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0909 - Die Falle der Kryn

Titel: 0909 - Die Falle der Kryn
Autoren: Unbekannt
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Spute anzuvertrauen, aber irgendwann sollte ich in der Lage sein, reich klar und präzise zu artikulieren. Ein versprachlichtes Problem ist keines mehr, sagte ein kluger Mann einst auf Vorcher Pool.
    Hytawath Borl lehnte sich zurück und schob das dunkelkupferfarbene Haar vom Ohr zurück. Das Kopfband aus Schlangenleder, das er in einer Art nostalgischer Rückbesinnung nun wieder trug, drückte an der Stirn.
    Er preßte den Daumen auf den Schalter des elektronischen Notizbuchs und wartete. Nach einiger Zeit war er wieder in der Lage, weiterzusprechen.
    „Tagebuch. Weiter mit dem Versuch, zu analysieren und zu beschreiben, warum sich drei erwachsene Männer, darunter ein potentiell Unsterblicher mit Zellschwingungsaktivator, wie Schuljungen verhalten."
    Borl machte wieder eine Pause. Er dachte scharf nach. Seit er zum erstenmal in den Bannkreis Demeters geraten war und genau dieselben Empfindungen wie seine beiden „Freunde" gehabt hatte, machte er sich Gedanken.
    „Demeter ist, obwohl sie keine Terranerin ist, eine der schönsten Frauen, die jeder von uns im Bild oder in Wirklichkeit kennengelernt hat. Prämisse eins. Es gibt, statistisch gesehen, Tausende und Abertausende ebenso schöner und aufregender Frauen wie Demeter."
    Pause.
    -Demeter ist uralt, obwohl sie jung ist. Wir wissen, daß sie gewisse Ähnlichkeit mit Atlan hat, geistig gesehen, versteht sich. Sie dürfte Dinge gesehen, erkannt und erlebt haben wie kaum jemand im Universum, einige unsterbliche Wesen ausgenommen oder Roboter wie Laire. Es steht für mich fest, daß die einmalige Ausstrahlung und Faszination, die von Demeter ausgeht, viele andere Gründe hat als nur die Weiblichkeit, die erotische Aura und die unbestreitbare Schönheit. Zweite Prämisse."
    Er fügte hinzu: „Ich bin so vermessen, anzunehmen, ein solches Problem mit computerhafter Analyse lösen zu wollen."
    Borl saß auf der Kante der Liege in seiner Kabine, die ein Deck tiefer als der Steuerstand lag. Er hatte aus dem komplizierten Wandschrank die Schreibplatte hervorklappen lassen. Vor seinen Unterarmen standen ein Glas, halbvoll mit Alkohol, das elektronische Notizbuch, ein dreidimensionales Bild Demeters, ohne ihr Wissen aufgenommen, und Kleinigkeiten, wie sie auf Schreibtischen zu finden waren. Die Monitoren, die seine Kabine mit dem Bordnetz verbanden, waren ausnahmslos ausgeschaltet. Hytawath Borl, der Jäger und Pionier von Vorcher Pool, wollte. allein sein. Er brauchte Stille und Konzentration.
    „Zweite Prämisse", begann Borl erneut und betrachtete mit seinen’ sandfarbenen Augen das schillernde Bild. „Erfahrung und jenes, unwägbare Etwas, das Atlan fast unwiderstehlich für kluge Frauen macht, zeichnen auch Demeter aus. Was ich nicht beschreiben und. daher auch nicht analysieren kann, ist die Ausstrahlung, über die Demeter verfügt. Mindestens vier Männer, von denen jeder eine selbständige und abgerundete Persönlichkeit ist, hat sie In ihren Bann geschlagen. Hamiller, das mathematische Genie. Roi Danton, den Sohn Rhodans, der vor langer Zeit ein eigenes Herrschaftsgebiet aufgerichtet hat, Plondfair, einen der klügsten, und scharfsinnigsten Wynger. Und mich. Hytawath Borl, aufgewachsen im ununterbrochenen Kampf gegen einen denkenden Dschungel.
    Was bringt diese Männer dazu, sich auf ein solch albernes Abenteuer einzulassen?
    Nur Demeters undefinierbare Ausstrahlung? Dies wäre ungewöhnlich.
    Ihre Unfähigkeit, sich verbindlich entscheiden zu können? Ich bewundere sie vorbehaltlos, aber leider hatte ich noch nicht das Glück, von ihr geliebt zu werden. Wir waren während der letzten gemeinsamen Abenteuer nichts anderes als Kumpel, wir verhielten uns wie Bruder und Schwester. Was mich betrifft, so hätte sich diese Beziehung augenblicklich ändern können; schließlich bin ich ein Mann mit einwandfrei funktionierenden biologischen Funktionen. Woraus also besteht Demeters ungewöhnlich starke Ausstrahlung? Es ist schwer, dies in Worte zu fassen."
    Hytawath Borl warf einen langen Blick auf das Bild und versuchte, seine Empfindungen genau zu erkennen.
    Einige erkannte er. Andere wiederum nicht: Es war, als würden sich sämtliche logischen Elemente verstecken. Er war fähig, das gesamte Bild zu sehen, definierte aber die unzähligen Mosaiksteinchen nicht, aus denen das Bild bestand.
    „Verdammt!" sagte er erbittert. Er war stolz auf seinen schnellen Verstand und seine blitzschnellen Reflexe. Aber hier gab es etwas, das sein Können überforderte. Die Einsicht,
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