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0904 - Ein teuflischer Verführer

0904 - Ein teuflischer Verführer

Titel: 0904 - Ein teuflischer Verführer
Autoren: Jason Dark
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Verlobte, der du doch so sicher warst. Was hast du dir nicht alles ausgemalt, Alex? Eine Hochzeit in der Kirche, eine wunderbare Feier mit dem Segen!« Er lachte und schüttelte den Kopf. »Aber daraus wird nichts werden, Alex, überhaupt nichts, denn ich habe eingegriffen. Ich bin zwischen euch geraten, und du glaubst gar nicht, Alex, wie deine Vera plötzlich umschwenkte, als sie endlich jemanden kennenlernte, der kein Softie war. Ich denke mir, daß sie es gebraucht hat.«
    Er nickte sich selbst zu. »Ja, sie hat es gebraucht, die kleine, so unschuldig wirkende Vera.«
    Alex Preston schnappte nach Luft. Er war innerlich aufgewühlt und zu einem Vulkan geworden, der kurz vor dem Ausbruch stand. Ihm lagen zahlreiche Antworten auf den Lippen, nur war er nicht in der Lage, sie auch auszusprechen. Er hoffte, daß Lou Ryan ihn anlog. Auf der anderen Seite sagte ihm sein klarer Menschenverstand, daß dem nicht so war. Hier wurde nicht gelogen, hier knallte man ihm die Tatsachen ins Gesicht. Am Brennen der Augen merkte er den nahen Strom der Tränen, doch er preßte die Lippen zusammen und hielt sich zurück.
    »Was ist los?«
    Preston hatte sich wieder gefangen. Er konnte endlich reden. »Ich glaube dir nicht!«
    »Nein…?«
    »Vera tut es nicht. Vera ist meine Verlobte. Sie und ich, wir lieben uns, wir haben es uns versprochen, und sie hat Typen wie Sie immer gehaßt, Ryan. Ja, das hat sie.«
    Lou hob die Augenbrauen an, was seinem glatten Gesicht einen sehr arroganten Ausdruck gab.
    »Meinst du das?«
    »Ich glaube fest daran.«
    »Dann muß ich deinen Glauben erschüttern, denn mir kam Vera vor, als hätte sie nur auf mich gewartet. Sie hat mir kaum Widerstand entgegengesetzt. Die war einfach weich wie Wachs. Ich konnte mit ihr machen, was ich wollte. Soll ich es dir sagen? Möchtest du die Details hören, Alex?«
    »Nein!«
    »Ich werde es trotzdem tun, denn ich will ehrlich zu dir sein. Du sollst alles über deine Vera wissen.«
    »Nein!« schrie er.
    »Stell dich nicht so an. Sei doch ein Mann, Alex! Reiß dich zusammen. Vera ist auch nur ein Mensch, und Menschen irren nun mal, das ist auch bei ihr der Fall gewesen. Sie hat sich geirrt, als sie sich mit dir verlobte. Daran ist nichts zu ändern. Als ich kam, schwenkte sie sofort um. Du glaubst nicht, Alex, wie schnell sie bei mir im Bett lag.«
    »Hören Sie auf!«
    Ryan breitete die Arme aus. »Warum? Das ist doch alles menschlich, mein Freund.«
    »Ich will es aber nicht hören!«
    Ryan grinste, dann kicherte er. Schließlich flüsterte er Alex Preston zu: »Da geht dir wohl dein Image als großer Held flöten, wie? Kann ich mir vorstellen. Ist auch nicht jedermanns Sache, wenn man etwas abgenommen bekommt, von dem man geglaubt hat, es sei sein Eigentum. Aber das ist ein großer Irrtum, mein Freund, ein sehr großer sogar.« Seine Augen schillerten. »Es war eine Nacht, die selbst ich nicht vergessen habe. Wie haben es regelrecht getrieben, und deine Verlobte hat alles mitgemacht. Freiwillig! Ich habe sie zu nichts gezwungen. Sie war so willig. Diese Frau hat sogar meinen…« Er fing an, Einzelheiten zu berichten, und Alex Preston stand vor ihm wie ein Denkmal. Der junge Mann war nicht in der Lage, etwas zu tun. Jedes Wort, das ihm Ryan entgegenschleuderte, war für ihn wie eine Folter, und seine Welt brach in diesen Minuten zusammen.
    Er schwankte, er schwitzte, er mußte sich an einer Bank abstützen, so fertig war er. Seine Beine zitterten, er weinte sogar, und Lou Ryan, bereitete es diebischen Spaß, Alex immer mehr Einzelheiten zu erklären.
    Preston versuchte, nicht zuzuhören. Er fühlte sich wie auf einem schwankenden Brett stehend, auf dem er diese Welt verließ. Er hörte sich selbst schluchzen, und die Umgebung verschwand vor seinen brennenden Augen.
    Aber auch Ryan kam zum Schluß. »So, jetzt hast du alles gehört, wirklich alles, und ich frage dich, ob du noch etwas dazu zu sagen hast.«
    Preston schwieg.
    »He, rede!«
    »Du bist ein Schwein!«
    »Durchaus möglich, aber es hat mir wirklich Spaß gemacht, deine Verlobte umzudrehen. Dann will ich dir noch etwas sagen. Sie denkt gar nicht daran, zu dir zurückzukehren. Sie wird das nie und nimmer tun. Sie wird bei mir bleiben, denn hier«, er deutete auf seine Brust, »hier steckt die eigentliche Kraft.«
    »Nein, das ist…«
    »Willst du sie fragen, Alex? Du hast doch mit ihr gesprochen. Ich habe es beobachten können. Ihr habt euch gegenübergesessen wie zwei völlig Fremde. Da ist das Band
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