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093 - Der Höllengreif

093 - Der Höllengreif

Titel: 093 - Der Höllengreif
Autoren: A.F.Morland
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das Mädchen und streckte die Hand vor. »Dort… dort ist jemand.«
    Dayle hob den Messingkandelaber und leuchte in die Ecke, auf die Sally wies. Sie war leer. Nur ein Stuhl stand dort.
    »Deine Sinne haben dir einen Streich gespielt«, sagte Dayle. »Wird Zeit, daß die Pille anfängt zu wirken, sonst schnappst du mir noch über.«
    Er drehte sich mit den brennenden Kerzen. Dadurch, daß er sich bewegte, tanzten die Schatten durch den Raum. Sally Haddon fühlte sich von ihnen bedroht.
    Den Unfall haben wir überlebt, dachte das Mädchen unglücklich. Aber die Nacht in diesem unheimlichen Haus werden wir nicht überleben.
    Dayle begab sich mit ihr zum offenen Kamin. Buchenscheite waren daneben aufgestapelt.
    »Ist das ein Service?« sagte der junge Mann. »Machen wir gleich mal ein hübsches Feuerchen, das uns wärmt. Und dann nichts wie raus aus den nassen Klamotten.«
    Allmählich begann die Droge zu wirken, und Sally nahm alles viel leichter. Ihre Furcht flaute ab. Ihr Geist war benebelt. Vieles verlor an Wichtigkeit.
    Sally spürte die Kälte der nassen Kleider nicht mehr. Ihr Geist entrückte immer mehr der Realität. Sally fühlte sich trotz dieser unheimlichen Umgebung plötzlich gut.
    Knisternd brannte das Feuer im Kamin. Magie kroch heran, ohne daß es den beiden auffiel. Ausgesandt von einem grausamen Dämon, der sich noch im Verborgenen hielt.
    Milton Cahoo!
    Das personifizierte Grauen, der schreckliche Tod. Er hatte zwei Opfer in sein Haus geholt. Sie waren jetzt schon verloren. Sie ahnten es nur noch nicht.
    ***
    Mr. Silver prallte zurück, als er sah, wozu das Höllenschwert fähig war. Die starke Waffe hatte sich bisher stets passiv verhalten. Zum ersten Mal zeigte sie, was wirklich in ihr steckte, und dem Ex-Dämon, der vieles gewöhnt war, traten silberne Schweißperlen auf die Stirn.
    Das Höllenschwert wollte ihn töten!
    Die nach oben weisende Spitze war auf seine breite Brust gerichtet. Er glaubte nicht, daß es nutzte, wenn er zu Silber erstarrte. Viele Gegner bissen sich an seiner Silberstarre im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne aus, aber das Höllenschwert vermochte die Starre mit Sicherheit aufzuheben.
    Der Ex-Dämon schluckte.
    Gebannt starrte er die Waffe an. Noch bewegte sie sich nicht, aber der Angriff würde nicht lange auf sich warten lassen. Blitzschnell überlegte der Hüne, ob er versuchen sollte, das Höllenschwert mit seinem Feuerblick zu zerstören, aber das Schwert konnte die Feuerlanzen umdrehen und zurückschicken, dann wurde er selbst davon getroffen, und die eigene Kraft hätte ihm übel mitspielen können.
    Trotz des Ernstes der Lage widerstrebte es dem Ex-Dämon, das Höllenschwert zu zerstören. Er wollte die Waffe lieber wieder unter seine Kontrolle bringen.
    Das Schwert schien den Hünen zu belauern, schien auf den günstigsten Angriffsmoment zu warten. Augenblicke später zuckte die breite Klinge vor.
    Mr. Silver wich zur Seite. Das Höllenschwert verfehlte ihn knapp, stoppte und schlug mit der Breitseite gegen die Schulter des Ex-Dämons.
    Mr. Silver schrie auf. Er konnte sich nicht auf den Beinen halten, stürzte, riß einen Stuhl mit. Sofort hackte das Schwert auf ihn ein. Es wollte ihn in Stücke schlagen.
    Mr. Silver rollte einmal nach links, dann wiederum nach rechts. Der Perserteppich, ein handgeknüpftes, teures Stück, wies tiefe Schnitte auf.
    Der Hüne trat mit dem Fuß nach dem Schwertgriff und schuf einen magischen Schutzblock zwischen sich und der tödlichen Höllenwaffe. Das Schwert flog drei Meter zurück, knallte gegen die Wand, kam aber sofort wieder und zertrümmerte den unsichtbaren Block mit einem einzigen Hieb.
    Der Ex-Dämon sah, wie die Klinge auf sein Gesicht zuschnitt, von der magischen Blockade nur unwesentlich gebremst.
    Wieder wälzte er sich zur Seite. Dann sprang er auf und hinter die Höllenwaffe. Er hatte vor, das Schwert zu ergreifen und ihm seinen Willen aufzuzwingen.
    Seine Hände schossen vor und legten sich um den Griff, doch ehe sich die Finger schließen konnten, riß das Höllenschwert sich los und schlug, waagrecht durch die Luft surrend, zu.
    Mr. Silver federte in die Hocke. Wenn er nicht so schnell reagiert hätte, hätte ihm das Schwert den Kopf abgeschlagen. Er versuchte das Höllenschwert noch einmal zu packen.
    Die Waffe wich seinen Händen aus und stieß mit dem Griff zu. Der Ex-Dämon verlor das Gleichgewicht und landete erneut auf dem Boden. Die Waffe drehte sich, und einen Sekundenbruchteil später befand sich die
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