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0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

Titel: 0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul
Autoren: Jason Dark
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die rechte Hand interessierte mich.
    Die Mündung des Revolvers glotzte starr zu Boden, sie war nicht auf mich gerichtet.
    Noch einen Schritt! dachte ich. Komm noch einen Schritt. Dann bist du nahe genug.
    Wieder gab ich ein neutral klingendes Stöhnen ab. In meinem Gesicht klebte der Dreck, und er hatte sich ebenfalls auf den Lippen festgesetzt.
    Warum zögerte Danny? Hatte er etwas bemerkt? War er mißtrauisch geworden? Was immer auch mit ihm geschehen sein mochte, ich wollte es nicht darauf ankommen lassen, daß er noch mißtrauischer wurde und die Wahrheit schließlich erkannte.
    Noch konnte ich ihn überraschen!
    Urplötzlich jagte ich hoch.
    Ich hatte mich auf diese wichtige Sekunde innerlich vorbereitet. Ich war wie ein starrer Schatten, in den plötzlich Leben gefahren war und sich nicht mehr aufhalten ließ.
    Selbst Danny, so mißtrauisch er auch war, wurde von meiner Reaktion überrascht.
    Einen halben Schritt von ihm entfernt kam ich in die Höhe. Trotz der Dunkelheit erkannte ich an ihm jede Reaktion. Sein Gesicht zeigte einen Ausdruck des schlimmen Entsetzens, der Mund stand offen, die Augen ebenfalls, der Schock würde bestimmt nicht lange andauern, dann löste sich der Schrei oder der Schuß.
    Plötzlich spürte Danny die kalte Mündung der Beretta unter dem Kinn, und er hörte auch meine zischende Stimme. »Keinen Laut!«
    Danny schwieg. Er zitterte, der Schock hatte ihn nicht starr werden lassen.
    »Weg mit der Waffe!«
    Etwas landete mit einem dumpfen Geräusch neben mir am Boden. So hatte ich die zweite Phase auch für mich entschieden.
    Ich gab der Mündung etwas Druck und hörte das Röcheln des Mannes.
    Er wußte allerdings auch, was ich wollte und stolperte zurück, bis wir eine relativ freie Fläche erreicht hatten, wo uns kein Buschwerk mehr behinderte. Dort befahl ich Danny flüsternd, stehenzubleiben.
    Er kam meiner Aufforderung nach.
    »Wunderbar«, sagte ich, »sehr gut. Alles ist hervorragend. Du bist eine Schau, Danny.«
    Zum erstemal atmete er. Sein geschwärztes Gesicht sah aus, als wäre er dabei, zu einem Faschingsfest zu gehen, wo er sich leider auf einem Friedhof verirrt hatte.
    Ich gab ihm eine Chance, eine Frage zu stellen. »Du bist nicht Kondy. Wer bist du?«
    »Ich suche einen Freund.«
    »Den Schnüffler?«
    »Bingo, Danny.«
    »Scheiße, ich wußte es. Ich habe es geahnt. Der Schnüffler hat davon gesprochen.«
    »Und Zappow wollte dir nicht glauben, wie?«
    Seine Augen wurden rund und die Pupillen weiß. »Woher kennst du Zappow?«
    Ich lächelte eisig. »Ihr habt euch vorhin laut genug unterhalten, auch über meinen Freund. Du weißt bestimmt, wo ich ihn finden kann, zusammen mit Zappow und deiner Freundin Lucy.«
    Danny zeigte plötzlich ein verzerrtes Grinsen. »Lucy?« hechelte er. »Ja, die gibt es.«
    »Ich weiß. Sie riecht auch so gut. Bevor du dir jetzt vorstellst, wie sie dabei ist, die Zähne in meinen leblosen Körper zu schlagen, möchte ich dir erklären, daß ich mit Wesen, wie Lucy eines ist, sehr gut auskenne. Ich weiß, wie man sie ausschalten kann, und mein Freund Bill Conolly kennt sich ebenfalls aus. Du siehst, daß eure Chancen um einiges gesunken sind.«
    Danny schwieg. Er stand steif vor mir. Kopf und Rücken zurückgedrückt, und er sah aus, als würde er jeden Moment kippen. »Um dir Ärger zu ersparen, Danny, würde ich gern wissen, wo ich meinen Freund und die beiden anderen finden kann?«
    Er wollte etwas sagen, keuchte aber nur.
    »Sag nicht, daß du es nicht weißt. Ich kann sie auch selbst suchen und dir zuvor eine Kugel verpassen.«
    »Im Grab…«
    »Bitte?«
    »Im Grab-Pavillon. Die Filmleute haben das Ding gebaut. Es ist sogar massiv aus Stein!«
    »Herrlich, Danny, danke. Jetzt brauchst du mir nur noch zu sagen, wie ich gehen muß.«
    »Nach links, am Rand, du kannst es nicht übersehen.«
    »Wunderbar.« Ich zog die Waffe zurück.
    Automatisch senkte Danny den Kopf.
    Darauf hatte ich gewartet und schon ausgeholt, als er sich noch bewegte.
    Der Waffenlauf erwischte ihn an der Stirn. Dannys Arme zuckten in die Höhe. Genau dort, wo ich ihn getroffen hatte, platzte die Haut plötzlich auf. Blut rann aus der Wunde, er verdrehte die Augen, und ich brauchte kein zweites Mal zuzuschlagen.
    Danny ging in die Knie, als wäre ich eine Figur, die er anbeten wollte.
    Ich fing seinen Fall ab, legte ihn dann auf den Boden und war zunächst einmal zufrieden.
    Ein schneller Blick in die Runde. Meine Zufriedenheit steigerte sich, denn den Vorgang hatte
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