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0926 - Preis der Macht

0926 - Preis der Macht

Titel: 0926 - Preis der Macht
Autoren: Volker Krämer
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regelrecht enterten. Zamorra konnte es dennoch sofort spüren - Ted Ewigk war hier! Jetzt mussten sie ihn in diesem Gewirr aus Menschen und Maschinen nur noch finden. Das würde nicht so ganz leicht sein, befürchtete der Parapsychologe. Doch er täuschte sich gewaltig.
    Lauter als all dieser Lärm, dieses Klirren und Krachen der Automaten plus der ziemlich miesen musikalischen Beschallung, war die Stimme des Kindes, die sie ja schon draußen vernommen hatten. Aus den Augenwinkeln heraus sah Zamorra, wie Artimus nach vorne sprintete, mitten hinein in die Menschenmasse, die hier ihrem Wahn nach dem schnellen Geld frönte. Zwei Sekunden später tauchte er wieder auf, doch nun lag über seiner Schulter ein schreiendes Kind, das der Professor gut kannte: Serhat!
    Also konnte auch Ted nicht weit sein.
    Plötzlich teilte sich die Ansammlung der Menschen vor den Männern, wich nach links und rechts aus, als müsse sie zwingend eine freie Gasse bilden. Den Grund realisierte Zamorra sofort. Mit dem Rücken zu ihm sah er Ted Ewigk, der sich langsam nach hinten in Richtung der Tür bewegte. Keine drei Meter vor ihm stand eine Person, die Zamorra nur aus der Beschreibung kannte, die Ewigk Laertes während ihrer geistigen Verschmelzung geliefert hatte. Es war für Zamorra keine Frage, wen er da vor sich hatte - und er kannte auch den Grund, warum diese Person sich nun anschickte, Ted Ewigk zu töten. Der Vampir wollte seinen Auftrag nun endlich zu einem Abschluss bringen. Und der hatte gelautet: Töte Ted Ewigk!
    Bei seinem ersten Versuch war ihm das misslungen - Zamorra wusste nicht einmal ansatzweise, wie Ewigk aus dem Raumschiff entkommen war, das von den Ausläufern der Angst regelrecht gefressen worden war, doch der blonde Hüne hatte es geschafft. Dass er dabei seinen Verstand verloren hatte, war tragisch, doch immerhin lebte er. Also gab es auch Hoffnung für ihn.
    Jetzt startete der Vampir seinen zweiten Versuch, in exakt diesem Augenblick.
    Zamorra riss den Blaster von der Magnetplatte, die er an seinem Gürtel trug. Damit würde er den Blutsauger vielleicht nicht töten können, doch ein gut gesetzter Schuss mochte ihn zumindest so verwirren, dass er Ewigk erst einmal vergaß. Der Franzose setzte alles auf eine Karte. So laut er nur konnte, ließ er seine Stimme erschallen.
    »Bibleblack!« Der Vampir schien so verblüfft darüber zu sein, dass hier jemand seinen Namen kannte, dass er völlig verwirrt in die Menge starrte. Genau diesen Moment nutzte Dalius Laertes aus. Er nahm keinerlei Rücksicht darauf, dass hier unzählige Menschen das Folgende genau beobachten konnten. Menschen waren großartig darin, sich unerklärliche Dinge später ›normal‹ zu denken. Aus den Fingerspitzen des Uskugen zuckte eine schwarze Strahlbahn, die in die Schulter des Vampirs eindrang. Bibleblack schrie auf wie ein gequältes Tier.
    Zamorra zögerte nun auch nicht mehr länger. Der Blaster sandte seinen blassroten Strahl direkt in die Brust des Vampirs. Verblüfft registrierte Zamorra die Reaktion Bibleblacks. Der krümmte sich vor Schmerzen. Ungewöhnlich, denn Vampire konnte man mit einem E-Blaster im Grunde nicht sonderlich beeindrucken, höchstens verwirren oder irritieren.
    Und dann war Bibleblack verschwunden. Er hatte tatsächlich die Flucht ergriffen. Van Zant und Zamorra warfen einander erstaunte Blicke zu. Laertes machte rasch ein paar Schritte nach vorne, genau auf den Punkt zu, an dem der Vampir noch eben gestanden hatte. Für Sekunden konzentrierte sich der Uskuge, dann wandte er sich zu seinen Begleitern.
    »Wir sollten hier verschwinden, ehe die Polizei anrückt und seltsame Fragen stellt.«
    Niemand hielt sie auf, denn die Gäste des Players Dream waren wahrlich froh, als diese seltsamen Typen endlich verschwunden waren. Die Polizei erschien nur wenige Minuten darauf, doch mit den Aussagen der Anwesenden konnten die Beamten nicht sehr viel anfangen. Das klang alles reichlich verwirrt. Dennoch gab es einen Toten zu beklagen.
    Doch selbst das war für die Beamten in El Paso leider nicht viel mehr als tägliche Routine.
    Den Täter fand man allerdings nie…
    ***
    Van Zant, Serhat, der sich nur langsam wieder beruhigt hatte, und Ted Ewigk kehrten in die Villa von no tears zurück. Professor Zamorra und Dalius Laertes verabschiedeten sich von den dreien kurz vorher, denn in der alten Villa warteten sicher noch Beamte, die den Tod an Manja Bannier bearbeiteten. Zumindest Dalius Laertes hätte erhebliche Probleme gehabt, sich
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