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0901 - Die Zweidenker

Titel: 0901 - Die Zweidenker
Autoren: Unbekannt
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sich aus der Klause eine Verbindung zu einem Hyperraumdepot der Erbauer des Auges gebildet hatte, in dem ich ungeahnte Schätze und ein Arsenal von phantastischen Geräten finden würde.
    Aber die Wirklichkeit sah anders aus. Als ich durch die Schlauchverlängerung schritt, kam ich in eine andere Hyperraumnische. Und zwar handelte es sich um Klause 2, wie ich an den bekannten Gesichtern der Paratender feststellen konnte, die mich beim Ausgang erwarteten. „Woher kommen Sie, Boyt?" fragte der Chef tender Steve Norquund verblüfft. „Wir haben Ihre Annäherung gespürt, dies jedoch für eine Sinnestäuschung gehalten."
    „Ich komme aus Klause eins", sagte ich. „Und den Weg, den ich gegangen bin, können alle meine Paratender benützen. Von nun an gibt es eine permanente Verbindung zwischen Klause eins und Klause zwei..."
    Die erschrockenen Gesichter meiner Paratender ließen mich verstummen.
    Irgend etwas, was sich hinter mir, in der Richtung, aus der ich gekommen war, abspielte, entsetzte sie.
    Ich drehte mich um und besah mir den Grund ihrer Aufregung. Es war in der Tat ein aufregendes Schauspiel, aber für mich kein Grund zu irgendwelcher Besorgnis. Im Gegenteil, es war ein erhebender Anblick, zu sehen, wie sich die Öffnung des Energieschlauchs immer rascher vergrößerte, der Tunnel selbst sich verkürzte, bis er nicht mehr vorhanden war und ich Lee Mandrian und seine Crew aus Klause lauf mich zukommen sah.
    Die beiden Hyperraumnischen verschmolzen miteinander. Die Ränder der Verbindungsöffnung zuckten in einer explosionsartigen Spontanreaktion zurück, weiteten sich schneller, als das Auge folgen konnte, und die beiden Nischen gingen nahtlos ineinander über.
    Das war die Geburt meiner ersten Superklause! Zwei Nischen in einer.
    Eine einzige Hyperraumklause mit dem Volumen von zweien.
    War das ein Zufall, der möglicherweise zustande gekommen war, weil die beiden Nischen an einander naheliegenden Hyperr.aumkoordinaten gewesen waren? Oder hatte ich diesen Zusammenschluß kraft meines unbewußten Wunschdenkens nach einem größeren Machtpotential und besseren Entfaltungsmöglichkeiten erreicht? Bewußt hatte ich den Zusammenschluß zweier Klausen nicht angestrebt, aber er kam mir sehr gelegen.
    In einer Superklause waren die Möglichkeiten ungleich vielfältiger als in zwei voneinander isolierten Hyperraumnischen. Und ich stellte mir die Frage, ob ich auf diese Art und Weise noch weiter expandieren und alle sieben und noch mehr Hyperraumnischen zu einem gigantischen Gebilde im Hyperraum zusammenschließen konnte. Zu einer Hohlkugel, in der sogar die Erde Platz haben würde.
    Aber das war denn doch zu weit in die Zukunft gegriffen.
    Lee Mandrian kam aufgeregt zu mir. „Diese Großklause hat zwar das Volumen von zwei Normalklausen, aber trotzdem nur zehn Decks. Und es gibt nur eine einzige Erhaltungsschaltung, diese allerdings von doppelter Größe", berichtete er. „Hoffentlich bringt diese größere Erhaltungsschaltung mehr als nur die doppelte Leistung einer normalen", sagte der Hyperphysiker Poul Santix. „Eine solche Superklause hat einen viel höheren Energiebedarf."
    Ich konzentrierte mich auf die Zapfstation der Erhaltungsschaltung und spürte, daß der Energiezufluß stark erhöht war. Meiner Schätzung nach wurden die sechzehnfachen Energiemengen von der Erhaltungsschaltung in die die Superklause vor den Einflüssen des Hyperraumes schützende Außenhülle geleitet.
    Die Erbauer des Auges, die in dieses Wunderwerk schier unerschöpfliche Anwendungsmöglichkeiten programmierten, hatten an alles gedacht.
    Nur vielleicht nicht daran, daß das Auge einmal einem Uneingeweihten in die Hände fallen könnte, dem es gelang, diese Möglichkeiten auszuschöpfen.
    Ich jedenfalls war dazu entschlossen. 7.
    Goran: 15.11.3586 Nach den ersten Verhören, die mehr oder weniger nur einer Bestandsaufnahme gedient hatten, überließ man den Loower Ronald Tekener und seiner Frau Jennifer.
    Die beiden nahmen sich Goran-Vran entweder gemeinsam oder einzeln vor. Nach jeder Sitzung besprachen sie sich und legten die weitere Vorgehensweise fest. Dabei wandten sie einen uralten Trick an, der noch aus einer Zeit stammte, als die Kriminalpsychologie in den Kinderschuhen steckte. Dabei übernahm Jennifer die Rolle des guten Gewissens, die den Loower mit Vernunft und Sanftmut zu gewinnen suchte. Tekener war der Peitschenknaller, der hart an den Mann ging und mit Drohungen nicht sparte, wo Jennifer mit Versprechungen kam. „Wie
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