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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans
Autoren: Al Frederic
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Vorraum?
    Er hatte den Astra-Revolver zur Hand. Es knackte, als er den Hahn spannte.
    Ganz plötzlich waren sie da. Sie schwirrten von zwei Seiten in den Wohnraum und stießen laute Geräusche aus. In der nächsten Sekunde würden sie auf die Liegenden und den zur Verteidigung bereiten Camargo herab stoßen.
    Im Raum wirkten sie viel größer als im Freien. Camargo kam der Vergleich mit Geiern in den Sinn, mit diesen gefräßigen, unerbittlichen und widerwärtigen düsteren Totenvögeln, die stundenlang am Himmel kreisen konnten, um auf den Tod ihres Opfers zu warten.
    „Comcorroe“, stieß er aus, „Comcorroe Prainneaxh.“ Immer wieder rief er die Worte ins Zimmer. Als er die vollständige Gegenformel anhängte, wurden die Nachtfalken merklich unsicher. Plötzlich brachen ihre häßlichen Töne ab und sie flatterten ziellos um die Deckenleuchte herum.
    Zwei Schüsse hallten durch den Raum.
    Grelle Stichflammen kamen aus der Mündung der langen Waffe. Sie drangen in die Körper der Bestien und die Tiere fielen auf den Boden herab.
    Camargo hatte gut gezielt. Die Vögel regten sich nicht mehr, ihre Leiber waren zerfetzt.
    „Sie verstehen viel vom Schießen“, bemerkte O’Connell, der begeisterter Hobbyschütze war. „Ich hätte mir eine solche Bravourleistung nicht zugetraut – höchstens mit einem Schrotgewehr. Sagen Sie, Mr. Alvis, ist es ratsam, daß wir Ginny Pearse und Gerard Maccallion allein nach London schicken? Was ist, wenn diese – diese Samanta oder der Satanskerl selbst ihre Spur aufnehmen?“
    „Ich werde ihre Aufmerksamkeit auf mich lenken!“ sagte der Portugiese und lächelte.
    „Wie?“
    „Durch einen sehr einfachen Trick.“
     

     
    Um 0.30 Uhr startete Camargo Alvis. Das Paar Maccallion-Pearse war vor ihm mit einer viersitzigen Cessna abgeflogen. O’Connell hatte mit einem Telefongespräch erreicht, daß ein Pilot zum Sportflugplatz von Dublin gekommen war.
    Der Schwarzbärtige steuerte eine einmotorige Islander. Es war ein bewegliches, sehr windschnittiges Flugzeug. Zudem hatte die Maschine einen 300-PS-Rolls-Royce-Motor, auf den man sich in fast allen Lagen verlassen konnte.
    Bis Brest brauchte der Portugiese eine Dreiviertelstunde.
    Er schaute auf den Sitz neben sich, dort lagen die toten Dämonenvögel auf dem Skaibezug.
    Ein besseres Mittel gab es nicht. Nedo und Samanta wußten, daß er ihr Feind war und sie saßen ihm auf den Fersen. Damit sie aber auch wirklich nicht auf die Idee kamen, Ginny, ihren Verlobten oder Patricia Hemphill zu verfolgen, hatte Camargo die Vögel mitgenommen. Geister und Hexen, Vampire und Dämonen rochen Blut auf große Entfernungen, vor allem, wenn es sich um den Lebenssaft ihrer Artgenossen handelte.
    Die toten Bestien verloren genügend Blut. Es tropfte vom Sitz und bildete eine Lache vor dem handlichen Lederkoffer.
    In Brest gab es einen Sportflugplatz. Dort stand Alvis’ eigene kleine Maschine im Hangar, um überholt zu werden.
    Der Portugiese landete, sobald er die Erlaubnis dazu bekam. Über Funk erklärte er dem Mann von der Bodenstation, er solle ihm ein Taxi besorgen. Die Islander war zum Stehen gekommen und er eilte mit dem Koffer und den Dämonenvögeln vom Rollfeld, als das Taxi bereits vorfuhr.
    Er ließ sich zu seinem Bungalow bringen. Der Lamborghini Spada stand in Rennes. Aber Camargo hatte einen Zweitwagen. Es war ein gelber Matra Simca Bagheera, einer dieser neu auf den Markt gekommenen schnittigen Flitzer mit drei Frontsitzen.
    Camargo hatte die normale 84-PS-Maschine durch einen Sechs-Zylinder-Motor mit 160 PS austauschen lassen. So war es kein Wunder, daß er die Strecke bis in das achtzig Kilometer entfernte Concarneau an der Atlantikküste innerhalb von vierzig Minuten zurücklegen konnte. Und das auf der Landstraße! Die wenigen Autofahrer, die ihm entgegenkamen, wichen entsetzt aus. Sie hielten den rasenden Portugiesen wohl für einen Irren.
    Concarneau, dort war Louisas Wohnung und auch das Gebäude der Brassens-Filmverleih-Gesellschaft.
    Wieder machte er sich Sorgen um die hübsche Langhaarige. Wenn er nur nicht zu spät kam! Was war, wenn sie Jules Brassens umgebracht hatte? War sie dazu imstande? Unter dem Einfluß des Elixiers gewiß. Und wenn…
    Wenn, wenn, wenn, dachte er wütend. Es gehörte sonst nicht zu seinen Gewohnheiten, sich mit Mußmaßungen aufzuhalten.
    Kurz nach zwei Uhr, dicht vor dem Ortsschild von Concarneau, passierte es.
    Eine Erscheinung blendete ihn durch grelles Licht.
    Sie tauchte plötzlich vor
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