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0936 - Die letzten Flibustier

Titel: 0936 - Die letzten Flibustier
Autoren: Unbekannt
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preßten ihm die Arme an den Leib. Er konnte buchstäblich keinen Finger mehr rühren.
    „Sie können Wasser bekommen!" sagte der Rundumkämpfer über ihm. „Der Schlauch direkt vor Ihrem Mund ist mit einem Hahn im gegenüberliegenden Raum verbunden. Sie müssen nur dafür sorgen, daß der Hahn aufgedreht wird."
    „Und wie soll ich das anstellen?" fragte Panika verzweifelt.
    „Das ist Ihre Sache", teilte ihm die Maschine mitleidlos mit. Und dann entfernte sie sich.
    Panika starrte den Schlauch an, der vor seinem Mund hing, und der bloße Gedanke an kühles, klares Wasser machte ihn halb verrückt. Dann entdeckte er Kayna Schatten auf der anderen Seite der gläsernen Wand. Sie stand da und starrte zu ihm herüber.
    Der Akone rief ihr zu, sie solle den Hahn öffnen, der selbst für ihn deutlich sichtbar war. Aber Kayna reagierte nicht. Er kam daher zu der Überzeugung, daß man ihn in einen schalldichten Raum gesteckt hatte. Aber wie sollte er dann Kayna jemals seine Wünsche erklären? Zeichensprache fiel doch ebenfalls aus, da er sich nicht rühren konnte.
    „Telepathie!" dachte er plötzlich. „Die Rundumkämpfer wollen herausfinden, ob wir über Psi-Fähigkeiten verfügen!"
    Damit war für ihn alles klar. Er gab auf. Es hatte gar keinen Sinn, sich noch weiter den Kopf zu zerbrechen, denn es gab keinen einzigen Flibustier, der über parapsychische Gaben verfügte.
    Irgendwann schienen auch die Rundumkämpfer das zu erkennen, denn man holte Panika aus der Röhre und gab ihm endlich zu trinken. Danach brachte man ihn in das Quartier zurück. Kayna Schatten kam kurz nach ihm herein. Sie marschierte schnurstraks zu der verhängnisvollen Zapfstelle und probierte vorsichtig die Flüssigkeit, die in den ersten Becher floß.
    „Fruchtsaft!" rief sie erleichtert.
    „Was hältst du von der ganzen Sache?" fragte der Akone, nachdem sie ihren ersten Durst gelöscht hatte.
    „Was hat man mit dir in der Röhre angestellt?" wollte Kayna wissen, und er erklärte es ihr. Sie nickte nachdenklich.
    „Sieht fast so aus, als hätte man uns nur hierher gebracht, um uns zu testen", meinte sie. „Aber wozu? Was kommt nach den Tests?"
    „Vor allem - warum mußte man uns unbedingt in einen Vollrausch versetzen?"
    „Das lag an Josto", sagte Kayna grimmig. „Da bin ich mir ganz sicher. Er hat zu lange nichts trinken können, das hat ihn gequält. Du hattest wahrscheinlich recht, die Rundumkämpfer verfolgen unsere Träume, wenn wir schlafen. Bei Josto drehte sich alles um den Alkohol."
    „Na gut, ihm hätten sie ja von mir aus etwas spendieren können. Aber uns..."
    „Vielleicht war es ein Mißverständnis. Für Josto ist Alkohol ein wahres Lebenselixier. Sie könnten gedacht haben, daß sie uns auf diese Weise zu besonders hohen Leistungen treiben können."
    Der Akone schwieg. Er hatte das Gefühl, daß sie etwas übersahen. Aber was war das?
    Er merkte, daß seine Gedanken im Kreis liefen.
    „Ich fühle mich wie zerschlagen", murmelte er. „Ich lege mich jetzt erst mal hin. Hoffentlich haben die verdammten Maschinen nicht die Absicht, uns morgen schon wieder durch die Mangel zu drehen."
    Kayna Schatten blieb noch am Tisch sitzen und wartete auf die restlichen Flibustier, die nacheinander in den Raum wankten. Sie fragte jeden einzelnen, und es stellte sich heraus, daß man sie alle den gleichen Tests unterworfen hatte. Brush Tobbon hatte es noch am besten überstanden.
     
    8.
     
    Die Rundumkämpfer schienen entschlossen zu sein, alles über ihre Gefangenen herauszubringen, was nur herauszubringen war. Gleich am nächsten Morgen holte man sie nacheinander aus ihrem Quartier, und dann kamen neue Tests und Untersuchungen aller Art, und das ging Tag für Tag so weiter. .
    „Lange halten wir das alle nicht mehr durch", sagte Kayna Schatten eines Abends. „Wir müssen es wohl oder übel noch einmal versuchen."
    „Flucht?" fragte Hemmings skeptisch.
    „Was denn sonst? Es muß einen Ausweg geben. Sonst testen sie uns, bis wir einer nach dem anderen tot umfallen."
    „Sie werden schon aufpassen, daß das nicht geschieht", murmelte Treffner.
    „Wie meinst du das?" fragte Kayna scharf.
    „Ganz einfach. Sie wollen alles über uns wissen. Also führen sie zunächst sämtliche Tests durch, die man mit einem lebenden Wesen anstellen kann. Aber wenn sie damit fertig sind- nun, sie sind sehr wißbegierig. Sie werden wissen wollen, wie wir von innen aussehen."
    „An etwas anseres kannst du wohl gar nicht mehr denken, wie?" fuhr Kayna
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