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0922 - Kampf um den Machtkristall

0922 - Kampf um den Machtkristall

Titel: 0922 - Kampf um den Machtkristall
Autoren: Volker Krämer
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passte.
    Der Mann öffnete plötzlich seine Augen, die tiefblau leuchteten.
    Speichel lief ihm aus den Mundwinkeln… er wollte etwas sagen, schaffte es aber nicht. Sein Blick ging durch Zamorra hindurch, und voller Entsetzen begriff der Parapsychologe, dass er in das Gesicht eines Mannes blickte, dessen Verstand seine Arbeit eingestellt hatte.
    Was für schreckliche Dinge mochte er erlebt und gesehen haben?
    Wie war er hierher gekommen? Er, den Zamorra in den Tiefen des Alls vermutet hatte.
    Vor dem Professor lag niemand anderes als… Ted Ewigk!
    ***
    Einen bewusstlosen Menschen zu transportieren, das konnte zu einem großen Problem werden. Für Zamorra war es jetzt eines, denn sein Freund schien mit einem Mal Tonnen zu wiegen. Ted Ewigk war nicht bewusstlos, doch da war kein Wille in ihm, Zamorra zu helfen, sich in die oberen Gefilde von Château Montagne zu bringen.
    Zamorra blieb keine andere Wahl, als zu einem Trick zu greifen.
    Mit dem Dhyarra in der rechten Hand konzentrierte er sich auf Ewigk und baute unter dem Mann ein magisches Prallfeld auf, das es ihm ermöglichte, die Treppe zur Halle, und anschließend auch noch die zur ersten Etage des Châteaus zu überwinden; Ewigk war plötzlich leicht wie eine Feder und ließ sich spielerisch einfach bewegen.
    Oben angekommen verfrachtete er den Freund in eines der vielen Gästezimmer und schloss die Tür. Anscheinend hatte auch diese Aktion niemanden hier in seinem Schlaf gestört. So sollte es auch sein, denn Zamorra wollte zunächst einmal ungestört bleiben. Die Fragen rotierten hinter seiner Stirn. Ted Ewigk – der ehemalige ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN… ein Posten, den er nur zu gerne wieder abgegeben hatte, denn seine Amtszeit hatte ihm deutlich bewiesen, dass er niemals erfolgreich sein konnte. Er hatte versucht, das Expansionsstreben der DYNASTIE, ihr unbedingtes Drängen nach Macht und Herrschsucht, zumindest einzudämmen.
    Er war auf erbitterten Widerstand getroffen, hatte den Schmähnamen Friedensfürst erhalten.
    Er zog sich schließlich zurück, versuchte ein halbwegs normales Leben auf der Erde zu führen – nistete sich in seiner römischen Villa ein, ja, wurde geradezu sesshaft. Dann hatte er eine Beziehung zu der wunderschönen Carlotta begonnen. Alles schien perfekt zu passen, bis zu dem Tag, an dem sie ihn verlassen hatte. Einen Zettel hatte sie hinterlassen. Darauf eine kurze Nachricht: Ted, ich verschwinde aus Deinem Leben.
    Bitte suche nicht nach mir. Ich möchte nicht gefunden werden!
    Nicht von Dir, nicht von anderen. Erfülle mir diese letzte Bitte.
    Es war gut, solange es eben ging. Es war eine wunderschöne Zeit mit dir. Aber jetzt ist es vorbei.
    Leb wohl – Carlotta
    Damit hatte für Ted Ewigk sein altes Leben geendet, denn er war fest davon überzeugt, die DYNASTIE DER EWIGEN stecke hinter der Sache, an vorderster Front die derzeitige ERHABENE Nazarena Nerukkar. Mit nichts war er vom Gegenteil zu überzeugen gewesen.
    Zamorra und Nicole wussten, dass Carlottas Flucht einen anderen Grund gehabt hatte, doch Ted war verbohrt, glaubte auch seinen besten Freunden nicht mehr.
    Er schloss sich mit einem alten Freund aus seiner Zeit als ERHABENER zusammen, dem mehr als undurchsichtigen Al Cairo… und verschwand zwischen den Sternen. Fortan gab es nur kurze Momente der Kontaktaufnahme zur Erde. Schließlich nicht einmal mehr die.
    Nicole und Zamorra hatten akzeptieren müssen, dass ihr Freund und Kampfgefährte ein anderes Leben für sich gewählt hatte. Er wollte einfach nicht verstehen, warum die Beziehung zu Carlotta geendet hatte. Ehrlich gesagt konnte er selbst den geduldigsten Freund damit auf die Palme treiben.
    Und nun das!
    Zamorra beugte sich über Ewigk. Mit vorsichtigen Backpfeifen versuchte er den Freund wieder zu sich zu bringen. »Ted! Ted, so komm doch zu dir! Was ist geschehen? Wie bist du ins Château gekommen? Alter Junge…« Zamorra schwieg, denn Ewigk hatte wieder seine Augen geöffnet. Noch nie zuvor hatte der Parapsychologe einen so sinnentleerten Blick ertragen müssen. Ja – ertragen, denn er spürte einen Stich in seiner Magengrube, reale Schmerzen, weil er erkennen musste, dass der Verstand seines Freundes gegangen war.
    Aus Ted Ewigk, dem brillanten Reporter, dem Mann, der eine ganze Gesellschaft im Alleingang unterhalten konnte, wenn er in Form war, aus diesem großartigen Kerl war ein Baby geworden.
    Ein Baby von fast zwei Metern Größe und an die 90 Kilo Gewicht!
    Und Zamorra war sich beinahe
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