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0936 - Die letzten Flibustier

Titel: 0936 - Die letzten Flibustier
Autoren: Unbekannt
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eliminieren.
    „Erstes Kommando?" fragte Kayna Schatten halblaut, während Tobbon das Schiff auf dem freien Platz zwischen den Mannschaftsunterkünften und dem eigentlichen Depot landete.
    „Einsatzbereit!" kam die Antwort aus der Hauptschleuse.
    Staub wirbelte auf. Dieser Platz war auf landende Raumschiffe nicht vorbereitet. Der Hafen von Xirdell lag zehn Kilometer entfernt. Eine Druckwelle von der Stärke eines Orkans fegte über die niedrigen Gebäude hinweg und riß alles mit sich, was nicht fest im Boden verankert. war oder wenigstens die Größe eines Gleiters hatte. Aber die Häuser hielten stand.
    Das Schiff stand kaum, da verließen die Leute vom ersten Kommando bereits die JACK LONDON. Sie flogen wie geplant in kleinen Gruppen jene Hallen an, in denen die Beute auf die Flibustier wartete. Der Staub senkte sich allmählich, und alles starrte wie gebannt auf die Hallen, in denen das neue Geld der GAVÖK lagerte. Selbst Panika Simudden konnte sich der Faszination dieses Augenblicks nicht entziehen.
    Vor seinem geistigen Auge sah er es - unzählige Bündel von Banknoten, eingeschweißt in Plastikhüllen, zusammengefügt zu Packen, die selbst Tobbon kaum zu heben vermochte, ein Reichtum, der jedem einzelnen Flibustier ein sorgloses Leben garantierte, das gesammelte Barvermögen ganzer Planeten. Und das alles zum Greifen nahe.
    Die zweite Gruppe verließ das Schiff. Brush Tobbon stand schwerfällig auf und winkte Axe zu sich.
    „Wo willst du hin?" fragte Kayan scharf.
    „Zu den Quartieren", verkündete Tobbon grollend. „Wir werden nachsehen, ob dort alles in Ordnung ist.
    Außerdem möchte ich mir ein Andenken mitnehmen."
    Das war eine fixe Idee von ihm. Auf jedem Einsatz nahm er etwas mit, was nicht zu der eigentlichen Beute gehörte. Diese „Andenken" bewahrte er in einem Raum auf Orsafath auf, den niemand sonst betreten durfte. Es mußte wohl eine ziemlich makabre Sammlung sein.
    „Ich komme auch mit", sagte Treffner eifrig.
    „Nein", fuhr Kayna Schatten unerwartet dazwischen. „Wartet noch."
    „Warum?" fragte Tobbon angriffslustig.
    „Wir haben noch genug Zeit. Es ist besser, wenn wir in der Zentrale bleiben, bis die Leute mit derer Laden beginnen können. Es könnte immer noch zu unerwarteten Schwierigkeiten kommen."
    „Hat Panika dich angesteckt?" fragte Tobbon spöttisch.
    „Unsinn", wies Kayna ihn zurück, und sie hätte zweifellos noch mehr gesagt, hätte nicht gerade in diesem Augenblick Pit Baltham sich gemeldet. Pit, genannt „Knochen",weil seine linke Hand seit einem mysteriösen Unfall im Zusammenhang mit einem chemischen Experiment der eines Skeletts glich, gehörte zu denen, die die Tore der Hallen öffnen sollten.
    „Wir haben es jetzt!" verkündete er ganz ruhig. „Das Tor ist offen."
    „Worauf wartest du noch?" fragte Kayna ungeduldig.
    „Auf das Geld", sagte „Knochen", und Panika wußte plötzlich, daß er recht behalten würde-etwas stimmte nicht auf Xirdell. Wenn Baltham derart ruhig sprach, dann gab es Ärger.
    „Was soll das heißen?" fragte er scharf. „Pit, ich erwarte eine vernünftige Meldung!"
    Kayna Schatten stand neben ihm, und es schien, als sei sie im Augenblick ganz froh darüber, daß der Akone das Ruder übernahm.
    „Ganz einfach, Panika", erwiderte „Knochen". „Diese Halle ist leer. Das ganze Ding ist eine Attrappe."
    „Komm zurück!" befahl Simudden, dann schaltete er auf Rundruf.
    „Alles ins Schiff!" befahl er. „Höchste Alarmstufe!"
    „Warte doch", fuhr Kayna hastig dazwischen. „Wir sollten abwarten, was die anderen Gruppen melden.
    Diese eine Halle..."
    Panika sah sie beinahe mitleidig an.
    „Du solltest es doch am besten wissen", murmelte er. „Niemand stellt eine einzelne Attrappe zwischen lauter echte Hallen =das wäre idiotisch."
    Plötzlich meldete sich Josto ten Hemmings.
    „Ich habe mitgehört", erklärte er, und auch er sprach jetzt auf diese unheilverkündende, ruhige Weise. „Ich habe sofort eine Sonde in die Mannschaftsunterkünfte geschickt. Die Häuser sind ebenfalls leer. Da hat niemals jemand drin gelebt."
    „Danke", sagte Panika. Und dann: „Alles Gerät bleibt liegen. Laßt euch durch nichts aufhalten. Wir starten in dreißig Sekunden. Wer dann nicht im Schiff ist, muß sich verstecken, bis wir ihn abholen können."
    „Das ist Wahnsinn!" brüllte Tobbon unbeherrscht. „Das schaffen die Kerle nie. Willst du die Flibustier vernichten?"
    Panika achtete gar nicht auf ihn. Er streckte die Hand aus, legte sie auf den
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