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0934 - Der Schlüssel zur Quelle

0934 - Der Schlüssel zur Quelle

Titel: 0934 - Der Schlüssel zur Quelle
Autoren: Simon Borner
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ziemlich wütender Druidenvampir namens Matlock McCain steht draußen. Nicht vor der magischen Barriere, die das Haus umgibt, sondern buchstäblich vor der Tür! Und, Monsieur, er ruft nach Ihnen!«
    Für einen kurzen Moment sahen sich Zamorra, Dylan und Rhett stumm an. Dann sprangen sie von ihren Stühlen auf und eilten ins Freie.
    Rhett hatte sich geirrt. Das nächste Kapitel hatte bereits begonnen. Weitaus schneller, als erwartet - und direkt vor der eigenen Haustür.
    Keine angenehme Erkenntnis.
    ***
    Der Niederschlag hatte aufgehört. Dennoch lag Regen in der Luft, auf den Dächern, Mauern, Hecken und dem Gras der Wiesen. Ungemütliches Wetter. Es passte zu Zamorras Stimmung. Irgendwo jenseits der dichten Wolken, die den verhangenen Himmel bedeckten, mühte sich die Sonne vergebens, ihre Strahlen durch den Dunst dringen zu lassen. Es blieb finster.
    Passend für jemanden wie diesen unerwarteten Besucher.
    Stocksteif und nahezu reglos stand der Druidenvampir vor dem Château und auf der falschen Seite des magischen Schutzwalls, der das Gebäude sonst vor unliebsamen Besuchern und schwarzmagischen Angriffen schützte. Das liegt an dieser verfluchten Llewellyn-Magie , wusste der Professor. Seit er sich Rhetts Kräfte angeeignet hat, kann ihn die M-Abwehr nicht mehr fernhalten. Hier genauso wenig wie in Llewellyn-Castle. Er durchschreitet sie einfach, als wäre sie nicht da. Kein Wunder, dass William ein wenig… schockiert reagiert hatte.
    McCain wirkte ruhig - nein, korrigierte sich der Dämonenjäger in Gedanken, schlimmer als ruhig. Triumphierend.
    Als er sich dem Fahlen bis auf wenige Schritte genähert hatte, blieb Zamorra stehen. Rhett und Dylan, die ihn hinaus auf den Schlosshof begleitet hatten, taten es ihm gleich und bezogen rechts und links von ihm Position. Drei Mann gegen das, was auch immer als Nächstes kam.
    »Zamorra«, begann der Vampir. Seine Stimme war dunkel, grollend. Wie das Echo eines Echos, das in einer tiefen, finsteren Höhle widerhallte.
    »Was willst du?«, fragte der Angesprochene barsch. »Bist du hier, um deine Niederlage einzugestehen? Um zurückzugeben, was du dir unrechtmäßig angeeignet hast?«
    Bei der letzten Frage blickte McCain in Richtung des Erbfolgers . Ein nahezu spöttisch wirkendes Grinsen schlich über sein fahles Gesicht. »Unrechtmäßig? Jäger, meine Motive und meine Zugehörigkeit zum Clan der Llewellyns stehen hier nicht zur Diskussion. Warum zerbrichst du dir dein kleines menschliches Hirn auch über Dinge, die dich weder etwas angehen, noch in deiner Macht liegen? Nein, ich werde nichts zurückgeben. Wo denkst du hin? Eher könnte ich deine Kapitulation entgegennehmen, denn so, wie die Dinge liegen, bin ich ganz klar im Vorteil.«
    Zamorra hob eine Braue. Lass ihn ausreden. Wer weiß schon, wie viel Wahrheit an seinen Worten haftet? Das hier wäre nicht sein erster Bluff.
    Als Zamorra nichts erwiderte, fuhr McCain fort, und ließ seinen Blick von einem der Männer zum anderen wandern. »Ich weiß etwas, das vielleicht nicht einmal dir bewusst ist, Dämonenjäger. Doch selbst wenn, es macht keinen Unterschied. Entscheidend ist, dass ich diese Information besitze - und entsprechend reagieren werde. Du und dein jämmerliches Gefolge habt mir lange genug im Weg gestanden. Ihr habt mich vielleicht bremsen, aber nicht aufhalten können. Niemals. Ich wollte nur, dass ihr das wisst, bevor ich mir meinen rechtmäßigen Preis hole.«
    Die Quelle. McCain sprach davon, zur Quelle des Lebens vorzustoßen. Daran bestand kein Zweifel. Nur wie? Hatte er etwa einen Weg gefunden, der dem Meister des Übersinnlichen bisher verborgen geblieben war?
    Aus den Augenwinkeln sah Zamorra, wie Dylan McMour die Hände zu Fäusten ballte. Der Mittzwanziger mit dem lausbubenhaften Charme hatte bereits seine schmerzhaften Erfahrungen mit McCain machen müssen und war offensichtlich nicht gewillt, bei dieser erneuten Begegnung kampflos danebenzustehen, sollte es zur Eskalation kommen.
    »Du bist entweder sehr mutig oder sehr dumm«, sagte der Professor langsam und an seinen Widersacher gewandt, wenngleich die Worte aktuell auch auf Dylan hätten passen können. »Machst dich auf den Weg zu uns, nur um uns ominöse Andeutungen unter die Nase zu reiben? Dir ist schon klar, dass wir dich auf unserem eigenen Terrain mühelos angreifen könnten, oder?«
    »Oh, ja«, murmelte Dylan, nach wie vor mit geballten Fäusten dastehend. »Da sind noch Rechnungen offen, die beglichen werden müssen - und
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