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0909 - Die Falle der Kryn

Titel: 0909 - Die Falle der Kryn
Autoren: Unbekannt
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Beim Alles-Rad. Es ist beschlossene Sache, daß die zusammengeschlossene Leistung des Monasterions genügen wird, aus Plondfair eine vorübergehende Störung zu machen."
    „Ein überwindbares Problem!" bestätigte Hyrrepe. „Sollte schnell zu lösen sein."
    „Hoffentlich", sagte der Kryn, der bisher geschwiegen hatte. „Es geht um die Existenz der Kryn, nicht nur derjenigen auf der siebenten AllesRad-Station."
    „Du hast eine Art, Caphuar, die Dinge beim Namen zu nennen", murmelte Hyrrepe. „Sie ist einfach, aber zutreffend."
    „Ich weiß", bestätigte der Kryn, der für die Ausführung aller Befehle und Anordnungen des Obersten Kryn verantwortlich war. „Vylvares Türme werden nicht einstürzen."
    Vylvare, die größte und- zugleich wichtigste Stadt, lag auf dem nördlichen Großkontinent von Spälterloge.
    Die „Insel der Türme" erstreckte sich über eine mächtige, bergige Halbinsel, die sich in einem der acht Flüsse hinlagerte und durch eine Vielzahl graziler Brücken mit dem steilen Ufer verbunden war. Das warme, durch die geringe Polachsenneigung -gleichmäßige Klima gestattete eine luftige Bauweise. Sie war kennzeichnend für die besondere Position des Mondes, der sich mit allen seinen Einrichtungen ganz anders offenbarte als beispielsweise Starscho oder ein anderer der vielen Monde des Torgnischsystems. Eine friedliche, heitere Welt voller Farben und Hügel, angefüllt mit Mittelgebirgen und einigen bizarren Vulkanen entlang der Äquatorlinie. Die Doprer-Kaste, aus deren Reihen die Kryn hervorgingen, entfaltete ihre spezialisierten Fähigkeiten auf diesem Mond so weit wie nirgendwo anders.
    „Gibt es Regeln oder Anordnungen, die beachtet werden müssen?" erkundigte sich Caphuar leidenschaftslos.
    „Keine. Wir können Plondfair mit allem bekämpfen, wenn es nur nicht auf uns zurückschlägt. Und gebt euch keinen Illusionen hin! Es geht um nichts weniger als um die Macht, den Einfluß und zuletzt auch um das Überleben von allen Doprern, die wir zu den Kryn zählen dürfen."
    Der Oberste Kryn lächelte noch immer gewinnend, aber in seine großen Augen war ein kalter Eindruck getreten. Hyrrepe kannte dieses Zeichen und lächelte zurück, bevor sie antwortete: „Ich gehe in die Klausur meiner Räume. Dort werde ich nachdenken und die Informationen unseres Nachrichtennetzes abrufen. Ich bin sicher, etwas zu entdecken, das sich für unsere Absicht verwenden läßt."
    „Diese Sicherheit teile ich. Und ich kenne bereits einige Schwachstellen in der moralischen Rüstung unseres Gegners."
    Damantys trommelte mit den Fingerkuppen einen schnellen Wirbel auf der wertvollen Holzplatte des Arbeitstisches.
    „So sei es, beim Alles-Rad!" schloß Hyrrepe und verließ nach einigen Höflichkeitsbezeigungen diesen Raum des Monasterions. Einige Zeit später folgte Caphuar..
     
    2.
     
    Plondfair stand vor dem Fenster, hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und sah hinaus auf die Stadt.
    Die Turmbauten und die Brücken glänzten im Sonnenlicht. In der Stadt wimmelte es von Wyngern. Plondfair hörte einen fernen Lärm. Es klang wie das Summen unzähliger Insekten. Demeter hatte ihn verlassen. Er war allein und verzweifelt. Er bemühte sich, seinen Zustand zu verbergen. Die Wynger warteten auf ihn und auf die Rede, die er zu halten hatte.
    „Die neuen vernünftigen Regeln des Alles-Rads!" murrte er. Die Verzweiflung hielt ihn mit einer eisernen Faust und verhinderte jeden zusammenhängenden Gedanken. Er war todunglücklich und ahnte, daß die Verzauberung durch Demeter ihn nicht verlassen würde bis zum Augenblick seines Todes.
    „Was kann ich tun?" stöhnte er. Sein Leben war riskant geworden. Die Kryn würden alles tun, um ihn auszuschalten, Er kannte sie. Auch vor einem kalten Mord würden sie nicht zurückschrecken.
    „Ich werde es ihnen zeigen! Allen! Auch hier auf Spälterloge, dem neunzehnten Mond."
    Eine einzige Möglichkeit gab es für ihn. Er mußte sich in die Arbeit stürzen und auf diese Weise zu vergessen versuchen. Was sollte er den anderen sagen? Sie wußten noch nichts von Demeters Verschwinden.
    Demeter. Immer wieder Demeter. Zur BASIS zurückgeflogen. Zu den Terranern, ihren wahren Freunden.
    Er stand da wie betäubt, noch. immer, einen Tag nach ihrem Abflug.
    Die Tür öffnete sich. Blußtur kam herein, ging auf Plondfair zu - und legte ihm zögernd die Hand auf die Schulter.
    „Du bist noch immer angespannt und unausgeschlafen. Ich habe dich gebeten, dich zu schonen", sagte Blußtur
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