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0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons
Autoren: Christian Schwarz
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'92, in dem Zeitraum. Das weiß heute keiner mehr so genau. Byron Sheffield bewohnte dieses Haus direkt an der Küste der Irischen See alleine. Es war eine stürmische Nacht, als eine junge, Quartier suchende Frau bei ihm klopfte und um eine Übernachtung bat. Na ja, er hat sie tatsächlich rein gelassen, sie dann aber vergewaltigt und ermordet. Bevor er sie erdolchte, hat sie ihn noch verflucht.«
    »Nicht besonders interessant«, unterbrach McMour. »Geschichten dieser Art habe ich schon Hunderttausende gehört.«
    »Schon möglich«, sagte Zamorra. »Die Frage ist aber: Warum wurde dieser Fluch, im Gegensatz zu hunderttausend anderen, tatsächlich wirksam?«
    Patsy O'Hara nickte. »Man sagt, dass es sich bei der Ermordeten um eine Hexennovizin gehandelt habe. Auf jeden Fall, so haben es mir die Menschen an der Küste erzählt, wurde der Mörder ein paar Tage darauf durch unheimliche Erscheinungen wahnsinnig und erhängte sich. Während die Nachbarn seinen Körper begraben haben, blieb sein Geist im Haus, um dort, wie der Fluch es verlangte, zu spuken.«
    »Und warum mordet er jetzt selber? Und anscheinend erst in den letzten 20 Jahren? Stimmt das oder gab es auch vorher schon Morde?«
    »Der erste Tote wurde tatsächlich erst vor etwa 20 Jahren in Sheffield House gefunden. Davor war das Haus nichts weiter als eine verfallene Ruine auf den Klippen. Genau deswegen halten viele von uns die Theorie mit dem mordenden Geist auch für logisch nicht haltbar und konzentrieren sich eher auf einen Serienmörder. Warum, so fragen sie sich, soll er 180 Jahre gewartet haben, um zu spuken und zu morden? Unter Umständen ist das ja tatsächlich so. Vielleicht hat das, was ich im Haus spüre, überhaupt nichts mit den Morden zu tun.«
    »Aber Sie glauben es nicht.«
    Detective O'Hara lächelte scheu, plötzlich nervös geworden. »Machen Sie sich am besten selbst ein Bild, Sir. Ich glaube, ich habe Ihnen ohnehin schon viel zu viel gesagt, was ich besser nicht gesagt hätte.«
    Zamorra und Dylan McMour ließen sich die Genehmigung geben, sich am Tatort frei bewegen zu können, bedankten sich und gingen. Dann suchten sie sich ein Hotel in der Nähe.
    Es war bereits dunkel, als sie »Sheffield House« erreichten. Der alte verfallene Holzkasten stand auf einer windumtosten Klippe. Zamorra, den Einsatzkoffer in der Hand und den Dhyarra in der Hosentasche, stieg über die polizeilichen Absperrbänder. McMour hielt sich knapp hinter ihm.
    Es quietschte und knarrte, als sich einer der Fensterläden des uralten Hauses im Wind bewegte und gegen die Hauswand schlug. »Alles, was recht ist, aber das ist echt unheimlich hier«, sagte McMour laut. »Ich kann hundertprozentig unterstreichen, was die Polizistenmaus gesagt hat.«
    Zamorra nickte. Ja, auch er spürte es. Etwas Unheimliches ging von dem modrig und nach verfaultem Holz riechenden Kasten aus. Kein Zweifel. Hier gab es tatsächlich eine übernatürliche Präsenz. »Na warte, Byron Sheffield«, murmelte er. »Dir werde ich das Handwerk legen. Ab heute hat sich's ausgemordet.«
    Die Männer betraten das zweistöckige Holzhaus. Sofort ließ das Pfeifen des Windes nach. Das Innere war noch erstaunlich gut geschützt. Zamorra ließ eine starke Taschenlampe kreisen. Der Lichtkegel riss ein paar alte, umgeworfene oder schief stehende Möbel aus der Finsternis. Und einen mit Kreide gezeichneten Umriss auf dem Boden. Hier also war der deutsche Student gestorben. Laut Detective O'Hara hatten ihn andere Strandwanderer gefunden.
    McMour knipste ebenfalls eine Taschenlampe an. »Ich habe ja auch schon einige Geisterhäuser untersucht, aber das hier ist irgendwie anders. Schade, dass der Blaster nicht dabei ist. Mit dem Ding in der Hand würde ich mich doch ein bisschen sicherer fühlen.«
    Zamorra ging nicht darauf ein. »Halt mir mal bitte die Lampe hin, ich muss was erledigen«, sagte er stattdessen. »Genau hier, auf den Boden. Gut?«
    »Was willst du tun?«
    »Sheffield beschwören, was sonst? Und dann kriegt er die Keule.«
    »Aha. Da bin ich aber mal gespannt.«
    »Darfst du auch. Jetzt kannst du bereits zum zweiten Mal einem Profi beim Arbeiten assistieren. Wäre sicher nicht schlecht, wenn du dir dabei was abschaust.«
    »Warum?«
    Zamorra ging erneut nicht darauf ein. Dylan McMour, der Auserwählte… Sollte Rhett ihn als Erbfolger je zur Quelle des Lebens führen, würde auch seine Bestimmung der ewige Kampf gegen das Böse sein. Da war es sicher vorteilhaft, wenn McMour bereits
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