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0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

Titel: 0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen
Autoren: Volker Krämer
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der Hülle begraben würden. Vielleicht schafften sie es nicht alle, rechtzeitig ihre Speere aufzubauen und zu ihren Heimatwelten zu entfliehen.
    Vinca von Parom trat erneut nach vorne in die erste Reihe. Sein Schild ließ ihn die Bewegung spüren, in die der Kokon nun schon geraten war. Und mit jeder Sekunde verstärkte sie sich noch. Vinca wusste um seine Verantwortung, denn er war es, der im richtigen Moment den Befehl zum zweiten Abschnitt der Aktion geben musste. Doch noch war es nicht soweit.
    Jede einzelne Bewegung des Kokons, die sein Schild verstärkte, schlug auch zu ihm durch. In seinem Körper schien jede Faser zu schwingen - und zu schmerzen. Irgendwann trat er taumelnd zurück, überließ seinen Platz einer der Krieger, die hinter ihm standen.
    Vinca ließ sich in einiger Entfernung zu Boden fallen. Er fühlte sich völlig ausgelaugt. Doch dann horchte er auf. Dieses Geräusch… der Kokon hatte begonnen, sein Todeslied zu singen! Erst war es nur ein hohles Summen, doch nun steigerte sich der Ton unablässig, wurde zu einem Kreischen, als würde Metall gegen Metall gerieben. Der Paromer verzog das Gesicht. Der Ton war unangenehm, doch für Vinca klang er wie eine herrliche Weise. Sie würden es schaffen. Doch nur dann, wenn er den entscheidenden Moment auch tatsächlich fassen konnte.
    Vinca hielt sich nun abseits von der Hülle. Seine Brüder taten ihre Arbeit auch ohne ihn. Der Mann von Parom blickte zum hässlich rot verwaschenen Himmel der Hölle auf. Es war kein Trugschluss - der Kokon begann sich zu verdrehen, ganz so, wie es auf Parom der Fall gewesen war.
    Doch es würde noch lange Zeit brauchen, bis die Hülle in sich zusammen stürzte. So lange wollte der Krieger nicht mehr warten. Zeit… nichts hatte er so wenig zur Verfügung wie sie. Vinca konnte erkennen, wie in jetzt schon guten zehn Metern über dem Boden leichte Verformungen am Kokon zu erkennen waren.
    Nicht mehr lange, dann musste er seinen Kriegerbrüdern das Zeichen geben.
    Der zweite Abschnitt war leicht, wenn er denn zum exakten Zeitpunkt eingeleitet wurde.
    Vinca nahm all seine Kraft zusammen und lief den nahe der Stadt liegenden Hügel hinauf. Von hier aus hatte er eine gute Übersicht. Sein Herz schlug höher, als er den gesamten Kokon überblicken konnte, in dem der Strahl hell aufleuchtete. Wieder dachte er an van Zant, seinen Freund, der dort gefangen war.
    Vinca hatte keine Hoffnung mehr, den Physiker noch einmal lebend zu sehen. Wahrscheinlich hatten die verfluchten Herrscher Artimus in reine Materie verwandelt, als sie ihn gezwungen hatten, seine Aufgabe als Krieger von Armakath zu erfüllen.
    Noch ein Grund mehr, diesen zerstörerischen Plan zu vereiteln.
    Vinca verließ sich auf seine Intuition, seinen Instinkt als Krieger, denn einen anderen Anhaltspunkt gab es für ihn nicht.
    Schnell holte er aus dem Lederbeutel, den er an seinem Gurt befestigt hatte, die beiden Signalfackeln hervor. Dann streckte er seine Arme zum Himmel und wartete. Die Verformungen am Kokon nahmen dramatische Formen an, doch das reichte noch lange nicht, um die Hülle jetzt schon zum Einsturz zu bringen. Um Vincas Mund lag ein versteinertes Lächeln. Nein, das reichte noch nicht.
    Dann war der Moment gekommen, dem er so entgegen gefiebert hatte. Er schickte ein kurzes Gebet zu den Göttern seiner Heimatwelt, an die er nicht wirklich hatte glauben können. Mit ganzer Kraft brach Vinca die Fackeln in seinen Händen - und zwei helle Flammen schnellten in die Höhe. Er hoffte, dass man am Kokon sein Zeichen auch überall erkennen konnte. Und die Reaktion erfolgte umgehend.
    Mehrere hundert Krieger traten geschlossen an diesem Teil des Kokons zurück, ließen ihre Schilde verschwinden und wandten sich zur Flucht. Vinca starrte gebannt auf das, was nun folgen musste… wenn seine Ideen denn wirklich Früchte trug. Sicher war er sich nicht.
    Doch dann begann es. Die noch immer aktiven Krieger auf der anderen Seite verstärkten ihre Aktionen noch einmal, während hier keine neuen Schwingungen mehr ankamen.
    Das Kreischen, das nach wie vor die Luft erfüllte, wurde zu einem dumpfen Donnergrollen. Der Kokon - nun nur noch asymmetrisch durch die Kraft der Schilde attackiert - kam mit dieser veränderten Lage nicht mehr klar. Er verdrehte sich in sich. Erste Risse wurden sichtbar, dann platze ein hausgroßes Stück einfach so ab, wurde zum Geschoss, das mehrere Krieger unter sich begrub, die sich nicht mehr in Sicherheit bringen konnten. Vinca schrie
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