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0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons
Autoren: Christian Schwarz
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erst einmal auf der Welt war, einfacher?
    Stygia spürte die magische Macht, die sie niedergezwungen hatte, nicht mehr. Blitzschnell malte sie magische Zeichen in die Luft und murmelte eine Beschwörungsformel. Zwei Feuerkugeln bauten sich zwischen ihren ausgestreckten Fingern auf. Mit einem schrillen Schrei warf sie die Tod bringenden Bälle auf Asael.
    Die Feuerkugeln zischten heran. Und verschwanden in Asaels aufgerissenem Maul, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen.
    »Danke, Mutter«, sagte der Jungdämon und verzog sein Gesicht zu einer derart abgrundtief hässlichen Fratze, dass es Stygia schauderte. »Das war schon mal ganz gut für den Anfang. Aber es sättigt mich nicht so richtig. Und ist für mein weiteres Wachstum zu wenig. Hm, ich denke, ein wenig wirst du mich schon noch ertragen müssen, bevor ich meiner eigenen Wege gehe.«
    Übergangslos verschwand Asael von dem Stein. Und materialisierte zeitgleich auf Stygias rechter Schulter. Die Ministerpräsidentin schrie erschrocken und schlug nach dem ekelhaften kleinen Kretin.
    Asael wich geschickt aus. Und schlug seine beiden Vampirhauer in die Halsschlagader Stygias.
    Die Dämonin tobte, wand sich, bekam das glitschige Etwas auf ihrer Schulter zu fassen und riss daran. Im selben Moment rasten fürchterliche Schmerzen wie ein Feuersturm durch ihren Körper. Stygia fiel erneut auf die Knie. Keuchend, mit gesenktem Kopf, verharrte sie, demütig und angstvoll, denn in diesem Moment war ihr klar, dass sie gegen Asael nicht ankam. Es war ein schreckliches Gefühl, seine Zähne im Hals zu spüren. Und den zarten Blutstrom, der in ihnen verschwand.
    »Lass mich in Ruhe, du Ungeheuer«, flüsterte sie schwach.
    Wie gesagt, ein wenig dauert's schon noch, Mutter. Ich brauche dich zum Wachsen und mache es mir deswegen erst mal hier bei dir bequem. Ich bin sicher, du wirst dich an mich gewöhnen.
    Ab nun funktionierte die Verständigung wieder auf mentaler Basis, da Asael seinen Mund nicht öffnen konnte. Es schien Stygia, als kuschle sich der kleine Kretin an ihrer Schulter zurecht.
    Ich werde dich zunächst vor der Welt verbergen. Ich will nicht, dass andere mich in diesem Zustand sehen.
    Tu, was du nicht lassen kannst, Mutter.
    Stygia atmete erleichtert auf. Wenigstens diesen kleinen Sieg gestattete ihr der Ungeheuerliche.
    Die Ministerpräsidentin begab sich in die Hölle zurück. Sie ließ nach Asakku rufen.
    Hechelnd erschien der schwarzbepelzte Dämon im Thronsaal und warf sich sofort auf den Bauch.
    »Ich benötige deine Dienste, Asakku«, sagte Stygia honigsüß.
    »Bitte nicht schon wieder mit der Flammenpeitsche schlagen, Herrin«, bettelte Asakku, in dessen kleinen Augen die blanke Angst stand. »Ich weiß, dass ich dein bestes Spielzeug seit Langem bin, weil ich so unnachahmlich brülle, wenn du mich die Flammenpeitsche spüren lässt. Aber ich sage dir, Uruak zum Beispiel kann noch viel lauter und durchdringender brüllen, wenn er Schmerz verspürt. Da ist noch mehr Todesangst drin als bei mir. Viel mehr, sage ich dir. Probier ihn doch einfach mal aus. Willst du?«
    Stygia nickte bedächtig. »Gut, dass du das sagst.«
    »Ja, nicht wahr?« Asakku machte den tödlichen Fehler, in seiner aufkeimenden Hoffnung den Kopf zu heben und Stygia anzuschauen.
    Der niedere Dämon aus einer von Alocers 36 Legionen kam nicht mehr dazu, sich auch nur einen Gedanken über das zu machen, was er da am Hals der Ministerpräsidentin sah. Die Flammenpeitsche sauste heran und wickelte sich um den Hals Asakkus.
    Ein Ruck und Asakkus Kopf rollte durch den Thronsaal, während der Torso in sich zusammenbrach.
    »Wenn es dich beruhigt, mein böser Asakku, kann ich dir noch mitgeben, dass dein Fehler des Kopfhebens ohnehin nicht mehr ins Gewicht gefallen ist.« Stygia kicherte, auch wenn ihr angesichts der Vampirhauer in ihrem Hals nicht wirklich danach zumute war. »Du warst bereits dem Tod geweiht, als ich dich hierher zitiert habe. Dieses Mal brauche ich nämlich deine Dienste auf ganz andere Weise.«
    Stygia wob einen kleinen Teppich aus magischen Zeichen in die Luft. Gleich darauf fuhr ein unsichtbares Messer über den pelzigen Torso und häutete ihn. Das schwarze Fell des toten Dämons erhob sich in die Luft und schwebte wie ein fliegender Teppich zu Stygia hinüber.
    Sie pflückte ihn aus der Luft und legte ihn, noch blutig, wie einen Schal um ihren Hals. Nun war Asael vollständig darunter verborgen. Aus dem Nichts erschien ein blutrotes, bodenlanges Gewand mit
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