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0926 - Preis der Macht

0926 - Preis der Macht

Titel: 0926 - Preis der Macht
Autoren: Volker Krämer
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einige das ganz anders sehen. Er würde ihnen beweisen müssen, dass sie fortan seine Untertanen waren. Versprechungen würden ihm da nicht helfen. Doch genau diese Versprechungen glaubte Starless Morano sogar. Er hatte tatsächlich vor, die alte Herrlichkeit des Nachtvolkes neu aufleben zu lassen. Starless war selbst viele Hundert Jahre alt, doch von der einstigen Blüte seiner Rasse hatte er nur noch wenig miterlebt.
    Was war geschehen, als aus feingeistigen Freidenkern, aus Musikern und Poeten Wesen wurden, die nur noch als Kinderschreck herhalten mussten? War eine Rückkehr zu diesen Zeiten überhaupt möglich? Diese Frage konnte man mit Sicherheit nur beantworten, wenn man den Versuch startete, die Zeit zurück zu drehen.
    Starless entfernte sich nicht zu weit von Morano, der in der unterirdischen Villa blieb, an der er einen Narren gefressen hatte. Er wollte bereit sein, wenn sein Meister und künftiger König nach ihm rief.
    Noch einmal wollte er Tan Morano nicht enttäuschen.
    ***
    Zamorra spürte das heftige Ziehen, das seinen Körper fest im Griff hatte. Der Sprung mit Dalius Laertes bedeutete körperliche Qualen. Doch die ebbten rasch wieder ab, waren also durchaus aushaltbar. Dennoch… ein zeitloser Sprung mit Gryf ap Llandrysgryf, dem Druiden und Vampirjäger vom Silbermond, war dagegen das reinste Zuckerschlecken.
    Sofort war der Professor in Abwehrstellung gegangen, doch ein Blick von Laertes beruhigte ihn.
    »Ich habe den Zielort so gewählt, dass wir garantiert außer Sicht- und Hörweite dieses Bibleblacks sind. Alles andere wäre reichlich unvorsichtig und blauäugig, findest du nicht?«
    Das war ein leicht ironischer Dämpfer, den Dalius Zamorra verpasste. Der Parapsychologe wunderte sich darüber, denn solche Dinge hätte der alte Laertes sicher nie von sich gegeben.
    Andererseits - das konnte man auch durchaus als positiv bewerten. Mit Humor und Lachen hatte es Dalius nie so wirklich gehabt, vielleicht änderte sich das bei dieser ›neuen Laertes-Ausgabe‹ ein wenig.
    Zamorra schaute sich um. Sie befanden sich ganz offensichtlich unter der Oberfläche einer Welt. Doch welche mochte das sein? Hatte dieser Bibleblack sich sein Versteck irgendwo im Bauch einer der Welten gesucht, die von der DYNASTIE DER EWIGEN besetzt waren? Für Zamorra war es absolut klar, dass dies ganz sicher nicht die Erde sein konnte, denn was sollte ein Vasall Nazarena Nerukkars dort? Man konnte sich natürlich nie so ganz sicher sein, doch Zamorra ging davon aus, dass die Erde zurzeit EWIGEN-frei genannt werden durfte.
    Laertes konnte die Frage nach ihrem Ankunftsort in Zamorras Augen lesen, doch er zuckte nur mit den Schultern. Es half nichts - sie mussten es selbst herausfinden.
    Dalius wies mit der Hand in eine Richtung, an dessen Ende des Ganges ein Licht zu erkennen war. Zamorra nickte. Warum nicht hier entlang? Die Wände waren grob behauen, mit dem Steinboden hatte - wer auch immer - sich schon ein wenig mehr Mühe gegeben.
    Vergeblich suchte Zamorra nach dort eingelassenen Zeichen oder Wandmalereien. Alles schien absolut kahl und nüchtern zu sein. Als sie den nächsten Quergang erreichten, blieb der Professor jedoch wie festgewachsen stehen. Neben sich konnte er vier Buchstaben erkennen, die dort jemand in die Wand gemeißelt hatte.
    Zamorra glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen.
    S. P. Q. R. - stand dort… Senatus Populusque Romanus - Senat und Volk von Rom. Diese vier Buchstaben fand man überall in der italienischen Hauptstadt. Sie gehörten zu dieser Stadt wie das Kolosseum und der Petersdom.
    Zamorra musste die Tatsachen wohl akzeptieren - sie hatten die Erde nicht verlassen. Das hier war eindeutig die berühmte Unterwelt Roms, an die Zamorra so seine eigenen Erinnerungen hatte. Sarkana… Khira Stolt. Das alles war schon ein paar Jahre her, doch die Erinnerungen waren noch absolut präsent. Laertes brachte es auf den Punkt.
    »Wenn Bibleblack sich hier aufhält, dann bin ich mehr als gespannt, welche Geschichte dahinter steckt. So langsam nehmen meine vagen Ahnungen Konturen an. Komm, rätseln hilft nicht. Lass uns den Vampir suchen. Und dann bin ich gespannt, was er uns zu erzählen hat.«
    In Laertes' Stimme schwang Entschlossenheit mit. Bibleblack würde kein Schweigen helfen, denn der Uskuge schien für sich entschieden zu haben, den Vampir zum Sprechen zu bringen.
    Dalius gab den Weg vor, denn er war es, der fühlen konnte, wo sich Bibleblack gerade aufhielt. Allerdings schien sich diese Spur
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