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0912 - Das Weltennetz

0912 - Das Weltennetz

Titel: 0912 - Das Weltennetz
Autoren: Volker Krämer
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von mir verlangen, dann müsst ihr alle ohne Zögern auch gegen mich vorgehen. Ich will sagen…«
    Nicole legte eine Hand auf seine Schulter. »Wir haben dich schon verstanden. Wenn der Plan tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, dann werden wir alle kämpfen müssen. Jeder an seinem Platz.« Sie blickte zu Vinca. »Also los, verliert keine Zeit mehr. Richte Maiisaro von uns aus, dass wir auf sie zählen.«
    Der Mann von Parom nickte ihr mit versteinertem Gesicht zu. Er aktivierte seinen Speer . Der Weg zu Maiisaros Welt war reine Routine für ihn.
    Zamorra und Nicole blickten einander lange an. Selten zuvor hatten die beiden sich so hilflos gefühlt, denn eine Waffe gegen die Herrscher hielten sie nicht in Händen. Den Plan zu vereiteln war nahezu unmöglich.
    Sie konnten nur improvisieren.
    Ein Gedanke, den sie beide hassten.
    ***
    Vinca von Parom nahm den direkten Weg zu Maiisaro.
    Er hielt sich nicht mit der Betrachtung dessen auf, was ein jeder Krieger genießen konnte, der im Fluss der Speere trieb. Das All in seiner ganzen Schönheit umrundete ihn. Ganz fein hörte er die flüsternden Stimmen seiner Kriegerbrüder, die sich ebenfalls in diesem Augenblick in diesem Medium aufhielten, das die Herrscher den Kriegern ihrer Städte zum Geschenk gemacht hatten. Jeder Krieger konnte jede Welt erreichen, auf der es eine weiße Stadt gab, jeder konnte die Hilfe der anderen einfordern. Eine starke Gemeinschaft, doch irgendwann hatte es die ersten unter den Kriegern gegeben, die Zweifel hegten an dem, was die Herrscher taten.
    Die weißen Städte überwucherten ihre Gastwelten, vertrieben deren Bewohner, stürzten ganze Völker ins Unglück. Eine heimliche Verbindung dieser Krieger untereinander war entstanden - das Band der Speere . Vinca war einer der führenden Köpfe im Band und hatte die Repressalien rasch zu spüren bekommen, denn selbst unter den Kriegern gab es Verrat und Missgunst.
    Die Erinnerungen schossen ihm kurz durch den Kopf, als er Maiisaros Welt ansteuerte.
    Es geschah ganz plötzlich - Vinca spürte einen heftigen Ruck, der durch seinen Speer ging. Es war beinahe so, als hätte ihn irgendetwas gerammt. Verwirrt konzentrierte sich der Krieger auf den eingeschlagenen Weg. Dann schien wieder alles wie immer zu sein, doch der Paromer fürchtete weitere Attacken, die von wem auch immer gegen ihn gefahren wurden. Ehe er sich weitere Gedanken machen konnte, war das Ziel erreicht.
    Um ihn herum war der typische Duft, die sanfte Helligkeit und die vertraute Hügellandschaft, die er von Maiisaros Welt kannte. Er hatte wieder den Platz angesteuert, an dem er das Licht der Wurzeln und Lakir verlassen hatte.
    Die beiden Frauen kamen auf ihn zu. Lakir blickte Vinca mit Verwunderung an. »Du kommst alleine?«
    Vinca fuhr herum…
    Entsetzt schloss er die Augen. Ja, er war alleine gekommen. Was sie alle befürchtet hatten, das war eingetreten. Sie hatten ihn geholt, einfach so aus dem Fluss der Speere heraus.
    Artimus van Zant war verschwunden.
    ***
    Das Beben unter ihren Füßen wurde immer heftiger.
    Plötzlich war die Lähmung verschwunden, die Schaina hier überfallen hatte. Der Selbsterhaltungstrieb siegte über die Angst. Die junge Frau wandte sich um und sprintete zurück zum Schacht. Ihre Füße flogen über den Boden. Mit einem weiten Satz übersprang sie die alte Wurzel, die ihr den Weg versperrte. Schaina keuchte… was geschah jetzt hier? Ihre Welt war von der weißen Stadt gegeißelt worden - und nun? Brach jetzt alles zusammen?
    Als sie endlich die Oberfläche erreicht hatte, da glaubte Schaina beim ersten Blick nach draußen den Verstand zu verlieren. In rasender Geschwindigkeit schoss etwas an der Stadtmauer hoch. Die Wandlerin konnte nicht erkennen, woraus es bestand, doch es hüllte den Kern der Stadt völlig ein, wie ein Rohr oder eine Art Schutzhülle. Immer höher und höher stieg es, wurde schneller und schneller, bis es die Wolkendecke erreicht hatte, die an diesem Tag die Sonne weitgehendst versteckte. Selbst dort machte dieser Hülle keinen Halt.
    Schaina wurde klar, dass sie hier ganz nahe bei einer Entwicklung war, die alles auf ihrer Welt noch einmal vollkommen verändern würde. Die neue Wurzel, dieser Kokon… was konnte jetzt noch alles kommen?
    Sie musste hier verschwinden. Doch wie? Schaina bezweifelte, dass sie so einfach durch diesen Schutzmantel würde dringen können. Erst jetzt, als sich auch der Boden langsam wieder beruhigte, bemerkte Schaina das Verhalten der Urbanen. So
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