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0936 - Die letzten Flibustier

Titel: 0936 - Die letzten Flibustier
Autoren: Unbekannt
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in der Nähe der gängigen Raumflugrouten. Damit bot sie die idealen Voraussetzungen für ein Versteck, wie die Piraten es brauchten. Zudem lag das Zwölf-MartineSystem, zu dem Dennox III gehörte, nicht allzuweit vom galaktischen Zentrum entfernt, aber auch wieder nicht so nahe, daß der Anflug Schwierigkeiten bereitete. Wenn jedoch Gefahr drohte, konnten sich die Piraten blitzschnell in Gefilde zurückziehen, in denen die Suche nach einem einzelnen Raumschiff äußerst mühsam wurde.
    Brush Tobbon funkte Dennox III an, sobald die STÖRTEBEKER an der Grenze des Systems in den Normalraum zurückgefallen war. Und da erlebten die sieben Flibustier die erste Überraschung: Dennox III meldete sich nicht.
    „Was soll das?" fragte Brush Tobbon grollend. „Schlafen die Brüder etwa?"
    Aber über diesem Teil von Dennox III war es heller Tag. Abgesehen davon hätte die JACK LONDON ungefähr zu diesem Zeitpunkt eintreffen sollen, und heimkehrende Beutekommandos wurden von den Stammbesatzungen der Stützpunkte stets mit Spannung erwartet.
    „Da stimmt etwas nicht", murmelte Kayna Schatten voller Mißtrauen. „Wir versuchen es noch einmal, dann gehen wir näher heran."
    Aber auch der nächste Versuch brachte keinen Erfolg. Dennox III schwieg beharrlich.
    Mit aller Vorsicht flog Tobbon die kleine STÖRTEBEKER an den Planeten heran. Als sie nahe genug waren, um den Stützpunkt auf den Schirmen betrachten zu können, stellten sie fest, daß dort zumindest auf den ersten Blick alles in Ordnung war. Da standen die kuppelförmigen Bauten, große, in denen die Beute aufbewahrt wurde, kleine, in Gienen die Leute von der Stammbesatzung wohnten, und sie alle waren unversehrt. Auch die transparenten Verbindungsgänge schienen unbeschädigt zu sein. Etwas abseits, auf dem kleinen Raumlandefeld, standen die drei Boote, die zu diesen Stützpunkt gehörten.
    Nur etwas wirkte seltsam fremd an diesem Bild, und die sieben Flibustier kamen erst nach geraumer Zeit darauf, was sie so sehr störte.
    Die Anlage schien unbelebt.
    Sie waren noch viel zu weit entfernt, als daß sie die Menschen hätten sehen könnten, die dort unten lebten.
    Aber da die Beute, die man sich auf Xirdell zu holen gehofft hatte, sofort nach der Landung geteilt und weitertransportiert werden sollte, hätten wenigstens entsprechende Maschinen und Fahrzeuge am Landefeld bereitstehen sollen, und einige von ihnen hätten umherfahren müssen, um die drei Boote für den Start vorzubereiten.
    Nichts davon geschah jedoch.
    „Wir landen", entschied Kayna nach einiger Zeit. Sie sah die anderen fragend an, und selbst Panika nickte zustimmend.
    Was immer auch auf Dennox III geschehen sein mochte -. sie konnten nicht weiterfliegen, ohne wenigstens den Versuch zu unternehmen, genaueres darüber zu erfahren. In dem Stützpunkt lebten rund einhundertfünfzig Flibustier. Kein Pirat ließ einen anderen im Stich.
    Sie hatten alle ein schlechtes Gefühl, als die STÖRTEBEKER dem Stützpunkt entgegensank. Selbst Axe spürte es, und er war noch stiller als gewöhnlich. Außer Tobbons Spezial-Kontursessel gab es in der Zentrale nur noch fünf Sitzgelegenheiten, und darum hatte sich Axe kurzerhand auf den Boden gekauert. In diesen Augenblicken sah er wirklich einem Gorilla ähnlicher als einem Menschen.
    Der Epsaler ließ die Space-Jet am Rand des Landefelds niedergehen. Während das Anflugs hatten sie alle darauf gewartet, daß etwas Ungewöhnliches geschah oder wenigstens die Instrumente das Vorhandensein von etwas Fremdem anzeigten. Aber es tat sich nichts, und auch jetzt, aus unmittelbarer Nähe, wirkte der Stützpunkt zwar verlassen, aber sonst ganz normal. Auf dem Dach der Sendestation drehte sich sogar eine Antenne. Das war die einzige Bewegung weit und breit, wenn man von den Sandkörnern absah, die der ewige Wind zu Bergen häufte.
    „Die Verwehungen sind schon ziemlich hoch", stellte Kayna schließlich fest. „Die Roboter haben den Sand seit mindestens sechsunddreißig Stunden nicht mehr weggeräumt."
    „Wir sollten starten und von hier verschwinden", murmelte Panika unbehaglich. „Und zwar mit Höchstgeschwindigkeit."
    Kayna warf ihm einen strafenden Blick zu, und Panika zwang sich zu einem Lächeln.
    Er fürchtete Tod und Teufel nicht. Schließlich war er in gewissem Sinne schon gestorben, denn auf Akon hatte man ihn zum Tode verurteilt, und er war erst ganz knapp vor der Hinrichtung davongekommen. Die Akonen suchten immer noch nach ihm, und wenn sie ihn erwischten, würden sie
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