Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0936 - Die letzten Flibustier

Titel: 0936 - Die letzten Flibustier
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schleuse der PLOPHOS.
    „Na dann!" sagte Tobbon, und seine kleinen gelben Augen funkelten.
    Er legte die Hände auf die Kontrollen - da gab es einen ungeheuren Knall, dann rollten Donnerschläge durch die JACK LONDON, Bildschirme zerbarsten krachend, und Stichflammen schossen aus den Kontrollpulten.
    Brush Tobbon wäre ein toter Mann gewesen, hätte er nicht so ungeheuer schnell reagiert. Er sprang rückwärts von den Kontrollen weg, ohne vorher auch nur aufzustehen.
    „Diese Hunde!" brüllte er dabei, und es hörte sich an, als würde ein verwundeter Saurier vor Wut und Schmerz aufschreien. „Sie schießen die JACK LONDON zusammen!"
    Panika war blaß geworden, und Kayna Schatten starrte mit vor Entsetzen geweiteten Augen auf das Chaos um sie herum.
    Ihr Bluff war zu gut gelungen. Die Gegner waren wirklich zu dem Schluß gekommen, daß sich niemand mehr in der JACK LONDON aufhielt. Sie hatten nichts gegen das Schiff. Aber auch wenn sie bereit waren, die Flibustier den Gerichten zu übergeben, wie sich das gehörte, so waren sie doch vorsichtig genug, das Piratenschiff unbrauchbar zu machen. Sie hatten schon Erfahrung im Umgang mit den Flibustiern.
    „Wir müssen weg von hier!" schrie Panika, aber niemand verstand ihn. Nur der Epsaler war bei dem anhaltenden Lärm imstande, sich ohne Hilfsmittel akustisch mitzuteilen.
    Zum Glück trugen sie alle bereits die Kampfanzüge. Kayna Schatten hatte ihren Helm bereits geschlossen.
    Als Panika es ihr gleichtat und das Funkgerät einschaltete, hörte er sie sagen: „In die STÖRTEBEKER! Nehmt die Fluchtschächte. Josto, ist bei dir alles in Ordnung?’.’ „Alles klar", kam die Antwort.
    „Natürlich", hörte Panika den alten Dezibel spöttisch murmeln. „Betrunkene haben bekanntlich besonders aufmerksame Schutzengel."
    Sie hatten Glück, denn die Leute von der GAVÖK beschränkten sich darauf, die JACK LONDON flugund kampfunfähig zu schießen. Sie nahmen sich die Geschützöffnungen und den Triebwerkswulst vor. Das reichte allerdings auch. Obwohl sie sehr genau zielten, reichten die Zerstörungen bis tief in das Schiff hinein.
    „Da sind bestimmt keine Terraner an Bord’, dachte Panika. ‘Schade, es war ein gutes Schiff!’ Warum taten sie es überhaupt? Warum verwandelten sie die JACK LONDON in ein Wrack? Wenn sie sie zerstören wollten, wäre es doch viel vernünftiger gewesen, das ganze Schiff in die Luft zu jagen. Wollten sie sich auf diese Weise für das rächen, was die Flibustier den Bewohnern so vieler Planeten angetan hatten? Es mußte wohl so sein.
    Panika dachte ganz nüchtern über diese Dinge nach, während er sich durch den Fluchtschacht katapultieren ließ. Er wußte, daß Tobbon vor Wut kochte und auf Rache sann, daß Kayna Schatten bereits überlegte, wie man der GAVÖK diese Niederlage heimzahlen konnte, und er fand das ganz in Ordnung. Er spürte weder Reue noch Bedauern. Trotzdem erkannte er sehr genau die Motive des Gegners, und er verstand, warum die GAVÖK-Leute so und nicht anders handelten. Er war nicht so verrückt wie Brush Tobbon, der jeden Angriff auf die Flibustier als eine persönliche Beleidigung wertete. Tobbon mochte ein kluger Kopf sein, aber wenn es um die Belange der Piraten ging, schien sich sein Verstand zu verflüchtigen.
    Panika verließ den Fluchtschacht und Kletterte in den Hangar hinaus.
    Die normale Beleuchtung war ausgefallen. Rauch zog unter der Decke entlang. Die Notbeleuchtung spendete nur wenig Licht, und in dieser Dämmerung sah Panika deutlich das Glühen hinter einigen Öffnungen im hinteren Teil des Hangars. Seine Ohren funktionierten noch nicht wieder so, wie er es gewöhnt war, aber er wußte, was das dumpfe Brausen und Rauschen zu bedeuten hatte.
    In einem Anflug von Entsetzen dachte er, daß sie alle viel zu spät dran waren. Dann entdeckte er, daß die Schleuse der STÖRTEBEKER offenstand. Er rannte hinüber und begab sich hastig in die Zentrale.
    Er war der letzte. Tobbon saß bereits vor den Kontrollen, und Josto wartete nur auf das Kommando.
    „Warum...", begann Panika, als ten Hemmings das Desintegratorgeschütz abfeuerte.
    „Das Schott läßt sich nicht mehr öffnen", sagte Treffner gelassen. „Keine Angst, man wird unseren Ausbruch nicht vorzeitig bemerken."
    Panika schwieg. Daran mochte etwas Wahres sein. Die JACK LONDON wurde von schweren Explosionen erschüttert. Es war kaum anzunehmen, daß man in diesem Durcheinander noch etwas von dem anmessen konnte, was Hemmings jetzt auslöste.
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher