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093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

Titel: 093 - Wenn die Knochenmänner tanzen
Autoren: Larry Brent
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Körper     identifizieren.
    Die junge
Deutsche schrie auf und fürchtete, den Verstand zu verlieren, als der
peitschende Flamenco wieder einsetzte.
    Die Gitarren
lärmten, die unheimlichen Gestalten packte wieder der Rhythmus. Sie tanzten um
Roswitha herum und schwangen die blutverschmierten Schneiden.
    »Was wollt
ihr von mir? Laßt mich frei! Gerard! Wo bist du? Hilf mir!« Ihre gellenden
Schreie dröhnten durch das Haus. Die Musik wurde lauter und übertönte ihr Rufen
und Jammern.
    Plötzlich
schlug der erste Unheimliche zu.
    Heiß wie ein
Feuerstrahl bohrte sich die Schneide in Roswithas Schulter. In ihrer Todesangst
kämpfte sie noch einmal mit all ihren Kräften und versuchte, sich loszureißen.
    Der Stuhl
kippte um, und die junge Frau stürzte zu Boden. Sie sah alles wie durch einen
Schleier, der sich auf ihre Augen legte.
    Der zweite
Schlag löschte ihr Leben aus.
     
    ●
     
    Die sieben
untoten Gastgeber erfüllten die unbeschreibbare Zeremonie des Tötens.
    Aber sie
wurden durch ein Geräusch auf der Treppe unterbrochen.
    Eine dunkle
Gestalt näherte sich, ängstlich und scheu. Sie stand an der gläsernen Tür und
drückte sie auf.
    Gerard André.
    Die sieben
Gestalten wirbelten wie auf ein Kommando herum. Gerard, noch halb benommen,
hatte durch Zufall entdeckt, daß seine Frau nicht mehr im Bett neben ihm lag.
    Sie hatte das
Zimmer verlassen und kehrte nicht zurück, was ihn mißtrauisch machte.
    Er ging die
Treppe herunter und wurde Zeuge des Gespensterreigens.
    Schlagartig
war er hellwach.
    Blut! Da war
überall Blut.
    Und zwei
Tote.
    Hier wurde
eine schreckliche Blutorgie gefeiert! Sie waren in die Hände von Verbrechern
gefallen, die gräßlich maskiert waren, um nicht erkannt zu werden. Die sieben
freundlichen Gastgeber, die sie heute abend noch empfangen hatten, waren eine
verschworene Bande!
    Sie kamen auf
ihn zu.
    Masken,
fieberte es in seinem Bewußtsein. Waren das wirklich Masken?
    Er hatte
schreckliche Angst, sah die Messer.
    Man würde ihn
niedermachen. Wie die anderen, wie seine Frau…
    Er verlor jegliches
Gefühl für die Situation, sein Hirn schaltete ab, und er handelte instinktiv
und begann zu laufen.
    Gerard jagte
auf die Tür zu, die massiv und verschlossen war, warf sich sofort herum. Ehe
ihn die Unheimlichen einkreisen konnten, stürzte er die knarrenden Stufen
empor.
    Das grünliche
Licht hing wie ein feingesponnener Schleier über ihm.
    Im
Hintergrund des Mörderzimmers blakten die großen Kerzen, die auf
goldschimmernden Metallständern befestigt waren. Sie beleuchteten die Szenerie,
die aus einem Horrorfilm hätte stammen können.
    Gerard André
handelte rein mechanisch.
    In seinem
Zimmer verriegelte und verschloß er die Tür, tastete sich in der Finsternis zu
dem Schränkchen zwischen den Betten und zündete mit zitternden Fingern die
Petroleumlampe an.
    Mit
fliegendem Atem stand er in der Mitte des Zimmers und kam erst jetzt wieder
dazu, seine Gedanken zu ordnen.
    Er lauschte.
    Die Musik!
Das Säuseln des kalten Windes im Innern des Zimmers ließ ihn frösteln.
    Die alten
Stufen knarrten.
    Die Skelette
kamen näher, befanden sich schon vor der Tür.
    Gerard zuckte
zusammen.
    Der Schlüssel
drehte sich im Schloß! Aber niemand legte Hand an!
    Die Mächte
der Hölle machten sich bemerkbar.
    Gerard
handelte. Er mußte sich die Mörder vom Hals halten und sie zurückdrängen.
    Es mußte ihm
gelingen, diese entsetzlichen Minuten zu überstehen. Ehe sich die Tür öffnete,
schob er eines der Betten davor.
    Die Tür
schlug zu. Nur einen winzigen Spalt ließ sie sich öffnen. Einer der
Knochenmänner streckte seinen Kopf hindurch. In den dunklen, abstoßend
wirkenden Augenhöhlen glomm ein unheimliches Licht.
    Die anderen
drückten von außen gegen die Tür. Das Bett verschob sich und rutschte über den
Dielenboden. Über Gerard Andrés Gesicht lief der Schweiß. Sein Körper dampfte
trotz der Kälte, die rundum herrschte. Ein Windstoß packte ihn und drückte ihn
zurück, als er versuchte, auch den Schrank vor die Tür zu ziehen, um die
gespenstischen Besucher abzuwehren.
    Die Tür
knallte gegen das Bett, der Spalt war groß genug, um den ersten Knochenmann
durchzulassen. Unter den Klängen des geisterhaften Flamenco drängten sie in das
Zimmer.
    Einer nach
dem anderen.
    Gerard André
riß das schmale Fenster auf.
    Der Wind
wehte über ihn hinweg, fuhr in seine Haare; das Hemd flatterte um seine Brust
und um seine Arme. Zum Glück trug er eine lange Hose, in die er
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