Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

Titel: 0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
gequält auf, als er seine Brüder sterben sah, doch damit hatte er ja rechnen müssen.
    Der Paromer schrie so laut er konnte, auch wenn seine Stimme den Donnerhall nicht übertönen konnte. »Lauft, weg von hier - setzt eure Speere ein - schnell!«
    Dann geschah es tatsächlich. Der Kokon rauschte nach unten!
    Vinca sah, wie die Krieger die Flucht antraten. Er hoffte, das es keine weiteren Opfer unter ihnen gegeben hatte. Auf dieser Seite konnte er das bestätigen, doch er sah ja nur einen Teil der gesamten Rundung ein.
    Und plötzlich wurde der Strahl sichtbar, der sich nach wie vor in den Himmel über der Stadt bohrte. Sollte alles vergeblich gewesen sein? Konnte der Strahl ohne den Kokon weiter sein übles Werk tun?
    Die Antwort kam rasch. Der gleißend helle Lichtstrahl flimmerte plötzlich - wurde in sich dunkler, erholte sich noch einmal, doch dann glitt er von oben herab… bis er nur einige Meter über dem Boden scheinbar erstarrte und sich in Nichts auflöste.
    Vinca von Parom lief los - in Richtung Armakath, doch weit kam er nicht. Einige der Krieger hielten ihn auf. »Bist du wahnsinnig, Bruder? Der Kokon wird das alles hier dem Erdboden gleich machen. Komm, fort von hier.«
    Vincas Gegenwehr erlosch. Er hatte nachsehen wollen, ob da etwas von seinem Freund Artimus geblieben war… er wusste selbst nicht, was er zu finden gehofft hatte. Die Krieger nahmen ihn in ihre Mitte. Dann verschwand einer nach dem anderen in seinem Speer .
    Irgendwann war da nur noch der Krieger von Parom übrig, der den Blick einfach nicht von der Zerstörung lassen konnte, die sich unweit von ihm abspielte. Der Kokon fraß sich selbst - so, wie das auf Parom auch geschehen war.
    Doch hier - mitten in den Schwefelklüften - schien sich diese Dramatik noch einmal zu steigern.
    Es war nicht nur der Kokon, der mit ohrenbetäubenden Lärm zusammenbrach - er nahm die Stadt mit sich in die endgültige Zerstörung.
    Armakath starb einen langen Tod…
    Vinca kam es so vor, als würden die Gebäude sich zur Wehr setzen, als wollten sie dem allem trotzen. Doch nach und nach mussten sie sich den Kräften, die da über sie hereinbrachen, nachgeben. Die höchsten Türme traf es zuerst; sie knickten ab, als hätte sie eine mächtige Keule getroffen. Dann folgten die hohen Kuppelbauten, die mit Zinnen besetzten Burgen und die Hochhäuser, die noch am längsten standhielten.
    Ihre tonnenschweren Trümmerstücke erledigten dann den Rest - die kleinen Gebäude und Lagerhallen… als das hatte es in dieser außergewöhnlichen Stadt gegeben.
    All das verging nun wie in einer großen Schlacht, bei der niemand Sieger sein konnte.
    Vinca von Parom aktivierte seinen Speer . Er musste auf die achte Knotenwelt, denn dort wartete Lakir sicher schon sehnlichst auf sein Erscheinen. Hatte auch sie einen Erfolg zu vermelden?
    Noch einmal - ein allerletztes Mal - grüßte Vinca in Richtung Armakath. Doch der Gruß galt sicher nicht der weißen Stadt, sondern seinem toten Freund Artimus van Zant.
    Vinca von Parom verließ die Hölle.
    Und niemand blieb übrig, der Armakath endgültig untergehen sah.
    Die weiße Stadt verging wie sie einst gekommen war: Laut und heftig - unwiderstehlich und dramatisch.
    Es gab hier in den Schwefelklüften niemanden, der ihr auch nur eine Träne nachweinte.
    Nur ein paar Dreibeine sahen aus der Ferne zu, wie ihre einstige Hoffnungsträgerin auf eine bessere Zukunft verschwand.
    Was blieb, waren Trümmer…
    ***
    Lakir und Schaina rannten um ihr nacktes Überleben.
    Der Schrei der Wurzel, die sich ihrer Wächterin beraubt sah, wurde noch immer lauter.
    Lakir erinnerte sich an Maiisaros Worte - bevor die Herrscher den Wurzelpool so zerstört hatten, konnten sie eine letzte wirklich ausgereifte Wurzel von dort mitnehmen. Diese Wurzel war nun das Herzstück dieser achten Knotenwelt. Doch war diese Wurzel wirklich so stark, wie die Herrscher und Maiisaro es vermutet hatten?
    Lakir glaubte jetzt nicht mehr daran. Man hatte die Wurzel praktisch ins kalte Wasser geworfen. Sie wurde installiert und sofort mit dem Start des Plans konfrontiert. Sie mochte stark sein, aber sie war unerfahren, ganz so, wie die Wächterin, die man an ihre Seite stellte. Eine wirklich erfahrene Wurzel hätte die Flucht ihrer Wächterin sicher anders behandelt, als das hier der Fall war.
    So seltsam das auch klingen mochte… Lakir war sicher, dass sich die Wurzel alleine und verlassen fühlte. Damit kam sie nicht klar. Ihre Wehschreie bezeugten das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher