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0926 - Preis der Macht

0926 - Preis der Macht

Titel: 0926 - Preis der Macht
Autoren: Volker Krämer
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rechnen.«
    Laertes nickte.
    Der Sprung brachte sie nach El Paso zurück.
    Und für Zamorra brachte er zusätzlich erneute Schmerzen.
    ***
    Ted Ewigk hatte seinen Ausflug relativ gut überstanden.
    Für Serhat galt das auch, doch der wusste sehr genau, dass er - wie er es selbst sagte - großen Mist gebaut hatte. Eine entsprechende Strafpredigt würde garantiert noch folgen, wahrscheinlich auch Strafarbeiten im Haus, doch das alles geschah nicht mehr an diesem Abend.
    Ein Mord war in der alten Südstaatenvilla geschehen. Alle trauerten um Manja Bannier. Als es im Haus endlich still geworden war, schlich sich Serhat noch einmal in Teds Zimmer. Wenn er dabei erwischt wurde, dann war ihm das gleichgültig. Er musste sehen, wie es seinem großen Freund ging.
    Ted war wach. Wie sollte man nach einem solchen Tag auch schlafen können?
    Serhat setzte sich auf die Bettkante. Ted Ewigk blickte seinem Freund in die Augen.
    »Dann war das wohl doch nicht mein Stein, den ich gefunden habe. Aber ich muss ihn finden.«
    Serhat nickte. »Aber warum ist das denn so wichtig? Was ist das für ein Stein? Ein Edelstein vielleicht?« Er wollte verstehen, warum Ted so hartnäckig war. Der überlegte einige Sekunden lang, ehe er antwortete.
    »Vielleicht… ich weiß es nicht mehr. Ich habe wirklich alles vergessen. Doch ich weiß genau, dass der Stein zu mir gehört. Und er kann schlimme Dinge! Wenn ihn ein anderer findet, kann das sehr gefährlich sein. Aber wo soll ich nach ihm suchen?«
    »Du darfst nicht wieder abhauen. Das gibt doch nur Ärger.«
    Ted Ewigk antwortete nicht. Er musste nachdenken.
    Viel und lange nachdenken…
    ***
    Vor dem Stammsitz des no tears -Trust stand eine einsame Gestalt.
    Doktor Artimus van Zant betrachte die Südstaatenvilla im Licht des Mondes, der breit und voll über allem thronte. Es war so viel, was ihm durch den Kopf ging. Warum hatte Manja Bannier sterben müssen? Es war eindeutig der Vampir Bibleblack, der sie umgebracht hatte. Der hatte sicherlich nach Ted Ewigk gesucht, doch warum hatte Manja sterben müssen? War sie ihm in die Quere gekommen?
    Sicher war es so gewesen.
    Und ihr Tod hatte den Physiker nun zu einem Entschluss kommen lassen. Vor einiger Zeit hatte er sich aus dem Zamorra-Team zurückgezogen, soweit das überhaupt möglich war, denn immer wieder war er in die Ereignisse um die weißen Städte hineingezogen worden. Dabei wollte er doch nichts weiter als ein halbwegs normales Leben führen. Mit Rola und den Kindern, in denen er seine Lebensaufgabe sah.
    Anscheinend war ihm das nicht vergönnt.
    Er blickte zur Front der Villa. Ein prächtiges Gebäude. Schade, hier wäre er gerne alt geworden.
    Als sich die Tür des Gebäudes öffnete, erkannte Artimus Professor Zamorra, der sofort auf ihn zu kam. Einige Momente lang standen die beiden Männer nur da und blickten in die Sterne. Dann brach Zamorra das Schweigen.
    »Wir müssen Ted Ewigk von hier fort bringen.«
    Van Zant nickte. »Ja, Morano und seine Helfershelfer wissen nun, dass er lebt und wo er ist. Irgendwann werden sie erneut hier auftauchen. Ewigk ist hier nicht mehr sicher. Du wirst sicher einen Ort finden, an dem Morano ihn nicht finden kann.«
    Zamorra nickte nur. »Solange Ted lebt, ist er eine Bedrohung für den alten Vampir, so wie er eine für Nazarena Nerukkar war und bleibt. Er hat den Verstand eines Kindes, doch seine Todfeinde sind unglaublich mächtige Wesen. Es wird nicht leicht werden, ihn für immer zu schützen. Aber vielleicht erreicht er ja wieder irgendwann sein altes geistiges Level und wird für sich selbst entscheiden können.«
    »Ich werde auch von hier verschwinden.«
    Zamorras Kopf ruckte herum. Er glaubte sich verhört zu haben.
    Van Zant sah ihn mit einem bitteren Lächeln an. »Denk nach, Zamorra. No tears wurde von Sinje-Li angegriffen, die weiße Stadt Armakath hätte die Villa um ein Haar zerstört. Nun musste Manja Bannier ihr Leben lassen… und erneut war es ein Vampir, der hier eingedrungen ist. Die Kinder sind in ständiger Gefahr. Kann ich das verantworten? Sag du es mir.«
    Zamorra antwortete nicht. Was hätte er erwidern können? Van Zant sprach die Wahrheit.
    »Und es wird wieder passieren. Vielleicht sind es dann Dämonen oder irgendwelche Aliens, keine Ahnung… aber es wird passieren! Ich werde den Trust auflösen und Robert Tendyke bitten, das Geld treuhänderisch zu verwalten. Er wird die richtigen Projekte finden, die finanzielle Unterstützung brauchen. Das hier war mein Traum,
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