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0912 - Der Hypno-Hund

0912 - Der Hypno-Hund

Titel: 0912 - Der Hypno-Hund
Autoren: Jason Dark
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hatte.
    Dieser Chinese war die ganze Zeit über in der Nähe gewesen. Er hatte sogar in der ersten Reihe gesessen!
    Ihn, Shamrock, hatte ein Fluch getroffen, ein brutaler Hieb des Schicksals. Anders konnte er den Verlauf der Dinge nicht einordnen. Unruhig lief er durch sein Penthouse. Immer wieder schaute er auf seinen abgebissenen Finger. Er spürte wieder die Schmerzen, wo die Spannung in ihm nachgelassen hatte.
    Indra ärgerte sich darüber. Daß er überhaupt Schmerzen wahrnahm, bewies ihm, wie wenig weit er bisher den Weg seines persönlichen Heils hatte gehen können. Es lag einfach noch eine zu große Strecke vor ihm, und er fühlte sich auch auf eine bestimmte Art und Weise von den Göttern im Stich gelassen.
    An der Wand neben der Tür blieb er stehen. Er dachte an seine Jahre in Indien. An die lange Zeit, die er in der Einsamkeit der Berge verbracht hatte, auf der Suche nach dem Tempel des Gottes Schiwa. Angeblich lag dieser Tempel tief versteckt in der Einsamkeit. Niemand hatte ihm den Weg richtig weisen können, es lag nur die Richtung fest, und die war er gegangen.
    Ein Mönch hatte ihm dann geraten, sich treiben zu lassen. Wenn der Gott es wollte, würde er den Weg schon finden.
    Und Schiwa hatte es gewollt.
    Indra Shamrock hatte den Weg gefunden und das uralte und fast völlig zerstörte Kloster entdeckt. Er hatte sich lange Zeit zwischen den Ruinen aufgehalten. Tage und Nächte der Askese lagen vor ihm, und Schiwa, Führer der Dämonen und bösen Geister, aber auch Heilsbringer für andere, hatte sein Rufen erhört und sich ihm offenbart.
    Im Traum war er ihm als schwarzes Wesen auf einem Rind hockend erschienen. Er war gesichtslos gewesen, aber er hatte dem Suchenden Hoffnung gemacht.
    Er würde sich seiner erbarmen und ihm jemanden zur Seite stellen, den er aus seinem Reich losgelöst hatte.
    Und so war Indra Shamrock an den Hund Moonbird gekommen. Ein Heilsbringer von den Sternen, prall gefüllt mit der Kraft des Gottes Schiwa, die auch auf Shamrock übergehen sollte und übergegangen war.
    Beide hatten sich die Kraft geteilt. In einer Zeitspanne von Wochen hatten sie zusammengefunden, waren glücklich geworden, und Shamrock hatte nicht vergessen, was ihm von Schiwa aufgetragen worden war.
    In seinem Namen wollte er in die Welt hinausgehen, um dort die Zeichen zu setzen.
    Schiwa sollte sich ausbreiten. Der Götze sollte nicht nur im Subkontinent Indien verehrt werden, sondern auch in anderen Teilen der Welt, und London war erst der Beginn.
    Seine böse Kraft war auf die Hypnotisierten übergegangen. In Schiwas Namen hatten sie ihre Taten begangen. Blut für den Götzen. So war es richtig, so mußte es sein, so würde es wieder werden.
    Vor drei Stunden hatte der Mann noch daran geglaubt. Nun aber war er skeptisch geworden. Er hatte seine beiden Feinde erlebt und beschlossen, sie nicht zu unterschätzen. Sie waren gefährlich, sie wußten mehr, und sie besaßen außergewöhnliche Waffen.
    Als der Chinese eingriff, da war Shamrock für einen Moment völlig außer sich gewesen. Er hatte auch die ihm gar nicht mal so fremde Magie dieser seltsamen Waffe gespürt, aber er hatte nichts dagegen tun können.
    Alles war ihm entglitten, und eigentlich hatte er viel Glück gehabt, hier überhaupt sitzen zu können, zusammen mit seinem Hund, der ihm von den Göttern zur Seite gestellt worden war.
    Im Raum war es dunkel. Zu dunkel, um Moonbird sehen zu können, deshalb schaltete der Mann das Licht ein. Nicht die große Deckenleuchte wurde hell, er verließ sich auf den Schein der beiden Wandleuchten, der auch ausreichte.
    Moonbird saß auf seinem Lieblingskissen. Er hockte dort wie ein dunkler Klumpen, in dem zwei Augen leuchteten.
    Es tat Shamrock weh, in diese Augen hineinschauen zu müssen, denn sie hatten ihren ursprünglichen Glanz verloren, was darauf schließen ließ, daß sich ein großer Teil seiner Kräfte verflüchtigt haben mußte.
    Es war nicht grundlos geschehen. Indra Shamrock erinnerte sich deutlich an den Schuß, und die Kugel aus der Waffe des Chinesen hatte den Hund nicht verfehlt. Er war getroffen worden, das Geschoß steckte noch in seinem Körper.
    Moonbird lebte. Er schaute hoch, als Indra sich auf ihn zubewegte und vor ihm auf die Knie ging.
    Er streichelte das Tier, das sein Maul weit geöffnet hatte. Indra brauchte keine Angst davor zu haben, daß er gebissen wurde. Heute nicht, das stand für ihn fest, denn Moonbird brauchte seine Hilfe. Mit geschickten Fingern tastete er den Körper
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