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0926 - Preis der Macht

0926 - Preis der Macht

Titel: 0926 - Preis der Macht
Autoren: Volker Krämer
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machen.«
    Zamorra erkannte den Wahnsinn, der sich in Moranos Augen eingenistet hatte.
    »Und was sagen deine künftigen Untertanen dazu? Die werden sich vielleicht gar nicht so darüber freuen, was denkst du?«
    Morano lachte auf. »Das lass meine Sorge sein, Professor. Mein Volk wird erkennen, wie ich es zu neuen und herrlichen Ufern führen werde. Sie alle werden mich lieben, Zamorra.«
    Der Parapsychologe war sich bewusst, in welcher prekären Situation er und Laertes sich hier befanden. Was konnten sie schon gegen den Machtkristall ausrichten? Zamorra musste Morano am Reden halten… vielleicht ergab sich so eine Chance, die er in einem offenen Kampf einfach nicht sah. Schon gar nicht ohne Merlins Stern . Und Laertes? Gemeinsam mit dem Bewusstsein seines Sohnes hätte er Morano vielleicht trotzen können, aber ohne Sajol gewiss nicht.
    »Tan, denk nach. Du weißt ja überhaupt nicht, mit welcher Macht du hier spielst. Der Machtkristall wird dich töten, wenn du auch nur den geringsten Fehler begehst. Du hast vielleicht das notwendige Para-Potential in dir, aber kannst du damit auch wirklich umgehen? Wenn du einen solchen Fehler begehst, dann kann es sein, dass die Macht des Dhyarra-Kristall sich nicht nur gegen dich, sondern auch gegen dein gesamtes Volk richtet.« Zamorra war sich überhaupt nicht sicher, ob das so war, doch jeder gesäte Zweifel in Morano mochte hilfreich sein. Doch das Wort Zweifel schien der nicht mehr zu kennen.
    »Du redest Unsinn, Zamorra. Aber genug davon. Ich will keine Zeit mehr mit dir verschwenden. Allerhöchstens mit deiner bezaubernden Gefährtin Nicole, doch die kann ich leider nirgendwo entdecken. Ich sollte sie aufsuchen… sie war schon einmal nicht abgeneigt, sie wird es auch für eine zweite Nacht nicht sein.« Morano hatte es geschafft, Nicole Duval in sein Bett zu bekommen. Der Gedanke daran schmerzte Zamorra noch immer, doch er musste sich beherrschen.
    Tan Moranos Augen blitzten gefährlich auf.
    »Genug davon. Weißt du was, Zamorra? Ich kann dich nun nicht mehr brauchen. Ich bin deiner endgültig überdrüssig geworden. Also stirb endlich!«
    Er richtete den Dhyarra direkt auf Laertes und den Professor. Zamorra ahnte, wie nahe der Tod den beiden in diesem Augenblick war. Dann geschah es - eine mächtige Welle brach aus dem Machtkristall hervor, die Moranos ungeliebte Gäste einfach zerfetzen sollte. Zamorra machte erst überhaupt nicht den Versuch den Blaster oder seinen eigenen Dhyarra einzusetzen. Beides wäre sinnlos gewesen. Jetzt konnte nur noch Laertes helfen.
    Die magische Wucht kam!
    Zamorra fühlte sich in die Höhe geschleudert und erwartete sein Ende. Doch das blieb aus, vorläufig zumindest. Um Zamorra und den Uskugen hatte sich eine dunkle Blase geformt, deren Form sich ständig veränderte. Moranos Attacke endete nicht, denn er hatte erkannt, dass Zamorras Begleiter sich durchaus zu schützen wusste. Im Inneren der Blase herrschte absolute Stille. Doch Laertes' Stimme drang deutlich in Zamorras Ohren.
    »Das kann ich nicht mehr lange durchhalten. Ich bin schon jetzt an der absoluten Grenze meiner Möglichkeiten angelangt. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, sonst bricht die Blase bald auf.«
    Das war leicht gesagt, denn Zamorra hatte nach wie vor keinerlei Idee, was sie gegen den Machtkristall ins Feld schicken konnten. Ein Blick in Laertes' Gesicht reichte aus - die Züge des Uskugen hatten sich verkrampft; Schweiß rann in Bächen von seiner Stirn.
    Zamorra blickte sich um. Die Blase war halbtransparent, ermöglichte durchaus den Blick nach draußen. Die Villa…
    Es war nur so eine Idee, aber sie mussten jede noch so kleine Chance ergreifen.
    »Kannst du uns in Richtung der Villa bringen? So nahe wie möglich heran? Geht das?«
    Laertes verstand nicht wirklich, was der Franzose damit bezwecken wollte, doch er griff nach jedem Strohhalm. Er nickte heftig. Zum Reden fehlte ihm die Kraft. Es war tatsächlich nur eine Ahnung, die Zamorra da zugeflogen war. Er kannte Tan Morano seit vielen Jahren, wusste um seine ganz besondere Art, sich mit ganz bestimmten Luxusdingen zu umgeben. Er trieb regelrecht einen Kult mit Bekleidung, erlesenen Autos, Kunstgegenständen, um Malerei und Musik. Das alles suchte er penibel genau für sich aus - und nur für sich allein!
    Warum hatte er diesen Ort für seine Machtübernahme ausgesucht?
    Die hätte überall stattfinden können. Es gab sicher prächtigere Villen, geschichtsträchtigere Orte als diesen hier. War es die
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