."
    Draußen blitzte es heftig. Sekunden später krachte ein Donnerschlag.
    Wagner sagte laut: „Versteht mich bloß nicht falsch! Ich will ja nicht über Dorian wettern. Ich will bloß ausdrücken, daß…"
    „… daß er auf der Suche nach der Macht sich selbst verliert", vervollständigte Burkhard Kramer den Satz, während der Bayer noch nach den passenden Worten suchte. „Nun, ich denke, besorgt sind wir alle - besonders Coco."
    Coco stand auf und näherte sich dem Tisch. „Das stimmt. Ich habe wirklich allen Grund, mich um den Dämonenkiller zu ängstigen. Er ist der Mann, den ich liebe, der Vater meines Kindes, das vor wenigen Tagen zwei Jahre alt geworden ist. Ich fürchte, Dorian Hunter zu verlieren, aber ich hoffe noch auf etwas Unerwartetes, einen Zufall, der mich zu ihm führt, damit ich ihm beistehen kann." Virgil Fenton betrachtete sie mit seinen klugen blauen Augen. „Mit anderen Worten, es steht eine weitere Attacke der Dämonen gegen die Menschheit bevor, und Dorian wird darin verwickelt sein?" „Ja. Die Besetzung des Hotels in New York war nur der erste grausige Streich des Erzdämons. Luguri bereitet weitere Scheußlichkeiten vor, die die Menschen töten und in den Wahnsinn treiben und seine Schreckensherrschaft festigen."
    Der Japaner schaute ernst von einem zum anderen, bevor er sprach. „Es hat den Anschein, als stünden die Magische Bruderschaft, die Mystery Press' und unsere kleine Clique von Dämonenjägern der Ballung des Bösen hilflos gegenüber. Mag sein, daß Dorian doch den richtigen Weg geht, indem der sich Magnus Gunnarsson anschließt und versucht, die übergeordneten Mächte in den Griff zu bekommen."
    „Für ihn selbst ist's aber bestimmt ein Nachteil", bemerkte Burian Wagner aufgebracht.
    „Sicherlich", meinte Yoshi. „Freunde, ich schlage vor, wir ziehen uns in das unterirdische Gewölbe zurück, um den Geist des Faust anzurufen. Vielleicht kann er uns einen Ratschlag erteilen, wie wir uns zu verhalten haben."
    Colonel Bixby legte sein Besteck aus den Händen und schob den Teller ein Stück von sich weg. „Eine gute Idee. Da der Dämonenkiller nicht anwesend ist, wird Burian eben den sechsten Mann im Bund abgeben."
    „Freilich", sagte der Bayer. „Los!"
    Die Männer erhoben sich, verließen den Raum und suchten den Rittersaal der Burg auf. Neben dem Saal lag die Haupttreppe, die in das unterirdische Gewölbe hinabführte. Ein langer Gang mündete in das Verlies mit den zwanzig Zellen. Hinter einer Tür des Verlieses befand sich die Folterkammer, und über einen weiteren Gang erreichte man die ehemalige romanische Kapelle. Diese war in den Tempel der Magischen Bruderschaft umgebaut worden und besaß alle für die Zwecke der Gemeinschaft erforderlichen Einrichtungsgegenstände und Nebenräume.

    Coco Zamis und Ira Marginter deckten den Tisch ab.
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