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0922 - Kampf um den Machtkristall

0922 - Kampf um den Machtkristall

Titel: 0922 - Kampf um den Machtkristall
Autoren: Volker Krämer
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ich doch alles schon beantwortet. Ich…« Er unterbrach sich, fuhr mit beiden Händen resignierend durch sein Gesicht. »Gut … ich will es noch einmal erzählen. Der Abgesandte ist – war – ein Vertrauter der ERHABENEN Nazarena Nerukkar. Sein Name war Starless. Nerukkar hat ihn damit beauftragt, den Aufenthaltsort der Flotte von Al Cairo zu bestimmen, sich an diese Positionen zu begeben, um über eine friedliche Lösung in dem Konflikt zwischen Cairo und der DYNASTIE zu verhandeln. Kurz bevor Starless Cairo treffen wollte, ist es passiert – die Antriebseinheit des Supra-Kreuzers detonierte. Ich weiß nicht, warum das geschehen ist, ich habe wirklich keine Ahnung.«
    Ted Ewigk blickte kurz zu Cairo, der dem Mann ganz eindeutig kein Wort glaubte. Ewigk fuhr fort.
    »Und nur eine einzige Person überlebte – du! Warum? Erkläre mir das, denn alle anderen hatten wohl keine Chance, sich in die Rettungskapseln zu begeben. Nur du… warum?«
    Bibleblack streckte Ewigk seine leeren Handflächen entgegen, als wolle er so seine Unschuld beteuern. »Der Abgesandte war ein ungeheuer vorsichtiger Mann. Er lebte in der Furcht, dass der Supra-Kreuzer unter Beschuss genommen werden könnte.« Er blickte zu Al Cairo. »Verzeih mir, Alpha, aber dein Ruf ist nicht eben der eines Mannes, der seine Feinde ungeschoren lässt.«
    Al Cairo grinste überheblich. Das war für ihn so etwas wie ein Kompliment, das er dankend annahm. Bibleblack fuhr fort.
    »Starless fürchtete, dass die Verhandlungen scheitern könnten und das Schiff anschließend vernichtet werden würde. Er hatte mich damit beauftragt, für die größtmögliche Sicherheit zu sorgen – seine Sicherheit. Ich inspizierte gerade die für Starless reservierte Rettungskapsel, als die Detonation erfolgte. Ich weiß ja selbst nicht wie, aber ich habe die Kapsel wohl instinktiv von innen geschlossen und den Notstart aktiviert. Außer mir befand sich niemand von der Besatzung in der Nähe. Sie hatten keine Chance… nur ich entkam. Bitte, das müsst ihr mir glauben.«
    »Müssen? Nein, das müssen wir ganz sicher nicht.« Cairo hatte das Wort ergriffen. »Das alles könnte vielleicht so gewesen sein, aber vielleicht auch nicht. Und irgendwie glaube ich überhaupt nicht, dass Nerukkar friedliche Verhandlungen mit mir plante. Das passt nicht zu ihr.«
    Ted Ewigk ergänzte in Gedanken –… und nicht zu dir, alter Freund.
    Aber Cairo war noch nicht fertig.
    »So kommst du mir also nicht davon, Bibleblack. Wenn das überhaupt dein richtiger Name ist.«
    Der Mann sackte regelrecht in sich zusammen. »Auf der Erde des Mittelalters hat man mir diesen Namen gegeben. Glaub es oder glaub es nicht.«
    Cairo zog die Augenbrauen indigniert in die Höhe.
    »Mittelalter? Du redest wirres Zeug. Aber das wird sich bald ändern. Hier an Bord habe ich einen Delta, der sich mit ganz speziellen Verhörmethoden exzellent auskennt. Mal sehen, wie du nach einer ersten Runde mit ihm redest.«
    Ted Ewigk legte seine Hand auf den Unterarm Al Cairos.
    »Das kannst du dir sparen. Du hast es anscheinend nicht bemerkt, dass vor uns ein Vampir sitzt. Den kannst du mit körperlichen Schmerzen nicht schrecken.« Ted Ewigks Gefühl hatte ihn nicht getrogen, was diesen Mann anging. Wie kam ein Vampir in die Dienste der DYNASTIE DER EWIGEN? Ewigk verwarf diese Frage wieder, denn er wusste, dass sich die ERHABENE bei allen Rassen und Völkern bediente, wenn es ihr nur einen Vorteil bringen konnte.
    Und abtrünnige Vampire waren auch nicht so selten.
    Das Nachtvolk war nun seit Langem ohne wirkliche Führung. Die einzelnen Clans arbeiteten alle auf eigene Rechnung – sie teilten sich die Erde untereinander auf, wie es ihnen passte. Streit und Missgunst untereinander waren an der Tagesordnung. Also konnte man dort auch schnell in Ungnade fallen. So musste es diesem Bibleblack wohl ergangen sein. Ewigk hätte gerne gewusst, was ihm diesen Namen eingebracht hatte, doch für solche Fragen war jetzt sicher nicht der richtige Zeitpunkt.
    Al Cairo erhob sich abrupt. Er beugte sich zu dem Mann über den Tisch.
    »Gut, also ein Vampir. Ein Blutsauger, der elend verreckt, wenn er seinen Saft nicht bekommt. Fein, das erleichtert die Sache ja noch um einiges.« Er wandte sich zu den Men in Black , den dhyarragesteuerten Cyborgs, die bei der Tür Wache hielten. »Bringt ihn in seine Kabine und schließt ihn ein. Mal sehen, wann der Gute um Blut zu betteln beginnt. Dann sehen wir uns wieder.« Zusammen mit Ted Ewigk verließ
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