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094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker

Titel: 094 - Das Mädchen auf dem Teufelsacker
Autoren: Dämonenkiller
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Projektil verließ mit donnerndem Getöse den Lauf.
    Ole richtete sich drohend hinter Yoshi auf. Die Feuerkugel traf den Untoten. Von züngelnden Flammen umgeben, krümmte er sich auf dem Friedhofsboden und schrumpfte in sich zusammen, bis nur noch ein verkohltes Häufchen von dem Schrecken kündete, den er verbreitet hatte.
    Der Führer der teuflischen Horde war gefallen. Nun sprang ein Ersatzmann in die Mitte des Geschehens: der untote Kaufmann Holger Kringsja.
    Er rannte gegen die Feinde an.
    Yoshi mußte in die Verteidigungsposition gehen. Zu viele Schreckensgestalten drängten mit Kringja heran.
    „Coco", sagte er hastig, „hilf mir! Wir brauchen beide Hände, sonst gehen wir unter!"
    Coco Zamis tat, was in ihren Kräften stand. Sie hatte die in ihrem Umkreis befindlichen Untoten teils vernichtet, teils in die Flucht geschlagen. Plötzlich spielte Laeibe aber wieder verrückt. Sie wollte davonlaufen. Coco stieß sie zu Boden. Dann wandte sie sich dem in die Klemme geratenen Japaner zu und befreite seine Linke.
    Abi Flindt hatte bereits die Fessel gelöst und hielt nun das Hauschwert in der rechten Hand und die Signalpistole in der linken. Coco tat es den beiden Männern nach, um sich auch endlich richtig wehren zu können. Die Meute stürmte auf sie ein, sie benötigten beide Hände.
    Yoshi gelang es, dem Kaufmann Kringsja einen Schlag zu versetzen. Kringsja ging in die Knie. Die anderen Ungeheuer drängten an ihm vorüber. Yoshi zog die Pistole und feuerte. Kringsja ging in Flammen auf.
    Abi schoß auch, und an mehreren Stellen der ungeweihten Stätte gingen Untote zu Boden und verbrannten. Das Gebrüll und Geheul der Grausigen steigerte sich zu einem nervtötenden Höllenkonzert.
    Plötzlich erschrak Coco. Ihre linke Hand gehorchte ihr nicht mehr, sie machte sich buchstäblich selbständig. Hart hieb sie ihr auf den rechten Unterarm. Sie verlor die Kontrolle über die rechte Hand, fühlte sich wie gelähmt. Das Amulett entglitt ihren Fingern. Gleich darauf riß die linke Hand ihr die Pistole aus dem Bund und schleuderte sie fort.
    „Abi! Yoshi!" rief Coco verzweifelt. „Luguri gewinnt die Macht über unsere linken Hände! Bindet sie wieder fest!"
    Sie wollte zu Yoshi laufen, um ihm zu helfen. Aber die Linke fuhr ihr ins Gesicht und schlug sie.
    Sie ohrfeigte sich selbst zu Boden. Benommen richtete sie sich auf und sah Laeibe, die lachte und sich vor Vergnügen auf dem Boden wälzte.
    Dann trat ein, was Coco hatte kommen sehen. Abi Flindts linke Hand entriß seiner rechten die Waffe. Yoshi rang nach Luft. Die Finger seiner linken Hand hatten sich um seine Gurgel gelegt und würgten ihn erbarmungslos. Heulend warfen die Untoten ihn zu Boden.
    Coco schluchzte verzweifelt auf. „Nein, o nein! Das darf nicht sein! Dorian, wo bist du? Warum stehst du uns nicht bei?"
    Ihre rechte Hand rang mit der linken, und flehentlich wünschte sie sich, der Dämonenkiller, Magnus Gunnarsson und Unga würden jetzt auftauchen und die Horde der Blutleeren niedermachen - oder in Luguris Höhle eindringen und diesen vertreiben.
    Yoshi unterlag. Es schien keine Rettung mehr für ihn zu geben. Abi Flindt wurde ebenfalls von einer Schar Untoten umgeworfen. Schon beugten sich zwei über ihn, um ihn zu beißen. Doch plötzlich trat eine Wendung ein.
    Die Nebelschwaden, die dicht über dem Friedhof schwebten und den Nachthimmel verdeckten, setzten sich in Bewegung. Coco verspürte Wind, der über sie hinwegstrich, heftiger wurde und sich binnen Sekunden zu einem Sturm entwickelte. Ihre linke Hand gehorchte ihr allmählich wieder, sie konnte sich erneut frei bewegen, um sich schauen.
    Über Tingvoll schien sich etwas zusammenzubrauen. Pfeifend fuhr der Wind aus der Richtung des Ortes über die Stätte des Schreckens hinweg. Und trotz der Dunkelheit vermochte Coco zu sehen, wie die Todeswolke herantrieb. Sie vereinte sich mit allen Nebelstreifen aus der Umgebung und wurde zu einem bedrohlich geballten Ganzen.
    Auch Laeibe erhob sich nun und schaute verblüfft nach oben. Ihre Züge wirkten plötzlich wieder normal. Eine Bö erfaßte sie, brachte sie aus dem Gleichgewicht und ließ sie neben Coco hinsinken. „Die Erlösung!" sagte Laeibe. „Das ist die Erlösung!"
    Die Untoten, die Abi und Yoshi das Leben aussaugen wollten, erstarrten. Rote Flockengebilde trieben aus der Todeswolke hervor und wirbelten auf die Nekropole zu. Plötzlich blickten die Scheusale erschrocken drein.
    Rote Schnee-Blut-Kristalle rasten auf die Blutleeren zu und
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