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0912 - Der Hypno-Hund

0912 - Der Hypno-Hund

Titel: 0912 - Der Hypno-Hund
Autoren: Jason Dark
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dem Kino, entfernt. Das Gebiet gehörte noch zum Stadtteil Soho, wo sich alte und neue Häuser abwechselten. Shamrock wohnte in einem der neuen Häuser und war in ein Penthouse auf dem Dach des Baus gezogen, das sich wie ein viereckiger, leicht abgedunkelter Klotz von seinem noch dunkleren Hintergrund abhob.
    Sogar ein Klingelschild war vorhanden. Nicht der Name, sondern nur die Initialen LS. waren darauf zu lesen.
    Helen war aufgeregt. Sie zitterte, und ihre Augen hatten einen fremden Glanz bekommen, aber auch eine gewisse Sehnsucht hielt sie umfaßt.
    Sie wollte zu ihm. Keiner von uns hinderte sie daran, als sie ihren Arm anhob und mit der Fingerspitze auf den Klingelknopf zielte. Es stand fest, daß Shamrock über die Gegensprechanlage nachfragen würde, wer ihn noch zu dieser Zeit besuchen wollte, und wir würden uns nicht melden.
    Eine Überwachungskamera entdeckten wir nicht, das war schon ein Vorteil.
    Helen schellte.
    Sehr fest hatte sie den Finger auf den Knopf gelegt und ihn auch lange dort gelassen.
    Noch länger dauerte es, bis wir die Stimme hören, die flüsternd und rauh zugleich klang.
    »Wer ist da?«
    »Ich bin es. Ich… Helen…«
    »Was willst du?«
    »Dich besuchen.«
    Zögern, kurz nur, dann die Stimme. »Ja, du kannst kommen, wenn du allein bist. Bist du denn allein?«
    Suko hielt der Frau blitzschnell den Mund zu. Wir waren auf die Frage vorbereitet gewesen, und ich würde jetzt mein schauspielerisches Talent voll und ganz einsetzen müssen, um den Mann zu täuschen. So hoffte ich, die Stimme der Frau gut nachahmen zu können, denn ich hatte mich zuvor sehr genau auf sie konzentriert.
    »Ich bin allein!« hauchte ich in den höchsten Tönen.
    »Ich öffne.«
    Suko ließ Helen wieder los. Sie schnappte keuchend nach Luft, als die Hand von ihren Lippen wegglitt. Dann schaute sie sich um, ohne jedoch etwas zu unternehmen. Das überließ sie uns, ebenso das Aufdrücken der Tür.
    Die Kühle eines Flurs nahm uns auf. Als ich das Licht eingeschaltet hatte, sahen wir nicht weit entfernt die Liftkabine, die uns in die Höhe brachte.
    Wir stiegen zu dritt ein.
    Helen sprach kein Wort. Der Bann war noch längst nicht gebrochen. Wir glaubten sogar daran, daß er an Stärke gewonnen hatte, je näher sie ihrem Herrn und Meister kam.
    Der Lift schnurrte hoch. Er fuhr sanft, und wir fühlten uns wie von Flügeln getragen. Beide behielten wir unseren Schützling im Auge. Helen hatte sich gedreht, sie schaute auf die Tür und stand dabei wie auf dem Sprung, um die Kabine so rasch wie möglich verlassen zu können. Dann stoppte der Lift.
    Wie abgesprochen taten Suko und ich das gleiche. Neben der Tür war noch Platz genug, um uns in den toten Winkel drücken zu können. Wenn Indra in die Kabine hineinschaute, würde er uns nicht sehen, und wir hofften auch, daß er unsere Anwesenheit nicht spürte.
    Nach einem leisen Klingeln schwang die Tür auf.
    Ich zumindest behielt Helen genau im Auge. Vor ihr entstand die Öffnung. Jetzt konnte sie nach draußen schauen, und schlagartig veränderte sich der Gesichtsausdruck.
    Freude und Schrecken zugleich malten sich auf den Zügen ab. Sie stürzte aus der Kabine und schrie.
    »Vorsicht, Meister!«
    Das hatten wir uns gedacht und waren darauf vorbereitet gewesen. Suko reagierte einen Tick schneller als ich. Er wuchtete Helen zur Seite, jagte vor, und noch während sie fiel, war ich bereits unterwegs und sah genau das, was auch Suko und Helen erkannten.
    In der offenen Wohnungstür stand Indra Shamrock. Er hatte die Lage sogar erfassen können, wollte die Tür zuwerfen, da aber flog Suko raketengleich auf ihn zu.
    Die Tür befand sich noch in der Bewegung, als er mit der geballten Wucht und dem gesamten Gewicht seines Körpers gegen das helle Holz knallte.
    Darauf war Shamrock nicht gefaßt gewesen. Er bekam die Tür voll mit, wurde in die Wohnung zurückgestoßen, und Helen schrie. Sie lag am Boden, sie schlug dabei um sich wie eine kranke Person, nur konnte ich mich nicht um sie kümmern, denn der Hypnotiseur und sein Hund waren wichtiger.
    Suko befand sich bereits in der Wohnung, und er hatte es auch geschafft, Indra lahmzulegen. Der Mann lag auf dem Rücken. Er wollte hoch, konnte aber nicht, denn Sukos Fuß stand wie ein schweres Gewicht auf seiner Brust, und er drückte den Mann nieder.
    Ich nickte Suko zu. Mein Freund hob den Fuß an, und Shamrock drehte sich mit einer hastigen Bewegung hoch, wurde aber von Suko an der Schulter zurückgehalten. »Ab sofort machen
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