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0936 - Die letzten Flibustier

Titel: 0936 - Die letzten Flibustier
Autoren: Unbekannt
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die Rundumkämpfer schuld, sie und ihre verdammten Tests! Ich denke, ich habe etwas Schlaf nötig. Vielleicht renkt das meine Gehirnwindungen wieder ein.’ „Dir ist nicht mehr zu helfen", sagte Treffner zu Dezibel. „Aber wenn es dich glücklich macht und dich beruhigt glaube nur an diese haarsträubende Geschichte. Du wirst früh genug merken, daß du dich geirrt hast."
    Etwas in Treffners Stimme war merkwürdig. Die Flibustier warteten, aber der Ara schwieg sich aus. Ein Blick in sein bleiches, schmales Gesicht reichte jedoch. Treffner wußte etwas, oder er glaubte zumindest, etwas zu wissen.
    „Rede endlich!" knurrte Tobbon schließlich.
    „Na gut", nickte Treffner. „Wie ihr wollt."
    Er lehnte sich demonstrativ zurück und legte die Hände auf die Tischplatte.
    „Ich schätze, daß sich das Rätsel morgen lösen wird", verkündete er selbstsicher.
    „Aha", machte Tobbon. „Wie kommst du darauf? Haben die Rundumkämpfer dir mehr verraten als uns anderen?"
    „Nein." Treffner lächelte überlegen und tippte sich an seine hohe, gewölbte Stirn. „Köpfchen, mein Lieber.
    Ich habe meinen Verstand gebraucht."
    Wieder legte er eine Pause ein. Kayna Schatten verlor die Geduld.
    „Wenn du nicht endlich die Karten auf den Tisch legst, geschieht ein Unglück, das schwöre ich dir!"
    fauchte sie wutentbrannt.
    „Schon gut!" sagte der Ara hastig. „Du brauchst dich nicht so aufzuregen. Die Lösung ist ganz einfach. Ich habe versucht, die einzelnen Tests in einen Zusammenhang zu bringen. Freunde, ihr wißt selbst, wie gründlich man uns auseinandergenommen hat. Dies war auch nicht das erstemal, daß diese Automaten mit ihren Nadeln und Sonden in unseren Körpern herumgestochert haben. Sie wissen jetzt alles über uns. Sie kennen jede Faser in unseren Körpern, jeden Gedanken in unseren Gehirnen. Sie haben unsere Reaktionen getestet und unsere Reflexe geprüft, unseren Verstand unter die Lupe genommen. Es gibt nichts mehr, was sie noch untersuchen könnten. Die Tests sind vorbei."
    Für einen Augenblick blieb es still.
    „Bist du sicher?" fragte Kayna dann.
    „Ganz sicher. Das, was heute geschah, war im Grunde gar nicht mehr nötig."
    „Sehr beruhigend. Ich wollte, die Rundumkämpfer wären auch zu diesem Schluß gekommen. Welche Erklärung hast du dafür auf Lager, daß man sich trotzdem noch einmal so viel Mühe mit uns machte?"
    „Habt ihr mitbekommen, was mit den vielen Proben geschah?" wollte Treffner wissen.
    „Es hat mich nicht interessiert!" murmelte Tobbon unbehaglich. „Was hast du gesehen?"
    „Sie wurden nicht präpariert", erklärte Treffner ernst. „Ich habe mir die Maschinen bei einer früheren Gelegenheit genau angesehen. Die Proben, die man uns damals abknöpfte, wurden sofort für allerlei Untersuchungen vorbereitet und im Automaten selbst weitergeleitet. Diese Maschinen sind auf alles vorbereitet, in ihnen ist alles enthalten, was man für eine komplette Untersuchung braucht. Versteht ihr, sie brauchen keine einzige Probe an andere Einrichtungen weiterzuleiten. Genau das war diesmal anders."
    „Stimmt!" sagte Josto ten Hemmings überrascht, und es war das erstemal seit geraumer Zeit, daß er überhaupt den Mund auftat. „Das ist mir auch aufgefallen!"
    Treffner nickte ihm zu.
    „Sämtliche Proben kamen in Spezialbehälter."
    „Na und?" fragte Tobbon ungeduldig. „Was hat man damit vor?"
    „Das weiß ich nicht", sagte der Ara ernst. „Aber ich tippe darauf, daß man Kulturen anlegen wird. Wenn es soweit ist, dann wird man uns mit großer Sicherheit am Leben lassen wenigstens so lange, bis feststeht, daß alle Kulturen in Ordnung sind."
    „Kulturen", murmelte Kayna Schatten nachdenklich. „Na gut, warum auch nicht. Ich weiß zwar nicht, was das alles bedeutet, aber möglicherweise bekommen wir ja doch irgendwann eine Erklärung von den Rundumkämpfern. Und abgesehen davon steht nicht fest, daß du die Wahrheit getroffen hast, Markon."
    Sie erhob sich, und selten hatte einer der anderen sie so erschöpft gesehen.
    Sie begaben sich zur Ruhe, und als am Abend des nächsten Tages noch immer kein Rundumkämpfer gekommen war, um sie zu neuen Untersuchungen zu schleppen, stand für sie fest, daß Markon zumindest in einem Punkt recht hatte: Sie würden etwas Ruhe bekommen. Ob den Robotern in einigen Tagen neue Methoden eingefallen waren, mit denen sie ihren Versuchsobjekten zu Leibe rücken konnten, blieb abzuwarten. Eines war sicher: Die Roboter hatten mit den Flibustiern noch etwas
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