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0936 - Die letzten Flibustier

Titel: 0936 - Die letzten Flibustier
Autoren: Unbekannt
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mit dem Boden verbunden und gegen Demontage gesichert. Nur eines haben die Roboter vergessen?"
    „Was soll das sein?" fragte Kayna Schatten mechanisch.
    „Unser Essen", erwiderte Panika lakonisch.
    Sie starrten ihn an. Natürlich, der Konzentratbrei wurde in kleinen Schalen geliefert. Und Schalen, noch dazu mit einem solchen Inhalt, gaben gute Wurfgeschosse ab.
    „Warum hast du das nicht eher gesagt!" fragte Brush Tobbon aufgebracht. „Los, Leute, Essen fassen!"
    „Nicht so hastig!" warnte der Akone. „Sonst schöpfen unsere Freunde Verdacht."
    „Jeder nimmt sich zwei Schalen", bestimmte Kayna, „Morgen früh noch mal dasselbe, dann müßte es reichen. Außerdem ist Brush so verfressen, daß er ein paar zusätzliche Portionen anfordern kann, ohne daß das den Verdacht der Rundumkämpfer weckt."
    „Sie werden es sowieso wissen", murmelte Treffner, aber er sprach diesmal sehr leise. „Sie sehen doch alles, was hier vorgeht."
    „Dieses Risiko müssen wir eingehen", wies Kayna ihn zurück. „Die Maschinen haben nur einen wunden Punkt, und das ist der Ring um ihren Kopf. Alles, was ihnen zur Wahrnehmung der Umwelt dient, ist darin untergebracht. Dieser Brei dürfte ihnen für ein oder zwei Sekunden die Sicht verderben, wenn wir es schaffen, genau genug zu zielen. Es muß sehr schnell gehen, Freunde. Und zielt hoch, denn der Brei läuft ganz von selbst nach unten.
    Alles klar?"
    Sie sahen sich an, und zum erstenmal seit vielen Tagen hatten sie wieder dieses schwer beschreibbare Gefühl, das geradezu ein inneres Merkmal der Piraten war. Sie waren Flibustier - und sie gaben sich niemals auf.
    Als am nächsten Morgen zwei Rundumkämpfer erschienen, flogen ihnen die gefüllten Schüsseln entgegen.
    Die Flibustier sahen den Brei, der sich über die Köpfe der Maschinen verteilte, und sie warteten die weitere Wirkung gar nicht erst ab. Die restlichen Schüsseln in den Händen, stürmten sie an den Robotern vorbei auf den Gang hinaus.
    Eine Maschine kam aus einem benachbarten Raum. Brush Tobbon war ihr so nahe, daß er seine Schüssel gar nicht zu werfen brauchte. Mit grimmigem Genuß leerte er den Behälter über dem Kopf des Rundumkämpfers aus.
    Hinterher wunderte er sich darüber, daß es ihm gelungen war, ohne daß die Maschine ihn ergriff.
    Inzwischen war Kayna Schatten bei ihm. Sie warf einen Blick durch die offene Tür und winkte den anderen hastig zu.
    Sie stürmten in den Raum und stellten fest, daß es hier Schaltanlagen gab, die empfindlich und bedeutungsvoll wirkten. Niemand konnte sagen, wie wichtig der Raum für die Rundumkämpfer wirklich war, aber die Flibustier wurden von dem glühenden Wunsch getrieben, ihren Peinigern möglichst viel Schaden zuzufügen.
    So warfen sie sich auf die Tafeln und Konsolen, schlugen mit den Fäusten darauf ein, hämmerten mit den harten Schüsseln darauf herum und ärgerten sich nur über eines - daß es hier keine normalen Hebel und Knöpfe gab.
    Brush Tobbon gelang es schließlich, eine metallene Platte abzureißen, und als er damit wütend um sich schlug, lösten sich weitere Teile. Die Flibustier waren im Handumdrehen mit einer ausreichenden Zahl von Schlagwerkzeugen ausgestattet. Sie hausten in diesem Raum wie die Vandalen. Die Luft wurde heiß und stickig, blaue Flammen schlugen hier und da aus fremdartigen Geräten, und es stank erbärmlich nach verschmorten Materialien. Die Piraten ließen sich dadurch nicht stören, im Gegenteil, sie genossen es, auch auf diese Weise den Erfolg ihres Wirkens wahrzunehmen.
    Es dauerte fast zehn Minuten, bis die Rundumkämpfer zum Gegenschlag ausholten. Die Art und Weise, in der sie dann schließlich die rebellischen Flibustier bändigten, diente den Piraten als Beweis dafür, wie schwer sie ihre Peiniger diesmal getroffen hatten.
    Die Roboter kamen nämlich in großer Zahl angebraust, und sie schossen mit Lähmstrahlen auf die Menschen, bis keiner von ihnen mehr auf den Beinen stand.
    „Immerhin", murmelte Tobbon zufrieden, als er sich wieder zu rühren vermochte. „Das war gar nicht schlecht. Schade, daß wir keine Waffen gefunden haben."
    „Die wird es nirgends auf diesem Planeten geben", meinte Kayna mißmutig. „Die Rundumkämpfer brauchen sie nicht, ihre Waffen sind fest eingebaut. Wir müßten schon unwahrscheinliches Glück haben und in eine Reparaturwerkstatt geraten."
    „Wenigstens haben wir ihr Programm durcheinandergebracht", stellte Panika fest. „Die für heute vorgesehene Untersuchung hat sich um einiges
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