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0936 - Die letzten Flibustier

Titel: 0936 - Die letzten Flibustier
Autoren: Unbekannt
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Schatten nickte nachdenklich. Tobbon drehte sich um und musterte Panika mit seinen kleinen, hellgelben Augen.
    „Es wäre eine Möglichkeit, noch einmal davonzukommen", murmelte er. „Aber die Leute werden sich weigern, auf ein solches Spiel einzugehen. Viele werden auf Planeten gesucht, auf denen es die Todesstrafe noch gibt. Wenn man sie ausliefert ..."
    „Noch ist die Lage nicht aussichtslos", sagte Kayna leise.
    „Du bist gut", seufzte Tobbon. „Es gibt praktisch nichts mehr, was wir tun können. Diesmal haben sie uns wirklich mattgesetzt."
    Sie kommen nicht an uns heran, solange Hemmings noch schießen kann. Und bis ihm die Energie ausgeht, wird uns sicher noch etwas einfallen."
    Sie saßen im Schiff fest. Sie konnten nicht mehr starten, denn das wäre glatter Selbstmord gewesen. Bei Fluchtgefahr würden auch die Leute von der GAVÖK nicht mehr zögern, die JACK LONDON zu Schrott zu schießen. Sie konnten auch nicht heimlich das Schiff verlassen und den Gegner auf diese Weise in die Irre führen, denn ringsherum kochte der Boden. Mit Raumanzügen und Fluggeräten wäre ein Durchbruch zwar möglich gewesen, aber die Gegner hätten jeden einzelnen Flibustier orten können.
    „Sie kassieren die Space-Jets", stellte Dezibel fest.
    Sie machten es sogar auf die schonende Weise. Sie paralysierten die Piloten und holten die kleinen Boote per Traktorstrahlen an Bord.
    Tobbon wandte sich wieder den Kontrollen zu, und plötzlich wirkte er ganz ruhig.
    „Stell das Feuer ein, Josto!" befahl er. „Und du, Axe, besorgst mir eine Funkverbindung zu den Schiffen da oben. Wir wollen doch mal sehen, wer hier der Klügere ist."
    Sie brauchten sich nicht lange abzusprechen. Es war jedem klar geworden, worum es ging: Sie mußten versuchen, die GAVÖK-Schiffe zur Landung zu verleiten. Alles weitere mußte sich aus dem Augenblick ergeben.
    Kayna Schatten übernahm es, mit dem GAVÖK-Kommandanten zu verhandeln. Es gab niemanden, der sich besser für diese Aufgabe geeignet hätte.
    Der Mann, der schließlich auf den Bildschirmen erschien, stammte unverkennbar von Terranern ab. Er hatte aber ungewöhnlich helle Augen und seltsam bläulich schimmerndes Haar. Er betrachtete Kayna völlig ausdruckslos.
    „Ergeben Sie sich?" fragte er mit einer so trockenen Stimme, daß Kayna sich an das Rascheln von Papier erinnert fühlte.
    Sie seufzte und nickte schwer. In ihren dunklen Augen schimmerte es geheimnisvoll. Wenn sie es darauf anlegte, konnte sie einen normalen Mann allein mit diesen Blicken überrumpeln. Aber der Mann auf dem Bildschirm schien durch sie hindurchzuschauen.
    „Es hat wohl keinen Zweck, um den heißen Brei herumzureden", sagte Kayna sanft. „Also-wir ergeben uns. Wie geht es weiter? Das ist schließlich Ihr Spiel, Fremder."
    Sie hatte erwartet, daß der Mann von der GAVÖK sich nun zumindest kurz vorstellte. Aber der Bursche schien von derlei Höflichkeitsfloskeln einer Piratin gegenüber nichts zu halten.
    „Bauen Sie die Schutzschirme ab!" befahl er. „Sofort!"
    Kayna nickte Brush Tobbon zu.
    Überall im Schiff konnte man das Gespräch verfolgen, und es wurde totenstill in der JACK LONDON.
    Tobbon betätigte ein paar Schalter. Die Schutzschirme erloschen.
    „In Ordnung", sagte der Fremde kalt. „Wir landen jetzt. Die beiden anderen Schiffe werden Sie im Auge behalten. Ich warne Sie! Dies ist eine militärische Aktion. Sie haben kapituliert. Fällt jetzt auch nur ein einziger Schuß, und sei es aus einem Paralysator, eröffnen wir das Feuer auf Sie."
    „Wir werden uns ruhig verhalten", versprach Kayna gelassen, aber dabei dachte sie ärgerlich darüber nach, wie man auch die beiden anderen Schiffe herunterlocken konnte.
    „Das will ich hoffen", erklärte der Fremde grimmig. „Sofort nach der Landung werden Sie und Ihre Leute das Schiff verlassen, einzeln und unbewaffnet."
    Damit brach der Fremde das Gespräch abrupt ab.
    „Verdammt!" sagte Brush Tobbon aus vollem Herzen. „Diesmal lassen sie uns wenig Möglichkeiten offen."
    „Sie können nicht wissen, wieviel Leute sich in der JACK LONDON aufhalten", bemerkte Panika gelassen.
    Er trat dicht an den Mikrophonring heran und wandte sich an die Mannschaft des Schiffes.
    „Ihr habt gehört, was der GAVÖK-Kommandant von uns verlangt", begann er ruhig. „Ihr werdet euch Punkt für Punkt nach seinen Befehlen richten. Nehmt keine Waffen mit. Geht einzeln und nacheinander mit erhobenen Händen aus dem Schiff. Es darf keiner von euch an Bord zurückbleiben oder
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