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0912 - Das Weltennetz

0912 - Das Weltennetz

Titel: 0912 - Das Weltennetz
Autoren: Volker Krämer
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Zeit lang konnten sie diese Liebe verheimlichen, doch dann verriet Maiisaros Schwester sie. Maiisaro hatte einen Frevel begangen, der bei den Herrschern nicht geduldet wurde. Man hätte sie töten müssen, doch man entschied anders. Der Hass ihrer Schwester aber war dennoch geblieben.
    Maiisaro hatte die Welt der Herrscher mit Professor Zamorra und Artimus van Zant besucht, doch dort war eben dieser Hass wieder voll aufgeblüht. Bei ihrer Rückkehr hatte Maiisaro ihre Welt nicht mehr erkannt. Die harmlosen Ballwesen, die ihr Zeitvertreib und Freundschaft gegeben hatten, waren in einem Blutwahn gefangen. Sie griffen alles und jeden an - selbst das Licht der Wurzeln . Viele von ihnen waren umgekommen. Und der Pool bestand nun noch aus zerfetzten Wurzelleibern. Alles war umsonst gewesen…
    Doch Maiisaro gab nicht auf. Die Herrscher schadeten sich selbst, weil sie dies hier so einfach zugelassen hatten und nicht zu ändern bereit waren. Immer wieder mussten Wurzeln auf den verschiedenen Welten ersetzt werden, weil sie krank oder verletzt waren. Andere tauschte man komplett aus. Das war jetzt unmöglich geworden. Maiisaro hatte mit einer Arbeit begonnen, die ernorm zeitaufwendig war. Aus all den Millionen Wurzelfetzen, aus den übrig gebliebenen Fragmenten, suchte sie die heraus, für die noch Hoffnung auf Regeneration bestand.
    Eine schwere Arbeit, bei der ihr niemand helfen konnte. Auch nicht ihre Gäste, Lakir und Vinca von Parom, die einstige Wächterin und ihr Krieger von der Knotenwelt, die sich selbst zerstört hatte.
    Maiisaro wusste nicht viel über diese Knotenwelten, doch sie wusste, dass es ganz besondere Wurzeln sein mussten, die dort in der Tiefe ruhten.
    Wenn nun die achte Knotenwelt gefunden werden sollte, so konnten die Herrscher nicht mehr auf Maiisaros Reservoir zurückgreifen. Diese Option gab es nicht mehr.
    Maiisaro wurde plötzlich unruhig. Sie erhob sich aus ihrem Schneidersitz. Die achte Knotenwelt brauchte mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Wurzel einer besonderen Güte. Brauchte sie die wirklich noch? Sie kannte ihre Schwester. Sie war eiskalt berechnend, aber sie war alles andere als dumm.
    Maiisaro konzentrierte sich auf die Zeit vor ihrem Besuch auf der Herrscherwelt. Sie schloss die Augen und rief sich die Bilder, die Emotionen und die Gesamtheit aller Wurzeln ins Gedächtnis, die in diesem Pool existiert hatten. Maiisaros Erinnerungen waren präzise abrufbar.
    Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie sich vor einem großen Problem. Jetzt gab es nur noch die zerstörten Wurzeln, die in unüberschaubar viele und winzige Teile zerfetzt worden waren. Lange stand das Licht der Wurzeln so da. Ihre Augen nahmen jedes noch so kleine Detail in sich auf. Als sie schließlich fertig war, wog sie im Geist alles gegeneinander ab. Es war eine Leistung, die sicher nur Maiisaro abliefern konnte, denn das Licht der Wurzeln war eins mit den ihrem Schutz anvertrauten Wurzeln gewesen und war es noch immer.
    Die Masse vor der Zerstörung des Wurzelpools wich von der jetzigen ab. Der Unterschied war nicht groß, wenn man die gewaltige Gesamtmenge berücksichtigte, doch er reichte aus. Ja, er reichte sogar ziemlich exakt aus.
    Maiisaro eilte aus der Phase des Pools in die erste Phase ihrer Welt, dorthin, wo Lakir und Vinca auf sie warteten. Sie waren um die überlebenden Ballwesen bemüht, die sich nur langsam wieder regenerierten. Die Verspieltheit hatten sie beinahe vollständig verloren, und niemand konnte ahnen, ob sie je wieder zurückkehren würde.
    Maiisaro winkte die beiden Paromer zu sich.
    »Rasch, Vinca, benutze deinen Speer und springe damit zur Erde. Sage Zamorra, dass der Plan nun akut wird. Noch bevor man den Pool vernichtete, hat man eine einzige davon entnommen - die größte und prächtigste von allen. Das ist mir erst jetzt aufgefallen. Sie waren geschickt, aber nicht geschickt genug.« Um Maiisaros Augen herum schien es wütend zu blitzen. »Die Herrscher hatten die achte Knotenwelt längst auserkoren, bevor wir zu ihnen kamen. Ich fürchte, es beginnt… vielleicht ist es bereits zu spät.«
    Vinca und Lakir sahen einander bestürzt an. Dann aktivierte der ehemalige Krieger seinen Speer , das Transportmittel aller Krieger der weißen Städte. Im nächsten Moment schon war er den Blicken der beiden Frauen entschwunden. Sein Ziel war die Erde. Doch nicht das Château Montagne, den Sitz von Professor Zamorra, hatte er anvisiert. Er wollte zunächst einen anderen Zielpunkt ansteuern.
    Denn er
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