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0922 - Kampf um den Machtkristall

0922 - Kampf um den Machtkristall

Titel: 0922 - Kampf um den Machtkristall
Autoren: Volker Krämer
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erfrischende Wasser den letzten Rest an Schlaf aus seinem Kopf trieb, blieben Ewigks Augen an seinem Spiegelbild haften. Nach wie vor war er muskulös, denn er hielt sich hier an Bord von Cairos Schiff fit. Damit hatte er nie aufgehört, denn schließlich bereitete er sich ja auf einen Konflikt vor, auf eine Auseinandersetzung mit der Person oder der Gruppe, die für Carlottas Verschwinden und ihren Tod verantwortlich war.
    Carlotta – immer wieder dieses Bild von ihr, das sich tief in sein Handeln und Denken eingebrannt hatte. Ewigks Blick ging in die Höhe, fort von den Muskelpaketen. Er blickte sich selbst in die Augen.
    Blaue Augen, in denen früher einmal das Feuer der Neugierde gebrannt hatte – nun konnte er dort nur zwei müde Flammen erkennen, die vom Hass genährt wurden. Mit einer Handbewegung stoppte Ewigk die Wasserkaskaden. Automatisch setzte die Trocknungseinheit ein, doch das registrierte der blonde Hüne nicht.
    Er konnte den Blick einfach nicht von seinem Gesicht wenden. Es wirkte bleich und ausgezehrt. Tiefe Furchen hatten sich links und rechts von seiner Nase ihre Bahnen gegraben, unter seinen Augen lagen dunkle Ränder, die dort nichts zu suchen hatten.
    So also sah die Quintessenz seines Lebens seit Carlottas Verschwinden aus. Kein schöner Anblick…
    Schluss damit… endgültig Schluss und vorbei!
    Carlotta war tot. Zamorra und Nicole Duval hatten es Ewigk erzählt. Wie sie wirklich gestorben war, das würde er vielleicht niemals erfahren, doch laut seinen Freunden hatte das nichts mit der DYNASTIE DER EWIGEN zu tun gehabt. Er, Ted, hatte das nur einfach nicht akzeptieren wollen, denn dadurch ginge ja sein ganzes Feindbild zum Teufel.
    Schluss! Genug gelitten, genug getrauert… genug – es reicht!
    Und es reichte auch, hier zwischen den Sternen umherzuschippern. Ted Ewigk dachte an die Erde. Er dachte an seine Freunde. Zamorra und Nicole Duval, wie viele schöne Abende hatte er mit ihnen gemeinsam im Château Montagne verbracht? Mit einem Mal fehlte ihm dies alles unglaublich. Und Rom… der Palazzo Eternale , seine Villa, die zu einem großen Teil beim Angriff der ERHABENEN Nazarena Nerukkar zerstört worden war. In den getarnten Kellerräumen der Villa hatte es ein Arsenal gegeben, in dem sich viele Waffen der DYNASTIE befunden hatten – davon jedoch war auch kaum etwas übrig geblieben.
    Ewigk hatte damals begonnen, die Villa neu aufbauen zu lassen, doch dann hatte es ihn von der Erde fortgetrieben. Es wurde Zeit, dort nach dem Rechten zu sehen. Fast hatte er das Gefühl, den ganz eigenen Duft von Rom schon jetzt in seiner Nase zu spüren.
    Ewigk verließ die Nasszelle und schlüpfte in seinen Overall, der eine Art von Fantasieuniform darstellte, die alle Mitglieder von Cairos Besatzung trugen. Cairo… ja, das war jetzt Teds nächstes Problem. Er würde den Freund aus alten Tagen, in denen Ewigk noch der ERHABENE der DYNASTIE gewesen war, bitten müssen, ihm einen Weg zur Erde zu ermöglichen.
    Al Cairo würde davon absolut nichts halten, das war Ewigk schon klar. Sie waren befreundet, sicherlich, aber einen Freund wie Cairo ständig um sich zu haben, konnte auf Dauer unerträglich werden.
    Der Alpha hatte große Ambitionen, der kommende ERHABENE zu werden – also musste er Nazarena Nerukkar beseitigen, daran ging kein Weg vorbei. Zudem musste er sein Para-Potenzial so weit aufstocken, dass er überhaupt fähig war, einen Dhyarra der 13. Ordnung zu beherrschen. Davon war er jedoch noch ein weites Stück entfernt.
    Das hinderte ihn nicht daran, sich mit abtrünnigen Kommandanten von DYNASTIE-Schiffen zu umgeben, und schon jetzt eine kleine Contra-Flotte aufzubauen. Er wollte gewappnet sein, wenn es zu der unausweichlichen Auseinandersetzung mit der ERHABENEN kam.
    Cairo war Ewigks Freund, doch Ted war sich längst bewusst, warum der klein gewachsene Alpha so viel Wert auf seine Anwesenheit legte. Da war mehr im Spiel als reine Freundschaft. Al Cairo wusste nur zu genau, dass es nur einen einzigen Grund gab, warum Nerukkar ihn samt seinem Konvoi nicht längst von einer großen Flotte quer durch die Galaxis jagen und aufreiben ließ.
    Der Grund hieß Ted Ewigk, denn solange er sich mit seinem Machtkristall an Bord von Cairos Flaggschiff befand, würde die ERHABENE eine Auseinandersetzung dieser Art scheuen. Zu groß war die Macht von Ewigks Dhyarra.
    Es würde Ted einiges an Überzeugungsarbeit kosten, wenn er Cairo sein Vorhaben erklären wollte. Schlussendlich würde dem Alpha jedoch
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