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093 - Der Höllengreif

093 - Der Höllengreif

Titel: 093 - Der Höllengreif
Autoren: A.F.Morland
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Gänsehaut über den Rücken. Dayle Gilliat führte seine Freundin zu dieser Tür.
    Sie sträubte sich bei jedem Schritt ein bißchen mehr.
    »Nun komm schon«, sagte er aufmunternd. »Sei kein Frosch.«
    »Dayle, laß uns lieber hier draußen bleiben.«
    »Sollen wir uns den Tod holen? Wir müssen die nassen Klamotten vom Körper kriegen, sonst erwischt uns eine schlimme Lungenentzündung. Das wäre doch höchst unangenehm, oder?«
    Die Tür schwang jetzt weiter auf. Es war wie eine einladende Geste des unheimlichen Hauses. Trotz aller Worte blieb Sally Haddon vor der Tür stehen und war nicht zu bewegen, weiterzugehen.
    Aber das ohrenbetäubende Krachen des nächsten Donners ließ sie ihre Meinung ändern. Es stieß sie förmlich auf die Tür zu, und dann war das Pärchen im Haus!
    Sie standen in einer finsteren Säulenhalle. Hinter ihnen bewegte sich wieder die Tür, zuerst langsam, dann schneller, und schließlich fiel sie mit einem lauten Knall, der sich als unheimliches Echo im ganzen Haus fortpflanzte, zu.
    Sally schluckte trocken. Sie löste sich von Dayle Gilliat und trat an die Tür. Sie wollte sie öffnen, stellte aber entsetzt fest, daß das nicht möglich war.
    »Dayle«, stieß sie krächzend hervor. »Dayle, die Tür läßt sich nicht mehr öffnen.«
    »Das ist im Moment nicht so wichtig.«
    »Begreifst du denn nicht? Dieses Haus hat uns gefangen.«
    »Unsinn, Sally. Ein Haus ist kein Lebewesen. Wir werden die Tür aufkriegen, wenn wir es wollen.«
    »Nein, Dayle. Wir sind Gefangene dieses Hauses. Ich fühle es«, sagte das Mädchen verzweifelt. »Wir werden dieses Spukhaus nicht lebend verlassen.«
    ***
    Das Höllenschwert ›pirschte‹ sich an Mr. Silver heran. Es wurde von seiner eigenen starken Magie getragen. Der Ex-Dämon war ahnungslos. Er schloß die dicke Tür des Wandsafes und war froh, daß es ihm gelungen war, den goldenen Ornamentkreis in Sicherheit zu bringen.
    Hätte das Schwert das Ornament zu einem anderen Zeitpunkt zu zerstören versucht, wäre es wohl niemandem aufgefallen.
    Auch Waffen wie diese, die auf dem Amboß des Grauens geschmiedet worden war, machten Fehler.
    Blitzende Reflexe tanzten auf der geschwungenen Klinge. Das Schwert wollte töten. Es wollte sich von Mr. Silver trennen, wollte sich von diesem nicht mehr unterjochen lassen.
    Der Ex-Dämon klappte das Ölgemälde an seinen Platz. Dann wandte er sich um - und erstarrte.
    ***
    »Aufbruch!« sagte Noel Bannister und erhob sich. Er zog eine wasserundurchlässige Kunststoffjacke an und holte seine Luger, die mit geweihten Silberkugeln geladen war, aus der Schulterhalfter.
    Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß die Waffe geladen war, stieß er sie ins Leder zurück und zog den Reißverschluß hoch. Trevor Marriott und Sidney Edwards bekamen von ihm lichtstarke Stablampen, denn elektrisches Licht gab es in Cahoo Hall nicht.
    Bannisters Männer zogen ebenfalls ihre Regenjacken an. Sidney Edwards nahm die Stablampe in die Hand und knipste sie an. Er blendete damit Trevor Marriott, der das Gesicht verzog und die Augen unwillig zusammenkniff.
    »Laß den Blödsinn!« knurrte er.
    »Wenn Cahoo nur halb so erschreckend aussieht wie du, brauchen wir gute Nerven, um diese Nacht durchzustehen«, sagte Sidney Edwards lachend.
    »Du solltest es dir mit mir nicht verscherzen, Freund«, erwiderte Marriott. »Sonst stehe ich dir nicht bei, wenn dir Cahoo an die Gurgel geht.«
    »Seid ihr soweit?« fragte Noel Bannister: »Können wir gehen?«
    »Aber immer«, sagte Edwards. »Ich brenne darauf, Mr. Cahoos Bekanntschaft zu machen.«
    »Dir wird der Übermut schon bald vergehen«, sagte Bannister. »Nimm die Sache nicht auf die leichte Schulter, okay?«
    »Tu ich ganz bestimmt nicht, Noel«, versicherte Sidney Edwards seinem Vorgesetzten.
    »Mit seinen kleinen Scherzchen will er sich bloß Mut machen«, sagte Trevor Marriott und grinste breit.
    »Ihr habt hoffentlich noch nicht vergessen, was euch Lance Selby beigebracht hat«, sagte Noel Bannister.
    »Ich mag diesen Parapsychologen«, sagte Edwards. »Der Mann hat meine ganze Achtung. Der weiß, wovon er redet.«
    »Kaum einer weiß besser über Geister und Dämonen Bescheid als er«, sagte Noel Bannister.
    »Ist es wahr, daß er den Geist einer Hexe in sich trägt?« fragte Trevor Marriott.
    »Wenn Odas Geist nicht in ihm wäre, könnte er nicht leben«, sagte Noel Bannister. »Professor Kulls synthetisches Blut, das er in sich trägt, würde ihn auf der Stelle töten. Oda
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