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0912 - Der Hypno-Hund

0912 - Der Hypno-Hund

Titel: 0912 - Der Hypno-Hund
Autoren: Jason Dark
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des Hundes ab und spürte genau, wo die Kugel steckte.
    Die Wunde hatte sich geschlossen, aber dicht hinter den Vorderbeinen des Hundes und dicht unter dem Fell ertastete der Mann den harten Gegenstand.
    Das war die Kugel!
    Warum hatte sie ihn so schwach werden lassen? Indra überlegte. Er war von einer relativen Verwundbarkeit des Tieres ausgegangen, irgendwo traf es auch zu. Ihm wollte nur nicht die Schwäche gefallen, die Moonbird überfallen hatte.
    Er schaute ihn an.
    Der trübe Blick machte ihm Angst.
    »Was ist mit dir?« flüsterte er. »Was steckt in deinem Körper, Moonbird? Wer sind die Männer…?«
    Der Hund gab keine Antwort. Er wimmerte plötzlich, so daß sich Indra erschreckte. Er stand auf und ging einen Schritt zurück. Sein Hund lag im Licht. Er hatte den Kopf wie immer etwas angehoben und schaute Indra direkt ins Gesicht.
    »Versuche es!« flüsterte der Mann. »Versuche es in Schiwas Willen. Versuche es noch einmal. Du mußt es schaffen. Zu zweit sind wir stark. Zu zweit können wir in seinem Willen die Welt aus den Angeln heben und fangen bei den Menschen an…«
    Nach diesen Worten konzentrierte er sich voll und ganz auf das Tier, denn er wollte um alles in der Welt die alte Verbindung wiederherstellen.
    Klappte es, klappte es nicht?
    Moonbird quälte sich. Sein Fell sträubte sich wieder. Die alte Kraft sollte zurückkehren, und auch Indra spürte in sich die Wärme wie gewaltige Hitzeschleier hochsteigen. So war es immer gewesen, wenn beide miteinander Kontakt bekommen hatten. Da war die geistige Brücke durch Schiwa gebaut worden, aber in diesem Fall war sie sehr schwach.
    Nicht mehr wie sonst.
    Moonbird konnte sich nicht mehr erheben. Er war schwach geworden.
    Einige Male schnappte er noch zu, doch das Maul und damit die Zähne fanden kein Ziel.
    Es war vorbei…
    Und Indra Shamrock schrie seine Wut hinaus…
    ***
    Wir hatten Glück gehabt und einen Experten gefunden. Der Mann hieß Raymond B. Miller, er war Psychotherapeut und gleichzeitig ein Fachmann für Hypnose.
    Wir hatten ihn zu Hause erreicht und waren zu seiner Praxis gefahren.
    Dort hatte er sich sofort um die Person gekümmert und uns hinausgeschickt. Alles, was er an Informationen bekam, wollte er notieren.
    Wir saßen in einem Nebenraum und warteten. Immer wieder schauten wir auf die Uhr. An den Wänden hingen fröhliche Bilder, die uns allerdings weniger fröhlich machten.
    Der Druck blieb. Er nahm sogar zu, je mehr Zeit verging.
    »Schafft er es?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Wenn ich mich recht erinnere, hat er ziemlich sorgenvoll geschaut.«
    »Ich hoffe nur, daß diese Ärzte das immer tun.«
    »Keine Ahnung, ich habe zuwenig Erfahrung. Aber ich will diesen Shamrock und seinen Hund noch in der Nacht haben, und ich weiß auch, daß sie Furcht vor Uns haben.«
    »Zumindest muß der Mann gespürt haben, daß mein Stab so etwas wie eine Gegenkraft darstellt.«
    »Und das Kreuz nicht?«
    »Da bin ich mir nicht sicher.«
    »Warum?«
    »Was fragst du? Wir haben es…«
    »Moment, John.« Suko hob einen Arm. »Denk an die Heilige Silbe. Ich würde mich darauf konzentrieren.«
    Verflixt, er hatte recht. Ich ärgerte mich, daß es mir nicht eingefallen war, doch auf der Bühne war ich ziemlich von der Rolle gewesen. Als Suko jetzt lächelte, nickte ich, und im selben Augenblick öffnete sich die Tür.
    Doktor Miller betrat den Raum, leicht erschöpft, mit einem Zettel in der Hand.
    Wir standen auf. »Was hat die Frau gesagt?«
    »Nicht viel.« Er sprach schnell weiter, als er unsere enttäuschten Gesichter sah. »Aber sie fühlte sich zu Shamrock hingezogen. Sie sagt immer, daß sie ihn sehen will.«
    »Weiß sie denn genau, wo er sich befindet?«
    Miller hob die Schultern. »Sie hat mir keine Adresse genannt. Ich bin aber so gut wie überzeugt davon, daß sie es weiß. Es ist ein Risiko, aber in diesem Fall gehe ich es ein. Ich gebe meine Zustimmung, daß diese Frau sie begleitet. Das Band zwischen ihr und dem Mann ist sehr stark. Es muß wie ein Magnet reagieren, der das Stück Eisen, in diesem Fall die Patientin, anzieht.«
    »Okay«, sagte ich. »Auf was warten wir noch?«
    Wir hörten Tritte. In der offenen Tür zum Behandlungsraum erschien Helen. Sie sah uns, aber sie nahm uns nicht wahr. »Indra wartet auf mich«, flüsterte sie. »Ich will zu ihm. Ich will so schnell wie möglich zu ihm gehen…«
    Dagegen hatten wir nichts einzuwenden…
    ***
    In der Tat wohnte Indra Shamrock nicht weit von seinem Arbeitsplatz,
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