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0936 - Die letzten Flibustier

Titel: 0936 - Die letzten Flibustier
Autoren: Unbekannt
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STÖRTEBEKER war ungeheuer stark bewaffnet. Die Flibustier hatten in dieses kleine Schiff viel Zeit, Arbeit und Material investiert. Das Ergebnis war beeindruckend. Der einzige Nachteil bestand darin, daß es sehr eng an Bord war, fast schon zu eng für sieben Personen. Für Brush Tobbon gab es nicht einmal einen Platz zum Schlafen, er mußte mit seinem Spezialsessel Vorlieb nehmen. Die anderen konnten sich abwechseln. Ihnen standen insgesamt nur zwei Kojen und ein Notlager zur Verfügung. Die Vorräte an Bord reichten für ein knappes Vierteljahr. Aber es handelte sich ausschließlich um Konzentrate, die besonders wenig Lagerraum beanspruchten. Was für die Menschen bestimmt war, die mit diesem Schiff zu fliehen versuchten, das steckte zudem hauptsächlich in Ecken, Winkeln und kleinen Hohlräumen, die sich für nichts anderes nutzen ließen.
    Dieses kleine Schiff nun brach sich seinen Weg aus der brennenden JACK LONDON, und kaum reichte die Öffnung, da ließ Tobbon die STÖRTEBEKER nach draußen schießen, raste schräg aufwärts von dem großen Schiff weg, schlug ein paar Haken und beschleunigte so stark, wie die Maschinen es gerade noch zuließen. Ehe die Leute in den drei anderen Schiffen noch recht begriffen, was da passierte, war die STÖRTEBEKER aus ihrer Reichweite verschwunden.
    Aber so schnell es auch ging - die anderen, die sich nicht auf die Steuerung der Space-Jet konzentrieren mußten, erhaschten noch einen Blick auf die JACK LONDON. Was sie sahen, jagte ihnen einen nachträglichen Schrecken ein und erfüllte sie gleichzeitig mit ohnmächtiger Wut. Denn die JACK LONDON, das beste Schiff der Flibustier, war nur noch ein brennendes Wrack. Die Gegner hatten ihren Haß auf die brutalen Freibeuter an dem Schiff ausgelassen. Noch immer-schossen sie auf die kläglichen Reste des einst so stolzen Raumers, und sie nahmen sich Zeit dabei.
    „Sinnlose Quälerei!" sagte Markon Treffner voller Zorn und Verachtung. Er meinte es ernst.
    „Wir werden Rache nehmen!" verkündete Brush Tobbon dumpf. Dann raste die STÖRTEBEKER in den Himmel von Xirdell hinauf, und die beiden GAVÖK-Schiffe, die endlich bemerkt hatten, daß jemand zu fliehen versuchte, kamen viel zu spät.
     
    3.
     
    Während ihrer Flucht fingen sie Funksprüche auf. Die Leute von der GAVÖK waren ziemlich indiskret, und sie benutzten einen so einfachen Kode, daß die Flibustier kaum Mühe hatten, die Texte zu entziffern. Was sie dann hörten, trieb ihnen das Blut in die Köpfe.
    Die Niederlage der Flibustier würde schon bald überall bekannt sein, und die GAVÖK schien fest entschlossen, die Piraten für alle Zeiten unmöglich zu machen. Die Geschichte wurde so verdreht, daß die Flibustier als wahre Narren dastanden.
    „Das glaubt doch keiner", versuchte Dezibel sich selbst zu trösten: „Man kennt uns schließlich."
    Aber es kam noch schlimmer.
    Da wurde behauptet, daß die gefangenen Flibustier einen tölpelhaften Versuch unternommen hätten, die GAVÖKLeute zu überrumpeln. Und nachdem dies fehlgeschlagen war, fanden sich drei Überläufer, die Einzelheiten über die Organisation der Piraten preisgaben. Natürlich glaubte an Bord der ‘STÖRTEBEKER niemand daran.
    Selbst dann nicht, als die Namen der sieben Flüchtlinge samt detaillierten Beschreibungen durchgegeben wurden.
    „Hypnose", sagte Panika abfällig. „Was für ein dummer Trick! Niemals hat einer von unseren Leuten freiwillig ausgesagt."
    Und damit hatte er auch völlig recht. Aber nicht alle Flibustier- gemeint sind die, die sich in ihren Stützpunkten in Sicherheit befanden -waren so sehr davon überzeugt, daß die Gefangenen sich strikt an die Gesetze der Piraten hielten. Zweifel kamen auf, heimlich und von den Betroffenen sorgfältig verborgen gehalten.
    Kayna Schatten und Panika waren klug genug, um diese Entwicklung vorauszusehen. Den Flibustiern drohte Gefahr. Nicht nur durch den Verlust an Menschen und Material, die das Unternehmen Xirdell gekostet hatte, sondern vor allem durch die Uneinigkeit und das Mißtrauen, das die Leute von der GAVÖK säten. „Wir müssen so schnell wie möglich nach Dennox III!" sagte Kayna besorgt.
    Tobbon nickte nur. Die STÖRTEBEKER raste bereits mit Höchstgeschwindigkeit der Stützpunktwelt entgegen. Verfolger waren nicht zu bemerken. Die Piraten wähnten sich sicher.
    .Die Zeit verging, und endlich lag Dennox III vor ihnen. Es war eine karge, trockene, sehr kühle Welt.
    Dennox lII hatte keine Schätze zu bieten, die Welt lag nicht einmal
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