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0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons
Autoren: Christian Schwarz
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aufgebrannten schwarzen Symbolen. Es handelte sich dabei um eine Sonderanfertigung des Dämons Eligor, die er Stygia zur Thronbesteigung überreicht hatte. Die Ministerpräsidentin mochte dieses Gewand, denn die schwarzen Symbole machten es möglich, dass sie, wenn immer sie eines davon antippte, das Jaulen und Wimmern der verlorenen Seelen auf der Seelenhalde Mitte hören konnte. Ein hübscher Einfall. Sie überlegte deswegen ernsthaft, ob sie Eligor zum neuen Garderobier Satans ernennen und Alocer von diesem Amt entbinden sollte.
    Doch das konnte warten. Das Problem Asael war momentan absolut vorrangig.
    Das Kleid schmiegte sich um ihren Körper.
    Schön siehst du aus , ließ sich Asael vernehmen. Fast so schön wie ich…
    Das Lachen wollte kein Ende nehmen.
    ***
    Noch am Abend buchte Zamorra einen Flug nach Cork. Am nächsten Morgen flogen er und McMour von Lyon aus über London Heathrow an die Südküste der Republik Irland. Am Cork International Airport nahmen sie sich einen Mietwagen, einen knallroten Mini Cooper. Dann fuhren sie in die Stadt hinein. Das Zentrum der zweitgrößten irischen Metropole lag auf einer Insel des Flusses Lee. Dort fanden sie, ganz in der Nähe des Morrison's Quay, das Hauptquartier der Garda Siochána. Dank Zamorras Sonderausweis, ausgestellt vom britischen Innenministerium, landeten die beiden Männer nach Rückfragen und einigen strengen Sicherheitskontrollen bei Detective Superintendent James Paul Keenan.
    Keenan, ein kräftiger Mann in den Fünfzigern, bot seinen Besuchern Platz und Kaffee an. »Darf ich fragen, für welche Behörde Sie tatsächlich arbeiten, Sir?«, fragte er respektvoll. »So einen Ausweis habe ich bisher noch nicht mal bei hochrangigen MI5-Agenten gesehen.«
    Zamorra lächelte. »Sagen wir mal so: Ich bin ausschließlich dem Innenminister Rechenschaft schuldig, arbeite auf eigene Rechnung und spiele hin und wieder ein wenig Feuerwehr.«
    Keenan nickte und rückte seine Krawatte zurecht. »Also gut, Sir. Und nun wollen Sie hier bei uns in Cork Feuerwehr spielen. Oder? Hat Ihr Hiersein etwas mit den neuesten Anschlägen der IRA zu tun?«
    »Nein. Es geht vielmehr um Sheffield House.«
    Der Detective Superintendent starrte die beiden Männer an, als kämen sie direkt vom Mars. »Ah ja«, sagte er schließlich. »Was wohl könnte an Sheffield House so interessant für einen derart hochrangigen Ermittler sein? Bei dem Mord an dem Studenten handelt es sich doch wohl um einen ganz normalen Kriminalfall, den unsere Detectives mit Hochdruck bearbeiten. Oder?« Er kniff die Augen etwas zusammen.
    Zamorras Lächeln verstärkte sich. »Hm. Viele Menschen hier scheinen der Ansicht zu sein, dass ein Geist diese Morde begeht.«
    »Abergläubischer Unsinn«, brauste Keenan auf. »Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie wegen eines angeblichen Geistes hier sind.«
    »Doch, wollen wir«, mischte sich McMour ein.
    »Ich fasse es nicht.« Keenan wirkte tatsächlich fassungslos. »Sie vergeuden Ihre Zeit, glauben Sie mir. Aber mich würde trotzdem interessieren, was Sie veranlasst, überhaupt auf so einen Unsinn zu reagieren.«
    »Wir haben unsere Gründe, Superintendent«, sagte Zamorra. »Belassen wir es dabei, dass dieser, nun sagen wir Wunsch, direkt aus dem Innenministerium kommt. Mehr darf ich Ihnen leider nicht mitteilen. Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie mich nun etwas über die Hintergründe des angeblichen Spuks aufklären könnten.«
    »Kann ich nicht, Sir. Mich interessiert so ein Dreck nicht. Entschuldigen Sie meine offenen Worte. Aber ich schicke Sie zu Detective O'Hara. Die bearbeitet den Mord federführend und ist mit allen Hintergründen vertraut.«
    Patsy O'Hara, eine rotblonde, bleich wirkende, aber sehr hübsche Mittdreißigerin, stand der Theorie des mordenden Geistes bei Weitem nicht so ablehnend gegenüber wie ihr Vorgesetzter. »Ich mache hier zwar streng rational ausgerichtete Polizeiarbeit«, sagte sie. »Aber wenn ich in diesem verfluchten Haus bin, dann habe ich das Gefühl, da ist etwas. Etwas Unheimliches. Etwas, das sich nicht greifen und erklären lässt. Aber das sage ich nur Ihnen beiden, Sir. Und ich bitte Sie, das nicht an den Superintendent weiterzugeben. Sonst kann ich meine Karriere gleich in den River Lee werfen.«
    »Natürlich. Was erzählt man sich denn so über diesen mordenden Geist, diesen… wie hieß er noch mal…«
    »Byron Sheffield.«
    »Ja, genau, Byron Sheffield.«
    »Nun, es war vor rund 200 Jahren, so um 1790 oder
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